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FC Augsburg: Jonathan Schmid kommt auf den Geschmack: "Nicht das letzte Tor"

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Jonathan Schmid kommt auf den Geschmack: "Nicht das letzte Tor"

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    Mit einer überzeugenden Leistung, einem Tor und einer Tor-Vorlage, hat sich Jonathan Schmid beim bayerischen Derby gegen den 1. FC Nürnberg empfohlen.
    Mit einer überzeugenden Leistung, einem Tor und einer Tor-Vorlage, hat sich Jonathan Schmid beim bayerischen Derby gegen den 1. FC Nürnberg empfohlen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Entschlossener kann man einen Freistoß nicht treten. Kaum war der Pfiff von Schiedsrichter Patrick Ittrich erklungen, schnappte sich Jonathan Schmid den Ball. Er positionierte sich in selbstbewusster Ronaldo-Manier (allerdings auf den breiten Stand und die aufgestützten Hände verzichtend) – und drosch den Ball erbarmungslos unter die Querlatte zur 2:1-Führung für den FC Augsburg. Nach einem kurzen Augenblick des Staunens brach der Jubel bei den Augsburger Fans unter den 30660 Besuchern im Stadion los. So einen Knaller hatten sie von Jonathan Schmid jetzt nicht unbedingt erwartet.

    Er selbst von sich allerdings schon. Denn schließlich hatte der Franzose noch am Tag vor dem bayerischen Bundesliga-Derby gegen Nürnberg Freistöße geübt. „Im Training war es ein bisschen näher am Tor, aber von der gleichen Seite. Da habe ich auch in den Winkel geschossen. Heute war Gregoritsch nicht da, also habe ich mir den Ball genommen“, erzählte Jonathan anschließend, wie sein erstes Saisontor und sein zweites überhaupt für den FCA zustande gekommen ist. Und versprach, nachzulegen. „Es war das erste Tor, aber nicht das letzte“, sagte Schmid mit einem Grinsen. Auch FCA-Trainer Manuel Baum lobte in der Pressekonferenz Schmids Tor als „Sensations-Freistoß“.

    Schmid wird in den kommenden Wochen eine wichtige Rolle beim FCA spielen

    Und hätten die Nürnberger nicht in den Schlussminuten noch den Ausgleich zum 2:2-Endstand erzwungen, wäre es für Jonathan Schmid und seine Kollegen nach dem 2:1-Sieg in Hannover und dem 3:2-Pokalsieg gegen Mainz 05 der perfekte Abschluss einer perfekten englischen Woche gewesen. So aber vermiesten die zwei verlorenen zwei Punkte in der Bundesliga dem 28-Jährigen doch ein wenig die Feierlaune. „Es ist schon ärgerlich. In der zweiten Halbzeit sind wir zu tief gestanden. Wenn wir gewonnen hätten, hätten wir drei Siege in Folge gemacht. Das haben wir leider nicht geschafft. Jetzt müssen wir ruhig bleiben und weiter Gas gaben.“

    Dass Schmid dabei in den nächsten Wochen selbst eine wichtige Rolle spielen kann, deutete er nicht nur mit seinem Traum-Freistoß-Tor an, sondern auch als Vorlagengeber mit einer präzisen Flanke auf FCA-Stürmer Alfred Finnbogason, der so keine Mühe hatte, den 1:0-Führungstreffer zu erzielen. „Ich weiß, dass ich mehr Vorlagen geben und mehr Tore schießen kann. Ich denke, dass ich jetzt voll drin bin“, sagte Schmid selbstbewusst. Der zum Verteidiger umfunktionierte Mittelfeldspieler scheint endgültig seinen Platz gefunden zu haben. Dabei hatte es eine Weile gedauert, bis der im August 2016 von der TSG Hoffenheim zum FCA gewechselte Franzose sein Potenzial abrufen konnte. Doch nun fühlt er sich auf der rechten Außenbahn scheinbar pudelwohl. Sowohl offensiv als Flankengeber, als auch defensiv in der variablen Fünferkette. „Ich denke schon, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann. Auch das Zusammenspiel mit Marco Richter hat gepasst. Das haben wir in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. Auch wenn die zweite dann zum Vergessen war“, so Schmid selbstkritisch.

