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FC Augsburg: Manuel Baum: Augsburgs Mini-Guardiola als Dauerlösung?

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Manuel Baum: Augsburgs Mini-Guardiola als Dauerlösung?

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    Permanent unter Strom: Manuel Baum wanderte während seines Bundesliga-Debüts als Trainer permanent am Spielfeldrand entlang.
    Permanent unter Strom: Manuel Baum wanderte während seines Bundesliga-Debüts als Trainer permanent am Spielfeldrand entlang. Foto: Ulrich Wagner

    Für Bundesliga-Nobody Manuel Baum gab es nach dem perfekten Trainer-Debüt ein Küsschen von Ehefrau Miriam. Für den 1:0-Sieg des FC gegen Gladbach holte sich der Nachfolger von Dirk Schuster reihenweise Glückwünsche ab - und dankte dem Team. "Meine Mannschaft musste eine extreme Laufleistung bringen. Ich muss ihr ein Riesenkompliment machen", sagte der 37-Jährige.

    In bester Pep-Guardiola-Manier war der Bis-auf-Weiteres-Coach unentwegt an der Seitenlinie im Einsatz, dirigierte, gab lautstark Kommandos. "Ich bin mal gespannt, was seine Stimme macht", scherzte Manager Stefan Reuter mit Blick auf mögliche Nachwirkungen. 

    Ein Kopfballtor nach einer Ecke durch Martin Hinteregger bescherte Baum den Premierensieg. Defensiv standen die Augsburger - wie schon unter Ex-Coach Dirk Schuster - sehr stabil. Beim Spiel nach vorne sehen die FCA-Verantwortlichen nach nur drei Tagen unter dem neuen Trainer noch viel Potenzial. "Die Mannschaft hat noch mehr Qualität, um noch besser nach vorne spielen zu können", sagte auch Baum.

    Davon sind seine Spieler überzeugt. "Es war jetzt nicht alles Gold, was glänzt. Nach drei Tagen braucht man jetzt auch keine Wunderdinge zu erwarten oder dass wir die Sterne vom Himmel spielen", sagte Führungsspieler Daniel Baier nach turbulenten Tagen im sonst ruhigen Augsburg. "Es war kein einfaches Spiel für uns. Es war überhaupt keine einfache Woche. Aber wir haben gezeigt, dass wir unbedingt ein gutes Ergebnis erzielen wollten", bilanzierte Kapitän Paul Verhaegh.

    Baum auf dem Weg zur dauerhaften Lösung?

    Der bisherige Nachwuchscoach Baum, von dem kurioserweise am Premierentag in Deutschlands höchster Spielklasse noch in alter Funktion ein Interview im Stadionmagazin erschien ("Grundsätzlich weiß man nie, was die Zukunft so alles bringt"), könnte zu einer dauerhaften Lösung beim FCA werden. "Wir haben ja etwas Zeit, um die richtige Entscheidung zu treffen", sagte Reuter. "Wir werden es nicht von den Ergebnissen abhängig machen, sondern von der Art und Weise."

    Seit zweineinhalb Jahren ist Baum im Club, hat erfolgreich in der Nachwuchsabteilung gearbeitet. "Wir haben in den letzten Jahren dort eine super Entwicklung gemacht, die wir auch nicht gefährden wollen", sagte Reuter. Andererseits steht das Profi-Team über allem. Und wenn für Reuter & Co. die Lösung dort Manuel Baum heißt, dann werden sie den früheren Unterhaching-Trainer befördern. "Das alles Entscheidende ist, dass die Mannschaft mit einer Idee auf den Platz geht", erklärte Reuter, dem die Schuster-Idee zuletzt nicht mehr gefiel. 

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    "Wir haben am Dienstag das nächste Spiel, und dann werden wir sehen, was die Vereinsführung für eine Entscheidung treffen wird", sagte Baier. "Ich bin Spieler, und zum Glück muss ich solche Entscheidungen nicht treffen." So kritisch Schuster allerdings zuletzt im Team gesehen wurde, was Kapitän Verhaegh bei Baums Amtsantritt verriet, so sehr könnte ein Votum pro Baum ein Argument für diesen sein.

    "Er ist zweieinhalb Jahre im Verein und weiß, wie wir spielen können. Er kennt jeden einzelnen Spieler und hat keine große Anlaufzeit gebraucht", sagte Philipp Max. "Wir sind auch nicht auf den Kopf gefallen und spielen nicht erst seit einer Woche Fußball."

    Matchwinner war ausgerechnet ein früherer Gladbacher. Dreimal traf Martin Hinteregger in der Bundesliga, dreimal gegen Borussen-Keeper Yann Sommer. Nachdem er den ehemaligen Mitspieler schon zweimal per Eigentor überwunden hatte, traf er nun ins richtige Tor. "Es ist traumhaft", sagte der Österreicher, der vor der Saison zum FCA wechselte. "Oft schreibt der Fußball schöne Geschichten." dpa

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