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FC Augsburg: Jan Moravek ist bereit

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Jan Moravek ist bereit

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    Jan Moravek hat nach seiner langen Verletzungspause seit dem Sommer viel trainiert. Jetzt will er auch in die Bundesliga zurückkehren.
    Jan Moravek hat nach seiner langen Verletzungspause seit dem Sommer viel trainiert. Jetzt will er auch in die Bundesliga zurückkehren. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Über 14 Monate hat Jan Moravek, 25, auf sein Comeback hingearbeitet. Am Mittwoch vor einer Woche war es dann so weit. Der Mittelfeldspieler des FC Augsburg steht 90 Minuten auf dem Platz, ein ganzes Spiel. Aber nicht vor 30000 Zuschauern in der WWK-Arena, sondern auf dem Trainingsplatz beim internen Test gegen die eigene U23. Moravek ist das egal. „Es war sehr speziell für mich. Sicher mehr als für die anderen Spieler. Ich freue mich einfach, dass ich den Test bestanden habe. Es war für mich auch ein kleines Zeichen, dass ich bereit bin.“

    Moravek hofft inständig, dass an diesem nebligen Nachmittag seine lange Leidenszeit zu Ende gegangen ist. Seit seinem Wechsel im Juli 2012 vom FC Schalke 04 zum FCA (zuvor war er ein halbes Jahr ausgeliehen) hatte er immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Dabei galt Moravek als der Anwärter für die Stelle im zentralen Mittelfeld. Der Tscheche hat alle Anlagen dazu, es fehlt nur die körperliche Robustheit. „Ich bin anscheinend doch muskulär sensibel“, sagt Moravek.

    "Ich bin eine psychisch starke Person geworden"

    Dabei scheint sich im August 2014 alles zum Guten zu wenden. Moravek hat einen Muskelfaserriss überwunden und will beim Vorbereitungsspiel gegen Crystal Palace zeigen, dass mit ihm zu rechnen ist. Doch dann reißt das Kreuzband im rechten Knie. Die ersten Tage ist Moravek geschockt, dann kehrt sein Wille zurück: „Das Wichtigste ist das Umfeld. Das ist hier in Augsburg überragend. Die Jungs, das Trainerteam, der Manager haben mich gleich nach der Operation besucht. Sie haben mir viel Kraft gegeben in den ersten schwierigen Tagen“, erinnert sich Moravek. „Das werde ich nie, nie, nie vergessen.“

    Er kämpft sich wieder heran, doch bei seinem Comebackversuch Ende April bei der Regionalliga-Mannschaft zieht er sich beim Aufwärmen gleich wieder eine schwere Muskelverletzung zu. Was es genau war? Die Frage lässt Moravek unbeantwortet. „Es macht keinen Sinn, darüber zu sprechen. Ich bin nicht der Einzige, dem so etwas nach einem Kreuzbandriss passiert ist.“

    Moravek steckt auch diesen Rückschlag weg. „Ich habe schon so viele Verletzungen erlebt. Ich bin eine psychisch starke Person geworden.“ Irgendwann hört er auf, die Stunden zu zählen, die er im Rehabereich der Hessingpark Clinic verbringt oder die er mit Rehatrainer Thomas Barth im Kraftraum oder auf dem Trainingsplatz des Bundesligisten schuftet. Doch er hält durch. Neben dem FCA gibt ihm seine Freundin Tereza und seine Familie Halt und Kraft.

    Letztes Spiel über 90 Minuten im März 2014

    Die Vorbereitung auf diese Spielzeit macht Moravek ohne Komplikationen mit. FCA-Trainer Markus Weinzierl gibt ihm aber die Zeit, die er braucht. Er will nichts mehr riskieren, nominiert ihn nicht für die Europa League. Moravek spielt dafür in der U23. Erzielt beim 3:3 gegen den TSV Buchbach Ende September zwei Tore, spielt 60 Minuten. „Nur“, sagt er.

    Für ihn ist der Test gegen die U23 die Nagelprobe. Er geht sie offensiv an. „Viele haben gesagt, die ersten Momente auf dem Platz machst du dir Sorgen. Bei mir war das gar nicht im Kopf. Wenn ich auf dem Platz stehe, mache ich mir keine Gedanken über das Knie oder die Muskeln.“ Moravek spielt durch. Dass die Profis 3:1 gewinnen, ist für ihn nicht so wichtig. Er ist glücklich: „Ich weiß jetzt, dass ich Gas geben, laufen und kämpfen kann.“ Ob er vielleicht sogar schon am Samstag (15.30 Uhr) beim wichtigen Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 im Kader steht, weiß er noch nicht.

    Er ist bereit, aber macht sich keinen Druck. Sein letztes Punktspiel über 90 Minuten bestritt er am 8. März 2014. Der FCA gewann in Gladbach 2:1. Bei der Borussia stand damals noch Marc-André ter Stegen im Tor. Da kommt es für Moravek auf eine Woche hin oder her nicht mehr an: „Ich bin einfach froh, dass ich ganz normal trainieren kann. Mir ist nicht so wichtig, wann mein Einsatz kommt, mir ist wichtig, dass ich dann bis Saisonende durchspielen kann.“ Ein Gefühl, das er nicht kennt.

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