    Martin Hinteregger: "Es war dauernd Hektik, dauernd Stress"

    Nicht nur für ihn, sondern auch für seine Kollegen war der Ausgleichstreffer der Nürnberger in der 87. Minute ein Nackenschlag. Dem finalen Sturmlauf der Franken hatten die Augsburger nicht mehr genug entgegenzusetzen. Das musste auch FCA-Abwehrspieler Martin Hinteregger eingestehen. „Wir haben es verpasst, das zweite Tor zu machen und Ruhe ins Spiel zu bringen. Es war dauernd Hektik, dauernd Stress. Viele Standards. Das gab dann den Ausschlag, dass es in letzter Sekunde noch für Nürnberg geklappt hat.“

    Ähnlich bewertete Torhüter Andreas Luthe den Spielverlauf: „Wir haben unsere Konter nicht mehr ausgespielt, damit wir Ruhe hinten haben. Deshalb hat sich Nürnberg das Tor dann auch irgendwo verdient. Das ist schade“, so Luthe, der beim zweiten Tor kaum eine Chance hatte und beim ersten nicht schnell genug reagieren konnte. „Aus kurzer Distanz ist es schwer, wenn der Ball über den Kopf kommt. Da muss man auch mal Glück haben, aber es hat nicht gereicht.“

    Trotzdem sieht er keinen Grund zu klagen: „Wenn man Bilanz zieht, haben wir eine sehr ordentliche englische Woche gespielt. Mit dieser können wir – mit Abstrichen – sehr zufrieden sein, denn wir hätten natürlich gern gewonnen.“

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    1. Eine leichte Frage zum Start: Wer schoss den FCA im entscheidenden Spiel gegen den FSV Frankfurt in die Bundesliga?

    a) Michael Thurk

    b) Uwe Möhrle

    c) Stephan Hain

    1c) Stephan Hain traf fünf Minuten vor Schluss zum 2:1-Siegtor für den FC Augsburg. Damit stand der FCA einen Spieltag vor Schluss als Aufsteiger in die Bundesliga fest. Michael Thurk traf in diesem Spiel auch: Er schoss den 1:1-Ausgleich.

    2. Helmut Haller war Teil der legendären FCA-Mannschaft der 70er Jahre, die beinahe in die Bundesliga aufgestiegen wäre. Wer war damals der Kapitän?

    a) Heiner Schuhmann

    b) Alwin Fink

    c) Helmut Haller selbst

    2b) Alwin Fink führte die Mannschaft damals als Kapitän aufs Feld. Im Alter von nur 27 Jahren musste er wenig später jedoch seine Karriere wegen einer Verletzung beenden.

    3. Im Mai 2002 spielte der FC Augsburg in der Bayernliga. Dennoch machte der damalige FCA-Spieler Abiodun Obafemi bundesweit von sich reden. Wie?

    a) Indem er gegen Borussia Dortmund für eine Weltauswahl auflief.

    b) Weil er wegen Dopings gesperrt wurde.

    c) Weil er das „Tor des Monats“ schoss.

    3a) Der Nigerianer lief im Rahmen eines Benefizspiels gegen Borussia Dortmund tatsächlich für eine Weltauswahl auf. Die Einladung begründete sich zu einem Teil wohl auch darauf, dass Obafemi sechs Jahre zuvor mit seinem Land Olympiasieger geworden war. Beim FCA war nach 22 Einsätzen in eineinhalb Jahren Schluss.

    4. Mitte März 2007 gelang dem FC Augsburg ein Coup: Mit 3:0 gewann der damalige Zweitligaaufsteiger beim TSV 1860 München in der Allianz Arena. Was hätte den FCA-Spielern bei diesem Spiel beinahe gedroht?

    a) Weil zuerst ein gesperrter Spieler auf dem Spielberichtsbogen stand, wäre das Spiel um ein Haar am grünen Tisch für die Löwen entschieden worden.

    b) Beinahe hätte der FC Augsburg in den Auswärtstrikots von TSV 1860 München spielen müssen.

    c) Der Zeugwart des FCA hatte die Torwarthandschuhe vergessen. Erst ein Einkauf im Arena-Shop verhinderte, dass die Keeper mit nackten Händen spielen mussten.

    4b) Zwischenzeitlich sah es tatsächlich so aus, als ob der FC Augsburg in den Auswärtstrikots der Löwen antreten müsste. Hintergrund: Schiedsrichter Rafati hatte etwas dagegen, dass der FCA in grüner Arbeitskleidung auflief. Er befürchtete, die Augsburger mit den in Hellblau gekleideten Löwen zu verwechseln. Das Problem daran: Einen anderen Trikotsatz hatte der FCA nicht dabei, sodass nur der Auswärtskitt der Gastgeber in der Verlosung war. Letztlich gab Rafati nach – und der FCA gewann das Derby in der mit 68000 Zuschauer ausverkauften Arena mit 3:0.

    5. Ernst Willimowski spielte in der Saison 1948/49 für den BC Augsburg, einen der Vorgängervereine des FCA. Welchen Rekord hält der Stürmer bis heute?

    a) Er ist der einzige Spieler, der sowohl für als auch gegen die deutsche Nationalmannschaft getroffen hat.

    b) Er ist der einzige ehemalige Augsburger Spieler, der auch Meister in Spanien und Frankreich wurde.

    c) Nur Willimowski spielte gleichzeitig für zwei Vereine der höchsten Spielklasse.

