Allein von seinen technischen Fähigkeiten her gehört Jan Moravek mit zum Besten, was der FC Augsburg zu bieten hat. Ein Künstler auf seine Art. Doch so oft konnte der 23-Jährige bisher nicht zeigen, was er auf dem Kasten hat. Denn Verletzungen sind seine „treuen Begleiter“. Schon als er damals im Winter 2011 von Schalke 04 ausgeliehen wurde, setzte ihn eine Muskelverletzung lange außer Gefecht. Lediglich dreimal konnte er dem damaligen Coach Jos Luhukay und seiner Mannschaft im Abstiegskampf helfen. Dennoch, sein Potenzial war nicht zu übersehen und der FCA sicherte sich nach der vergangenen Saison die Dienste des Tschechen und stattete ihn mit einem Vertrag bis 2014 aus.
Moravek mit Chancen gegen Hannover
Doch auch in dieser Saison verfolgte den sensiblen und etwas ruhigen Mittelfeldspieler das Pech. Insgesamt nur 13 Einsätze machen einen wie ihn nicht besonders froh. Gegen Hannover 96 stand er kürzlich 18 Minuten auf dem Rasen. Moravek hätte mit zwei tollen Tormöglichkeiten zum Held werden können. Es hätte ihm gut getan in seiner Situation.
Am Freitag geht ein Blick nach Hoffenheim
Doch mittlerweile freut sich Jan Moravek schon über Kleinigkeiten: „Wenigstens konnte ich wieder ein paar Minuten Bundesliga spielen. Dass ich die Chancen nicht genutzt habe, tut mir für die Mannschaft und die Fans leid. Aber wir haben richtig gut Fußball gespielt. Es ist überhaupt erfreulich, dass wir jetzt viel, viel besser als in der Hinrunde spielen.“
Im Endspurt dieser Saison hofft er, dass er endlich wieder mittendrin und nicht nur dabei ist: „Ich fühle mich derzeit schon fit und es geht mir auch gut. Wichtig ist, dass dies auch so bleibt.“ Zumindest sieht es gut aus, dass er am Samstag beim deutschen Meister Borussia Dortmund wieder auf dem Rasen steht. Der schier übermächtige Gegner flößt ihm (noch) keine Angst ein: „Vielleicht ist es für uns doch ein kleiner Vorteil, dass Dortmund in der Champions League spielen musste. Allerdings hat die Mannschaft unheimlich viel Qualität. Die geben trotzdem Gas. Wir müssen vor allem hinten gut stehen.“
Teamchef: Stellen Sie den FCA gegen Dortmund auf
Moravek glaubt an ein „heißes Wochenende“, das für ihn schon am Freitag beginnt: „Das Spiel Hoffenheim gegen Düsseldorf wird für uns auch interessant. Wenn Hoffenheim gewinnt, rücken sie an uns ran. Aber wir dürfen nicht auf andere Teams schauen.“ Dass der Abstiegskonkurrent in dieser Woche die Nerven verlor und Manager Andreas Müller sowie Trainer Marco Kurz entlassen hat, sieht Moravek noch einmal als Indiz für einen großen Angriff von Hoffenheim: „Die wollten noch einmal neue Impulse setzen. Das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf ist doch auch für die so etwas wie die letzte Chance.“
Auf die Frage nach dem direkten Klassenerhalt für den FCA weicht Moravek dagegen aus: „Ich denke nach der schlechten Vorrunde, die wir gespielt haben, wäre die Relegation schon ein Erfolg für uns. Das ist zumindest das erste Ziel.“ Wenn es so kommen würde, müsste Moravek vielleicht gegen „alte Kumpels“ spielen. Schließlich ist auch sein Ex-Verein, der 1. FC Kaiserslautern, noch in der „Verlosung“ um den dritten Tabellenplatz in der 2. Liga. „Das wäre für mich sicherlich spannend. Allerdings so viele kenne ich dort gar nicht mehr. Außerdem ist es bis zur Relegation noch ein weiter Weg.“
Das gestrige Training war für Moravek schon mal erfolgreich. Es endete für ihn ohne eine Verletzung.