Beim FC Augsburg gab es in den vergangenen Monaten immer wieder Unruhe. Der Verein hätte nach Einschätzung von Defensivspezialist Rani Khedira Disziplinlosigkeiten in der jüngeren Vergangenheit konsequenter ahnden müssen, um einen Negativtrend zu verhindern. "Ich glaube, wir haben es als Verein in der Hinrunde verpasst, klare Grenzen zu setzen, weil einfach ein Schlendrian reinkam, der nicht gut für das Zusammenleben der Mannschaft war. Da kam der eine mal zu spät und wurde nicht "richtig" bestraft - und dann kommt es zu solchen Dingen. Es war ein schleichender Prozess", sagte der jüngere Bruder von Sami Khedira dem TV-Sender Eurosport.
Rani Khedira hat viel Lob für FCA-Coach Martin Schmidt
Rani Khedira hatte bereits im Januar im Gespräch mit unserer Redaktion die Einstellung und den Einsatzwillen des Teams kritisiert. "Die Mannschaft steht über allem", sagte Khedira damals im Hinblick auf die Verfehlungen seines Mannschaftskameraden Caiuby, der wiederholt durch Disziplinlosigkeiten aufgefallen war.
Als Folge einer Negativserie musste Trainer Manuel Baum den Fußball-Bundesligisten Anfang April verlassen. Sein Nachfolger wurde der Schweizer Martin Schmidt. "Er nimmt jeden einzelnen mit, spricht unheimlich viel - nicht nur über Fußball, sondern auch über den Menschen. Er gibt einem viel Liebe, Freude und Leidenschaft mit", lobte Khedira Baums Nachfolger.
Der Trainerwechsel hat sich für den FC Augsburg bisher definitiv ausgezahlt. Martin Schmidt holte mit seiner Mannschaft aus zwei Spielen sechs Punkte und gewann gegen Eintracht Frankfurt mit 3:1 und gegen Stuttgart mit 6:0.
Die Herz-OP seines Bruders hat FCA-Profi Rani Khedira mitgenommen
Während es auf dem Platz für Rani Khedira mittlerweile wieder gut läuft, gab es in seiner Familie Ereignisse, die den FCA-Profi heruntergezogen haben. Sein Bruder Sami musste sich kürzlich einem Eingriff am Herzen unterziehen. Die Operation seines 32 Jahre alten Bruders hat den 25-jährigen Rani mitgenommen. "Bei einer Operation am Herzen kann immer was schief gehen. Herz-OP - das hört sich unheimlich schlimm an", sagte er. "Im Nachhinein muss man es etwas relativieren: Es war eine Herzrhythmusstörung, wie sie häufig auf der Welt vorkommt. Es war ein Routine-Eingriff, der sehr gut verlaufen ist. Trotzdem war es im ersten Moment unglaublich hart, traurig, niederschmetternd."
Sami Khedira hatte sich im Februar wegen Herzrhythmusstörungen operieren lassen müssen. Nach einem Eingriff am Knie musste der Mittelfeldspieler von Juventus Turin dann die Saison vorzeitig beenden. (AZ/dpa)