Es gibt Tage im Leben eines Fußballers, da hätte man sich im Nachhinein betrachtet am Morgen im Mannschaftshotel besser wieder die Decke über den Kopf gezogen und das Bett nie verlassen. So müssen sich die Akteure des FC Augsburg nach der 0:3 (0:2)-Niederlage gefühlt haben. Alles was schief gehen konnte, ging an diesem 28. Spieltag schief.
Zunächst gute Vorzeichen für die Partie gegen Mainz
Das Unglück nahm schon nach drei Minuten seinen Lauf als sich Ragnar Klavan an die rechte Leiste fasste, die Adduktoren. Doch der Este spielte weiter. Und zunächst sah es auch gar nicht nach einem derart missglückten Auswärtsspiel aus. Die Schiedsrichteransetzung sprach auf jeden Fall für den FCA. Denn Marco Fritz (Korb) leitete auch am 15. Oktober 2011 die Partie in der Coface-Arena. Jan-Ingwer Callsen-Bracker sicherte damals für den Aufsteiger mit dem späten 1:0 (88.) den ersten Sieg in der FCA-Bundesliga-Geschichte.
Nicht ganz drei Jahre später spielen beide Teams eine eigentlich beeindruckende Saison und standen vor diesem Samstag in Reichweite der Europacup-Plätze. Doch bei beiden Teams stotterte der Motor zuletzt ein wenig. Mainz kassierte zwei Niederlagen, gegen Bayern und Braunschweig. Der FCA blieb zuletzt drei Spiele sieglos.
Weinzierl wollte gute Auswärtsserie verteidigen
Auswärts wollte FCA-Trainer Markus Weinzierl aber die Serie von acht Auswärtsspielen in Folge ohne Niederlage verteidigen. Darum rückte Kapitän Paul Verhaegh wieder auf seine angestammte Verteidiger-Position rechts hinten, Ronny Philp musste auf der Bank Platz nehmen. Ansonsten vertraute Weinzierl auf die Elf, die Bayer Leverkusen trotz des 1:3, über 80 Minuten dominiert hatte. Bei den Mainzern hatte der ehemalige FCA-Jugendtrainer Thomas Tuchel den Ex-Augsburger Ja-Cheol Koo in die Startelf beordert.
Nikolce Noveski schießt Mainz in Führung
20 Minuten tat sich aber vor 30.014 Zuschauern in der Coface-Arena relativ wenig. Beide Teams versuchten zwar mit viel Ballzirkulation aufzubauen, aber vor beiden Toren herrschte kaum Gefahr. Bis zur 23. Minute. Die erste Ecke der Mainzer fiel dem sträflich frei gelassenen Niko Bungert vor die Füße. Und der erst wenige Sekunden vor dem Anpfiff für den verletzten Nikolce Noveski in die Startelf beorderte Mainzer Innenverteidiger drückte den Ball über die Linie.
Drei Verletzte innerhalb einer Minute
Kurze Zeit später (30.) musste Klavan, für ihn kam Jeong-Ho Hong, ausgewechselt werden. Nur sieben Minuten später folgte Tobias Werner, der nach einem Zusammenprall mit Stefan Bell mit einer Gehirnerschütterung und Schwellungen im Gesicht nicht mehr weiter spielen konnte. Alexander Esswein ersetzte Werner, der nach der Partie mit dem FCA-Vereinsarzt ins Krankenhaus fuhr. Mittlerweile gibt es eine erste Entwarnung: Werner trat die Rückreise zusammen mit seinem Kollegen im FCA-Mannschaftsbus an.
FC Augsburg: Alle Termine der Rückrunde
Sa. 22.02.2014 15.30 Uhr SC Freiburg - FCA
Sa. 01.03.2014 15.30 Uhr FCA - Hannover 96
Sa. 08.03.2014 15.30 Uhr Borussia M'gladbach - FCA
Fr. 14.03.2014 20.30 Uhr FCA - FC Schalke 04
Sa. 22.03.2014 15.30 Uhr VfL Wolfsburg - FCA
Mi. 26.03.2014 20.00 Uhr FCA - Bayer Leverkusen
Sa. 29.03.2014 15.30 Uhr 1. FSV Mainz 05 - FCA
Fr., 04.04. – So. 06.04.2014 FCA - FC Bayern München
Fr. 11.04. – So., 13.04.2014 1899 Hoffenheim - FCA
Do. 17.04. – So., 20.04.2014 FCA - Hertha BSC Berlin
Fr. 25.04., - So., 27.04.2014 FCA - Hamburger SV
Sa. 03.05.2014 15.30 Uhr Eintracht Braunschweig - FCA
Sa. 10.05.2014 15.30 Uhr FCA - Eintracht Frankfurt
Nur eine Minute später der nächste Nackenschlag für den FCA. Torhüter Marwin Hitz lenkte einen von Matthias Ostrzolek abgefälschten Ball an den Pfosten, den Abpraller wollte Ostrzolek dann endgültig von der Torlinie befördern. Doch dabei traf er Hitz voll am Kopf und der Ball sprang zum 0:2 (38.) ins eigene Tor.
Andre Hahn: Zehnte gelbe Karte und Wechselgerüchte
Und die Pleiten-, Pech- und Pannenshow für den FCA ging auch nach dem Wechsel weiter. Mainz bestimmte das Spiel, ohne zu glänzen. Der FCA versuchte zwar sich aufzubäumen, doch egal was der FCA anfasste, alles ging daneben. In der 63. Minute holte sich zum Beispiel Andre Hahn seine zehnte gelbe Karte ab und wird nun nächsten Samstag beim Heimspiel gegen den FC Bayern München fehlen. Zwei Freistöße von Raul Bobadilla gingen knapp vorbei, der eingewechselte Sascha Mölders verfehlte knapp das FSV-Tor. Aber auch die Mainzer vergaben ihre wenigen Torchancen. Bis zur 83. Minute als ein Sonntags-Schuss von Johannes Geis aus rund 30 Metern unhaltbar zum 3:0 einschlug. Dem FCA blieb an diesem gebrauchten Tag auch nichts erspart. Zumal auch noch die Wechselgerüchte um Andre Hahn befeuert wurden. Er wird den FCA wohl verlassen.
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