    5a) Der gebürtige Pole Willimowski traf sowohl für als auch gegen Deutschland. Sein Debüt gab er für Polen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Insgesamt 13 Treffer gelangen ihm in acht Länderspielen für Deutschland. Insgesamt soll Willimowski während seiner Karriere 1175 Tore geschossen haben.

    6. Und wenn wir gleich bei Stürmer-Rekorden sind: Welchen Bundesliga-Rekord hält Stephan Hain?

    a) Die schnellste Rote Karte aller Zeiten.

    b) Das schnellste Joker-Tor aller Zeiten.

    c) Die schnellste Auswechslung nach einer Einwechslung.

    6b) Stephan Hain hat das schnellste Joker-Tor in der Geschichte der Fußball-Bundesliga erzielt. Am 19. Spieltag der Saison 2011/12 brachte ihn Trainer Jos Luhukay beim Stand von 1:2 gegen Kaiserslautern. Nur 20 Sekunden später hatte Hain den Ball ins Tor bugsiert.

    7. Im Gegensatz zu fast allen anderen Bundesliga-Klubs verzichtet der FCA auf ein Maskottchen. Kurzzeitig war das aber anders. Welches Maskottchen leistete sich der Klub 1987?

    a) Ein Bison

    b) Eine Eidechse

    c) Ein Wiesel

    7c) Kein Scherz: Anlässlich des 80. Geburtstages beauftragte der Verein 1987 eine Agentur damit, ein Maskottchen zu kreieren. Das Ergebnis war ein namenlos gebliebenes Wiesel, das aber schnell wieder in der Versenkung verschwunden war.

    8. Einen mittelgroßen Skandal gab es beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Augsburg im Oktober 1986. Welchen?

    a) Ein nackter Zuschauer stürmte den Platz.

    b) Hamburgs Torwart Uli Stein zeigte den Fans den Mittelfinger.

    c) Hamburgs Trainer Ernst Happel ohrfeigte einen FCA-Spieler.

    8b) Der erste Stinkefinger-Skandal der deutschen Fußballgeschichte trug sich im Augsburger Rosenaustadion zu. Hamburgs Torhüter Uli Stein war nicht damit einverstanden, dass der FCA beim Stand von 1:0 für den HSV einen Elfmeter erhalten sollte, holte sich wegen Meckerns die Rote Karte ab und sendete beim Gang in die Kabine noch Freundschaftsgrüße der besonderen Art an die Augsburger Zuschauer. Hamburg gewann das Spiel übrigens mit 2:1.

    9. Auf ein „Tor des Monats“ musste der FCA lange warten. Welchem Spieler gelang der erste Treffer, der auf diese Weise prämiert wurde?

    a) Axel Lawarée

    b) Torsten Oehrl

    c) Vladimir Manislavic

    9c) Der Serbe Vladimir Manislavic bescherte dem Klub im November 2002 die erste Auszeichnung zum Tor des Monats – mit einem wunderbaren Fallrückziehertor gegen den VfR Aalen. Später erhielten auch Oehrl (im Dezember 2011 mit einem Treffer gegen den FSV Frankfurt) und Torwart Marwin Hitz (Februar 2015 gegen Leverkusen) diese Würdigung.

    10. Der spätere türkische Nationalspieler Ilhan Mansiz spielte in der Jugend beim FC Augsburg, bevor er bei der WM 2002 Dritter wurde. In welcher anderen Sportart hätte Mansiz beinahe noch an Olympia teilgenommen?

    a) Eiskunstlauf

    b) Dressurreiten

    c) Hürdenlauf

    10a) Eiskunstlauf. Nach dem verletzungsbedingten Ende seiner Kicker-Laufbahn versuchte Mansiz sich zusammen mit seiner slowakischen Partnerin Olga Bestandigova in der Sportart, trainierte wie ein Wahnsinniger und wollte sich für Olympia 2014 im russischen Sotschi qualifizieren. Erst die Reduzierung der Starterplätze machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung.

    11. Wer hat die meisten Bundesliga-Tore für den FC Augsburg erzielt?

    a) Tobias Werner

    b) Alfred Finnbogason

    c) Raul Bobadilla

    11b) Tobias Werner war in dieser Statistik lange vorne: In seinen 127 Spielen in der höchsten Spielklasse kam er auf 23 Tore. Mittlerweile überholte ihn jedoch Alfred Finnbogason: Der Isländer traf bei seinem ersten Spiel in der Saison 2018/19 dreimal - es waren die Tore 23, 24 und 25 für den FCA. Auf Rang drei folgt Raul Bobadilla mit einer Ausbeute von 21 Toren in 94 Erstligapartien.

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