Es ist ein beispielloser Vorgang in der Bundesliga-Geschichte des FC Augsburg: Nach dem 0:2 in Mönchengladbach kritisierte Abwehrspieler Martin Hinteregger seinen Trainer Manuel Baum scharf. Gegenüber dem BR machte der Österreicher seinem Ärger nach Spielende Luft. Als der Innenverteidiger gefragt wurde, ob Trainer Manuel Baum noch der richtige ist, sagte Hinteregger: "Die Abwärtsspirale geht jetzt schon ein Jahr. Das ganze Jahr 2018 ist die Kurve eigentlich schon nach unten gegangen. Ich kann nichts Positives über ihn sagen - und werde auch nichts Negatives sagen." FCA-Manager Stefan Reuter kündigte bereits an, ein Gespräch mit Hinteregger zu führen: "Diese Aussagen gehen nicht. Das werden wir zunächst intern besprechen."
Matthäus: "Er wird sich in den kommenden Stunden entschuldigen, sonst muss der Verein reagieren"
Mittlerweile hat sich auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus in der Sache zu Wort gemeldet. Der Weltmeister von 1990 kritisierte in der TV-Sendung "Wontorra – Der Fußballtalk" auf Sky den Innenverteidiger des FC Augsburg scharf. "Der Spieler kann nicht so dumm sein und vor der Kamera seinen Trainer anzählen." Dass Hinteregger eine Zukunft beim FCA hat, wenn er nicht schnell zurück rudert, glaubt Matthäus nicht: "Er wird sich in den kommenden Stunden entschuldigen, sonst muss der Verein reagieren. Das geht nicht."
Auch Rudi Völler zeigte sich verwundert über Hintereggers Aussagen
Verwundert über die Aussagen Hintereggers zeigte sich auch Rudi Völler, der ebenfalls in der TV-Sendung zu Gast war. "Wenn jemand so etwas über seinen Trainer sagt, gibt es eigentlich einen Grund dafür. Das ist ungewöhnlich." Auch Völler erwartet, dass die Verantwortlichen des FC Augsburg zeitnah ein ernstes Gespräch mit Martin Hinteregger führen: "Sie werden sicherlich mit ihrem Jungen reden."
Caiuby will den FCA verlassen und nach Brasilien zurück
Wie der FC Augsburg mit dem Thema umgeht, ist bislang nicht bekannt. Hinteregger ist nicht der einzige Spieler des Klubs, der an diesem Wochenende von sich Reden gemacht hat: Am Samstag meldete sich Caiuby zu Wort. Der Brasilianer ist seit über drei Wochen nicht zum Training erschienen - und kündigte nun an, den FC Augsburg verlassen zu wollen. „In Deutschland zu bleiben, ist nicht gerade die Option, die mir zusagt“, sagte der 30-Jährige in einem am Samstag vom brasilianischen Internetportal UOL Esporte veröffentlichten Interview. FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter betonte, dass es keinen neuen Stand gebe: "Ich äußere mich erst nach dem Gespräch mit Caiuby." (eisl)