Der FC Augsburg hat nach dem 0:2 in Gladbach mit dem hart umkämpften 1:1 beim 1.FC Köln vor 49.900 Zuschauern im zweiten Auswärtsspiel in Folge einen wichtigen Punkt geholt und damit der Aufholjagd des Tabellenletzten einen gehörigen Dämpfer verpasst. Es war eine Partie, die von beiden Seiten mit viel Kampf, Leidenschaft, aber mit wenigen spielerischen Akzenten geführt wurde. Das war aber auch angesichts der Bedeutung nicht zu erwarten. Köln steht ganz hinten, der FCA will da nicht mehr hin.
Dabei vertraute Trainer Manuel Baum auf die gleiche Startelf wie bei der Niederlage vor einer Woche in Gladbach. Kurz vor dem Spiel hatte der Bundesligist noch bekannt gegeben, dass Innenverteidiger Marvin Friedrich mit sofortiger Wirkung zum Zweitligisten Union Berlin transferiert wird. Es war nach Moritz Leitner und Dong-Won Ji der dritte Abgang in einer Woche.
Rund 1000 Augsburger Fans hatten den FCA nach Köln begleitet - und deren Anfeuerung war bitter nötig. Denn die Gastgeber begannen stürmisch und kämpferisch. Der FCA brauchte einige Minuten um sich in der hektischen Anfangsphase zu sortieren. Und es schien als hätte er nach gut 20 Minuten das Spiel auch langsam im Griff. Daniel Baier gab den ersten gefährlichen Schuss auf das Kölner Tor ab. Doch das täuschte. In der 22. Minute blieben dann Ja-Cheol Koo und Marco Höger nach einem Zusammenprall beim Kopfballduell liegen. Während Koo mit einer Platzwunde, die unter einem lila Turban verborgen wurde, weiterspielen konnte, musste Höher benommen vom Platz geführt werden. Die Szene war symptomatisch für das ganze Spiel.
FCA und Köln trennen sich 1:1
In der hektischen Atmosphäre im Rhein-Energie-Stadion wurde um jeden Zentimeter Rasen gekämpft, jedes spielerische Pflänzchen versuchte der Gegner sofort im Keim zu ersticken. Und was schon da zu spüren war, die Kölner glaubten mehr an sich. Sie kamen auch besser aus der mehrminütigen Verletzungspause. Nach einem Fehler von Kapitän Daniel Baier stand Simon Terodde plötzlich allein vor FCA-Torhüter Marwin Hitz, doch Hitz konnte mit dem Fuß klären (26. Minute). Machtlos war er hingegen in der 40. Minute.
Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg
Baum wird 1979 in Landshut geboren, später studiert er Sportwissenschaften in München.
Er spielt in seiner Jugend als Torwart beim TSV 1860 München.
Es folgen acht Jahre beim FC Ismaning und zwei Jahre beim FC Unterföhring.
Danach beginnt Baum seine Trainerlaufbahn bei der SpVgg Unterhaching. Von dort wechselt er nach Augsburg.
Er eignet sich großes Fachwissen vor allem in den Bereichen Taktik, Training und Jugendarbeit an.
Ab Juli 2014 ist Baum Cheftrainer und Verantwortlicher für alle Altersklassen im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des FCA.
Baum verpflichtet Ex-Nationalspieler Christian Wörns, als das U23-Team im Dezember 2015 hochgradig abstiegsgefährdet ist.
Mit Wörns als Trainer gelingt der Mannschaft in letzter Minute der Klassenerhalt.
Mittlerweile ist Christian Wörns als Trainer des FCA II zurückgetreten.
Unter Trainer Baum spielt der FCA eine starke Bundesliga-Saison 2017 / 2018.
Rani Khedira hatte rund 20 Meter vor dem eigenen Strafraum einen Freistoß verursacht. Den zirkelte dann Milos Jojic unhaltbar zum 1:0 (40. Minute) in das linke obere Toreck. Eine nicht einmal unverdiente Führung, denn Köln zeigte sich in den Zweikämpfen einen Ticken leidenschaftlicher. Auch weil der FCA die auch nicht immer sicher wirkenden Gastgeber immer wieder mit Eigenfehlern aufbaute und die durchaus vorhandenen Konterchancen einfach viel zu schlampig und unkonzentriert herschenkte.
FCA-Trainer Baum musste dann in der Pause auch reagieren
FCA-Trainer Baum musste dann in der Pause auch reagieren. Gezwungenermaßen. Er brachte in der 46. Minute Kevin Danso für Jeffrey Gouweleeuw, der über Knieprobleme klagte und Marcel Heller für den angeschlagenen Koo. Danso führte sich dann auch gleich ein, indem er mit einem Querschläger den besten Augsburger, seinen eigenen Torhüter Hitz, zu einer Glanzparade zwang. Der FCA bekam die Partie nie in den Griff. Und hätte Simon Terodde nicht seine zweite Großchance vergeben, wäre die Partie schon nach 50 Minuten entschieden gewesen. So blieb es aber spannend. Der FCA spielte zwar weiterhin nicht gut, doch in der 66. Minute hätte der Ausgleich fallen müssen.
Michael Gregoritsch vergab zweimal aus aussichtsreicher Position und wenige Sekunden später verzog Marcel Heller einen Schuss. Doch der FCA zog sich daran wieder hoch. Und in der 77. Minute war es soweit. Nach einem Eckball köpfte Caiuby zum 1:1 ein. Die Kölner schlugen wütend zurück, doch FCA-Torhüter Hitz brachte nicht nur die Kölner Spieler, sondern auch die Kölner Fans mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Und als der eingewechselte Guirassy in der Nachspielzeit vergab, war der Punktgewinn gesichert.
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