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FC Augsburg: Kabinenparty statt Abstiegssorgen

FC Augsburg

Kabinenparty statt Abstiegssorgen

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    Ja-Cheol Koo (hier im Doppel mit einem FCA-Fan) kann auch mit dem Tischtennis-Schläger umgehen. Beim FC Augsburg setzt man auch im Abstiegskampf auf Fan-Nähe.
    Ja-Cheol Koo (hier im Doppel mit einem FCA-Fan) kann auch mit dem Tischtennis-Schläger umgehen. Beim FC Augsburg setzt man auch im Abstiegskampf auf Fan-Nähe. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Hannovers Trainer Thomas Schaaf versuchte es im Bundesliga-Abstiegskampf mit einem Kurztrainingslager. Vor dem Spiel bei Eintracht Frankfurt ließ er sein Team drei Tage abgeschottet von Fans und Medien trainieren. Es nützte nichts. Der Tabellenletzte verlor 0:1. Der seit sechs Spielen sieglose Zweitligist Eintracht Braunschweig bereitet sich in dieser Woche abgeschieden in Wesendorf auf seine Partie gegen den SC Paderborn vor.

    Und was macht der abstiegsbedrohte FC Augsburg? Der feierte am Dienstagabend zusammen mit 130 Fans eine Kabinenparty in der WWK-Arena. Der ehemalige Trikotsponsor hat dieses Event in seinem Vertrag stehen und zahlt dem FCA unter anderem dafür ordentlich Geld. Es zeigt aber auch, wie entspannt und besonnen der Tabellen-15. und besonders seine Fans mit der Lage umgehen. In Augsburg sind sich alle bewusst, dass es nur zusammen geht. Woanders werden die Spieler angefeindet, und es marschiert schon mal eine Horde Maskierter beim Training auf, um den Spielern den Ernst der Lage zu verdeutlichen. In Augsburg spielt man Tischtennis, Tischkicker oder an der Playstation Fifa 16.

    Koo freut sich auf seine Rückkehr nach Mainz

    Wie der Südkoreaner Ja-Cheol Koo, 27. Zuerst versucht er sich an der Tischtennisplatte, dann gewinnt er als FC Seoul knapp an der Spielekonsole mit 3:2 gegen einen Fan, der natürlich den FC Augsburg ausgewählt hat. „In meinem ersten Jahr hier beim FCA habe ich viel mit Matthias Ostrzolek, Kevin Vogt und Sebastian Langkamp gespielt. Jetzt habe ich durch die Familie kaum mehr Zeit. Da gehe ich lieber mit meiner Frau und unserem Sohn spazieren“, erklärt der Südkoreaner und verabschiedet sich freundlich per Handschlag von seinem Gegner.

    Koo war schon am Dienstag von der Länderspielreise mit Südkorea zurückgekehrt. Beim 1:0 in der WM-Qualifikation gegen den Libanon spielte er. Mit 21 Punkten aus sieben Spielen hat Südkorea souverän die nächste Runde erreicht. „Es ist unser großes Ziel, bei der WM 2018 dabei zu sein“, sagt Koo.

    Doch jetzt hat er nur den Abstiegskampf mit dem FCA im Sinn. Und da trifft er am Samstag (15.30 Uhr) auf seinem Ex-Verein FSV Mainz 05. Drei Bundesligaspiele hatte er in dieser Saison noch für die Mainzer absolviert, ehe er im August kurz vor Transferschluss zum FCA zurückkehrte. Unter Trainer Martin Schmidt sah er keine Perspektiven mehr. Jetzt klopft Mainz an das Tor zur Europa League, der FCA steht am Abgrund zur 2. Liga.

    Koo setzt da klare Prioritäten: „Ich freue mich, wieder einmal in der Coface Arena spielen zu können. Und ich freue mich darauf, Ex-Kollegen zu treffen, aber das einzig Wichtige ist, dass wir das Spiel gewinnen. Nur darauf konzentriere ich mich.“ Sein Vertrag läuft bis 2017 (mit Option), er würde, wie alle Kontrakte der FCA-Spieler, auch für die 2. Liga gelten. Ob er da auch spielen würde?

    Koo sagt: „Diese Frage stellt sich mir nicht, weil ich gar nicht an den Abstieg denke. Ich gehe positiv an die Aufgaben heran, denn wenn man sich zu viel Druck macht, kann man nicht 100 Prozent seiner Qualität zeigen.“

    Weinzierl fühlt sich "unheimlich" wohl in Augsburg

    Im Abstiegskampf setzt Koo auf die Unterstützung der Fans. „Sie sind sehr wichtig für uns. Sie sind voller Leidenschaft dabei und darum bedeutet es für mich eine große Motivation, zu Hause zu spielen.“ Auch FCA-Trainer Weinzierl weiß, dass es nur mit den Fans geht. Bei einer fingierten Pressekonferenz antwortet er auf die Fragen der Fans mit viel Humor. Nur einmal wird er ernst. Ein Anhänger will wissen, was er kommende Saison vor hat.

     Weinzierl sagt: „Ich habe Vertrag in Augsburg, ich fühle mich unheimlich wohl, wir haben unheimlich viel erreicht. Aber wir stecken in einer brutal schweren Situation und der gilt meine ganze Konzentration. Da werden wir alles dafür tun, dass wir in der Liga bleiben und das ist das Wichtigste, das über allem steht.“ Die Fans applaudierten.

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