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FC Augsburg: Löw über Uduokhai und Max: "Sollen spüren, dass wir sie registrieren"

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Löw über Uduokhai und Max: "Sollen spüren, dass wir sie registrieren"

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    Felix Uduokhai bekommt die Chance, sich in der Nationalmannschaft zu zeigen. 
    Felix Uduokhai bekommt die Chance, sich in der Nationalmannschaft zu zeigen.  Foto: Stefan Puchner, dpa

    Heiko Herrlich musste kurz nachdenken. Sein erstes Länderspiel ist ja auch schon eine Weile her. Es war am 29. März 1995 gegen Georgien. Vor 100.000 Zuschauern in Tiflis, wie sich der Trainer des FC Augsburg zu erinnern glaubte. Herrlich stürmte beim 2:0-Erfolg an der Seite von Jürgen Klinsmann – vor aber nur 75.000 Fans.

    „Es ist immer etwas besonderes, wenn du zum ersten Mal den Adler auf der Brust trägst und mit all den Stars spielst“, sagte Herrlich. So wie es nun seinem Spieler Felix Uduokhai ergeht. Der wurde am Freitag von Bundestrainer Joachim Löw für die anstehenden Länderspiele nominiert. Als einer von zwei Neulingen. Der andere ist Philipp Max, der im Sommer vom FCA zur PSV Eindhoven gewechselt war.

    Uduokhai und Max sollen Erfahrungen sammeln

    Es sei eine Belohnung für die gezeigten Leistungen, betonte Löw. Und: „Sie sollen spüren, dass wir diese registrieren.“ Vor allem die Partie gegen Tschechien sei eine sehr gute Möglichkeit, zu testen. Es gehe darum, Erfahrungen zu sammeln, die für die weitere Entwicklung wichtig seien. Auch und vor allem bei Neulingen wie Uduokhai und Philipp Max. In seiner Augsburger Zeit hatte es der Linksverteidiger nicht geschafft, sich bei Löw für eine Nominierung zu empfehlen.

    Nun, nach seinem Wechsel in die Niederlande, hat es geklappt. Mit Eindhoven spielt Max in der Europa League, dort allerdings gab es zuletzt am Donnerstag mit dem 1:4 bei PAOK Saloniki einen Rückschlag. In der Liga sind dem 27-Jährigen dagegen schon ein Tor und vier Vorlagen gelungen. Gute Argumente also, um nun auch Joachim Löw zu überzeugen.

    Die hat auch Felix Uduokhai. Er ist aus der Stammformation des FC Augsburg nicht wegzudenken. Der Innenverteidiger stand in allen sieben Pflichtspielen über die komplette Zeit auf dem Platz. Zudem erzielte er ein Tor. In der vergangenen Runde, als er noch vom VfL Wolfsburg ausgeliehen war, hatte er 26 Einsätze für den FCA. Uduokhai ist nach Uli Biesinger, Helmut Haller und André Hahn der vierte Nationalspieler des FCA. Der 23-Jährige ist zudem kein Unbekannter beim DFB. Er war in verschiedenen U-Nationalmannschaften aktiv, für die U21 absolvierte er sechs Länderspiele.

    Stefan Reuter: "Jeder beim FC Augsburg freut sich für Felix"

    „Jeder beim FC Augsburg freut sich riesig für Felix. Er hat sich diese Nominierung durch sehr gute Leistungen im FCA-Trikot verdient, weil er eine tolle Entwicklung genommen hat, seit er im Sommer 2019 zum FCA kam“, sagte Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA. „Jetzt werden wir die anstehenden Länderspiele noch genauer verfolgen und ihm sowie Philipp Max, über dessen Nominierung wir uns ebenso freuen, natürlich die Daumen drücken.“ Heiko Herrlich ergänzte: „Felix hat sich das absolut verdient. Das ist ein erster Schritt für ihn, ich hoffe, dass er noch viele Spiele für die Nationalmannschaft machen kann.“

    Der Trainer freute sich auch für Philipp Max: „Er war jahrelang hier. Ich denke, da hat auch Augsburg einen kleinen Teil dazu beigetragen, dass er jetzt das erste Mal nominiert ist.“ Ruben Vargas, Uduokhais Teamkollege beim FCA, hatte auch gleich einen Tipp parat. „Jetzt geht es erst mal ums Reinschnuppern. Er kann zeigen, was er kann, das wird er sicherlich gut machen. Er soll es aber auch genießen“, sagte der Schweizer. Und: „Die Nominierung beweist, dass man sich in Augsburg als junger Spieler gut entwickeln kann.“

    Joachim Löw kann Kritik verstehen

    Bevor die beiden letzten Nations-League-Partien gegen die Ukraine und Spanien über das Abschneiden der deutschen Elf in diesem Wettbewerb entscheiden, wird Löw den Test am Mittwoch gegen Tschechien in Leipzig für Experimente nutzen. Für diese Strategie war der Bundestrainer zuletzt häufig kritisiert worden. Das Interesse an den Spielen der Nationalmannschaft war deutlich gesunken, auch der sportliche Erfolg war bescheiden. „Ich kann die Kritik nachvollziehen. Aber ich muss Entscheidungen treffen, und dies tue ich immer auch auf Basis meiner Überzeugung“, betonte Löw.

    Für ihn steht das entscheidende Turnier im Sommer 2021 mit der EM an. Daran muss er sich messen lassen, darauf bereitet er die Mannschaft vor. „Bei der EM brauchen wir Spieler, die nach einer langen Saison frisch sind und heiß auf den Erfolg“, sagte Löw. Dazu kommen weiter die besonderen Herausforderungen in der sich wieder verschärfenden Corona-Lage. Er sei in seiner Rolle als Bundestrainer „in einer ganz sensiblen Position, der ich mir bewusst bin und der ich gerecht werden will“, sagte Löw und räumte ein: „Vielleicht gelingt mir da auch nicht immer alles perfekt.“

    In seinen Kader kehren Leroy Sané, Ilkay Gündogan und Thilo Kehrer zurück. Fehlen werden dagegen Torwart Marc-André ter Stegen, der nach einer längeren Verletzungspause beim FC Barcelona gerade erst sein Comeback gegeben hat und erneut Marco Reus. Der Großteil des Aufgebots trifft sich am Montagmittag in Leipzig. Erst nach dem Testspiel gegen Tschechien werden der Bayern-Block mit Manuel Neuer, Serge Gnabry, Leon Goretzka, Joshua Kimmich und Sané sowie der Gladbacher Matthias Ginter, Toni Kroos (Real Madrid) und Timo Werner (FC Chelsea) zum Team stoßen. Es kann also gut sein, dass Uduokhai und Max ihre Einsatzzeit bekommen. Bloß nicht nervös werden, ist die Devise. Oder wie es Heiko Herrlich sagte: „Man versucht, sein Bestmögliches im Training zu geben, in der Hoffnung, dass der Adler nicht von der Brust wegfliegt.“ (mit dpa)

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