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FC Augsburg: Manuel Baum: Mit einem Unentschieden zum Cheftrainer?

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Manuel Baum: Mit einem Unentschieden zum Cheftrainer?

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    Augsburgs Interimstrainer Manuel Baum hat in zwei Spielen vier Punkte geholt. Kriegt er jetzt eine Chance für die Rückrunde.
    Augsburgs Interimstrainer Manuel Baum hat in zwei Spielen vier Punkte geholt. Kriegt er jetzt eine Chance für die Rückrunde. Foto: Patrik Stollarz, afp

    Mit leerem Blick starrt Manuel Baum vor sich hin, die Umgebung im Medienzentrum der Dortmunder Fußballarena nimmt er in diesem Moment nicht wahr. Abgekämpft sieht der 37-Jährige aus, unübersehbar haben die jüngsten Tage Spuren bei ihm hinterlassen.

    Vor einer Woche hatte ihn die Führung des FC Augsburg zum Cheftrainer befördert. Zunächst auf Zeit. Es folgten der Erfolg zuhause gegen Mönchengladbach und ein viel beachteter Punktgewinn am Dienstagabend in Dortmund. Jetzt sitzt er auf dem Podium neben BVB-Trainer Thomas Tuchel, erlebt, wovon er lange geträumt hat: Beantwortet Journalistenfragen, weil er Trainer eines Bundesligisten ist.

    Baum würde gerne Trainer beim FC Augsburg bleiben

    Ob er das dauerhaft darf? Baum würde den Job liebend gerne behalten, weicht aber aus. „Natürlich ist es super, dass wir aus zwei Spielen vier Punkte geholt haben. Ich sehe das aber nicht als Bewerbung.“ Der Fußballlehrer müht sich, möglichst diplomatisch über seine Zukunft zu sprechen. Will nicht zu forsch auftreten, weiß allerdings auch: Er hat geliefert. Das Auftreten beim 1:1 in Dortmund wirkte überzeugend, die Augsburger begegneten dem Favoriten mutig, attackierten früh und schalteten gedankenschnell in den Offensivmodus um. Dass das Unentschieden letztlich glücklich war und der BVB in Hälfte zwei dem Siegtreffer mehrmals ganz nahe kam, verheimlichten die Augsburger nicht. Den positiven Gesamteindruck wollten sich die Gäste dadurch jedoch nicht vermiesen lassen.

    Manager Stefan Reuter sah eine Mannschaft, die einen klaren Plan verfolgte und enorme Laufbereitschaft zeigte. Das sei sehr gut und sehr erfreulich gewesen, meinte der 50-Jährige im Nachgang der Partie. Dass dadurch die Chancen auf einen Verbleib Baums gestiegen seien, gestand der Verantwortliche ein; dass die Entscheidung zugunsten Baums gefallen sei, indes nicht. Baum hat seine Argumente vorgebracht, hat durch die Mannschaft Taten sprechen lassen. Manch einer würde nicht verstehen, sollte der FCA nun einen anderen Trainer verpflichten.

    Neuer Trainer soll bis zum Beginn des Trainingslagers feststehen

    Reuter bleibt äußerlich gelassen. Erklärt, man werde sich zusammensetzen, analysieren, Gespräche führen und sich entscheiden. „Wir sind nicht dafür bekannt, uns unter Druck setzen zu lassen“, betont er. Es gehe um eine optimale Lösung. Bis der FCA zum Trainingslager ins spanische Marbella aufbricht, Anfang Januar also, soll der Trainer gefunden sein. Nach dem teuren Fehlgriff mit Dirk Schuster spricht etliches für die interne, verjüngte Lösung. Der FCA würde im Trend liegen, würde dem Weg folgen, den zuvor Hoffenheim, Mainz oder Bremen eingeschlagen haben.

    Unweit von Baum saß einer dieser Prototypen: Dortmunds Thomas Tuchel, der über die Nachwuchsleistungszentren in Augsburg und Mainz zum Profitrainer aufstieg. Tuchel erweckte den Eindruck, ein Verbleib Baums würde ihn nicht überraschen. Er sprach von einer „zweiten Welle“. Erst hätten gut ausgebildete Spieler den Sprung in die Bundesliga geschafft, jetzt deren Lehrmeister. Tuchel: „Es ergeben sich wenig unliebsame Überraschungen, wenn du auf denjenigen setzt, dessen Charakter du kennst, dessen Mannschaftsführung und Ideen von Fußball du einschätzen kannst.“

    Zuspruch für Baum von den Spielern

    Befürworter hat Baum in ausreichendem Maße. FCA-Kapitän Paul Verhaegh hatte nach der Trennung von Schuster erklärt, die hundertprozentige Überzeugung habe gefehlt, nun lobte er dessen vorläufigen Nachfolger. Baum habe einen klaren Plan, übermittle diesen gut. „Vier Punkte in zwei Spielen sprechen für ihn. Das ist sehr gut, wenn man die Gegner betrachtet“, betonte Verhaegh.

    Die Spieler fühlen sich wohler mit der überarbeiteten Taktik, verwickeln den Gegner früher in Zweikämpfe und setzen offensive Akzente. Zu beobachten beim Führungstreffer von Dong-Won Ji.

    Unter den Eindrücken des Dortmund-Spiels zog Manager Reuter sein Fazit für die Vorrunde, die gefühlt in Dortmund, offiziell mit dem Heimspiel gegen Hoffenheim im neuen Jahr endet. Er klang zufrieden, nicht aber euphorisch, weil die Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg ebenso punkteten. Reuter sagte: „Die Situation ist nicht beruhigend, alles liegt eng zusammen.“

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