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FC Augsburg: Jetzt bloß kein Ausrutscher mehr

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Jetzt bloß kein Ausrutscher mehr

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    Marwin Hitz beackerte den Elfmeterpunkt vor einem Strafstoß des 1. FC Köln. Der Keeper des FC Augsburg pariert kurz darauf den Schuss des ausrutschenden Anthony Modeste.
    Marwin Hitz beackerte den Elfmeterpunkt vor einem Strafstoß des 1. FC Köln. Der Keeper des FC Augsburg pariert kurz darauf den Schuss des ausrutschenden Anthony Modeste. Foto: Screenshot Sky

    Marwin Hitz war überrascht, dass es vor dem Heimspiel am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln so viele Interview-Anfragen für ihn gestellt wurde. Dabei spielte der 28-jährige Torwart des FC Augsburg die Hauptrolle beim 1:0-Hinspielsieg am Rhein.

    0:0 stand es in der 56. Minute als Schiedsrichter Daniel Siebert Elfmeter pfiff. Hitz fühlte sich unbeobachtet, drehte direkt neben dem Elfmeterpunkte seine Stollen in den Rasen und hinterließ eine unebene Stelle. Genau auf der rutschte dann Anthony Modeste aus und verschoss den Strafstoß. Pech für Hitz: die Fernsehkamera war direkt auf ihn gerichtet. Millionen sahen seinen Manipulation im TV.

    Hitz war der böse Bube und bekam nicht nur im Internet sein Fett ab. Vier Monate später sagt Hitz: „Ich bin nicht der Typ, der von einem Extrem ins andere geht. Natürlich kann man es nicht übersehen, wenn man ins Internet geht, aber ich habe mir keine großen Gedanken darüber gemacht. Ich habe gesagt, so etwas wird nie mehr vorkommen und es ist nie mehr vorkommen.“

    Hitz: "Für mich ist die Sache gegessen"

    Hitz, der neben dem Spielfeld wohl jede Wahl zum Schwiegersohn des Jahres gewinnen würde, ist geläutert. Die Rechnung über 122,92 Euro für den Austausch des Rasenstücks überwies er prompt nach Köln. Wenn es sich ergibt, wird er heute Modeste auch die Hand geben. Doch damit soll es auch genug sein. „Für mich ist die Sache gegessen. Ich weiß nicht, ob das die Kölner beeinflusst - uns beeinflusst es nicht. Wir wollen unser Spiel durchziehen“, sagt Hitz.

    Denn mit dem vierten Sieg in Folge könnte der FCA bei einem günstigen Ausgang der anderen Spiele nicht nur den 200. Bundesligatreffer, sondern auch den vorzeitigen Klassenverbleib bejubeln.

    Mit dem glücklichen 2:1-Sieg in Bremen kam die Trendwende, ist sich Hitz sicher: „Wenn man lange nicht gewinnt, fängt man an nachzudenken. Man braucht manchmal ein Signal, das einem zeigt: Man kann es.“ Und dass sie es können, zeigten Hitz und seine Kollegen dann: 1:0 gegen den VfB, 2:0 in Wolfsburg. Selbst die Gerüchte über den möglichen Trainerwechsel scheint das Team nicht zu stören. „Wir haben uns in der Mannschaft gesagt, dass wir keine Ausreden gelten lassen, sondern dass nur die Leistung auf dem Platz zählt. Das kriegen wir richtig gut hin“, erzählt Hitz aus dem Innenleben der Mannschaft.

    Das Trainer-Thema wird wohl erst nach der Saison wieder richtig akut. Bei Markus Weinzierl hat Hitz auf jeden Fall keine Ablenkungs-Symptome festgestellt: „Er hat immer noch den gleichen Willen, die perfekte Ansprache und ich denke, das wird er auch so beibehalten.“ Und was noch wichtiger ist – die Mannschaft folgt Weinzierl auf dem Platz weiterhin. Wie in der Hinrunde, als der FCA am zwölften Spieltag noch Schlusslicht war, holt man sich auch in der Rückserie wieder in der zweiten Rundenhälfte die Siege.

    Weinzierl: "Jeder Punkt, jedes Tor ist wichtig"

    Noch ist alles möglich. Bei einer Niederlage müsste wieder gezittert werden. Darum appelliert Weinzierl vor dem Flutlichtspiel auch an die FCA-Fans in der ausverkauften WWK-Arena: „Wir brauchen sie. Jeder Punkt, jedes Tor ist wichtig.“

    Die Gäste haben diese Existenzsorgen nicht mehr. Sie sind seit dem 4:1-Sieg gegen Darmstadt gerettet. Trotzdem ging das Team von Trainer Peter Stöger in dieser Woche nicht in den Partymodus über. „Das Interessante ist, dass die Jungs nicht losgezogen sind, weil sie wissen, dass wir noch wichtige Spiele haben. Ich finde, das ist ein Charakterzug, der erwähnenswert ist“, lobte FC-Manager Jörg Schmadtke.

    Der FCA holte sich die nötige Motivation am Dienstag bei der Vorstellung ihres Films zur Europa-League-Premiere. Nicht nur Manager Stefan Reuter hatte danach Gänsehaut: „Jeder ist jetzt heiß, das Ziel Klassenerhalt zu schaffen und es jetzt über die Linie zu retten.“

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