Das Verletzungspech des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg in der laufenden Saison nimmt immer weitreichendere Ausmaße an. Mit Jeffrey Gouweleeuw wird der nächste Stammspieler monatelang fehlen. Ereilt hat den Niederländer keine typische Verletzung eines Fußball-Profis, was der Verein via Pressemitteilung am Donnerstagabend verschickte, liest sich dramatisch: Vom Kollaps eines Lungenflügels ist darin die Rede. Vereinfacht gesagt, dringt dabei Luft in den Raum zwischen Lunge und Brustkorb.
Der 25-jährige Defensivspieler hatte am Dienstag das Vormittagstraining absolviert, am Nachmittag brach er die Übungseinheit nach dem Erwärmen ab und klagte über Atembeschwerden. Er ließ sich untersuchen. Mannschaftsärzte, Experten der Hessingpark-Clinic und Lungenspezialisten gaben ihre Diagnosen und ihren Rat ab, unmittelbar danach wurde der Familienvater am Donnerstag im Augsburger Zentralklinikum operiert. Die Ärzte teilten mit, der Eingriff sei erfolgreich verlaufen, der FCA erklärte, dem Spieler gehe es soweit gut. Manager Stefan Reuter betonte, die Gesundheit Gouweleeuws stehe nun absolut im Vordergrund. „Wir sind sicher, dass er diese schwere Verletzung gestärkt überwinden wird“, erklärte Reuter.
Wie lange Gouweleeuw dem FCA fehlt, ist unklar
Im Winter war Gouweleeuw – damals Kapitän des AZ Alkmaar in der Eredevisie – zum FCA gewechselt und hatte sich gegen Ende der vergangenen Saison einen Stammplatz im Bundesligateam erarbeitet. In der laufenden Spielzeit stand er in allen Pflichtspielen als Innenverteidiger auf dem Rasen und befand sich auf dem Weg zum Führungsspieler.
Noch lässt sich schwer beurteilen, wie lange Gouweleeuw Trainer Dirk Schuster fehlen wird, der Verein rechnet damit, dass der Niederländer erst im kommenden Jahr wieder zur Verfügung stehen wird. Seine Position in der Abwehrzentrale können ersatzweise Gojko Kacar oder Christoph Janker einnehmen.
Allein der Ausfall Gouweleeuws schmerzt den FCA. Weil daneben noch Raúl Bobadilla, Dominik Kohr, Caiuby, Marvin Friedrich und Jan-Ingwer Callsen-Bracker langfristig fehlen werden, verringert sich der Augsburger Kader vor dem nächsten Bundesligaspiel bedenklich. Am Wochenende nach der Länderspielpause kommt es in Augsburg zum Wiedersehen mit Ex-Trainer Markus Weinzierl, der jetzt Schalke 04 trainiert. (joga)