Am Donnerstagabend unterschrieb er seine Arbeitspapiere beim FC Augsburg. Am Freitagvormittag war dann offizieller Dienstbeginn für Pierre-Emile Höjbjerg, den Neuzugang vom FC Bayern München. Zumindest was das Wetter betrifft, hätte es für den 19-jährigen Mittelfeldspieler, den der FCA bis zum Saisonende ausgeliehen hat, angenehmere Bedingungen geben können. Über den Trainingsplatz an der SGL-Arena fegten heftige Sturmböen.
Für das dänische Talent spielte das allerdings keine Rolle. "Es war schön, wir haben auf einem hohen professionellen Niveau trainiert", gab der vierfache Nationalspieler seine ersten Eindrücke von seinem neuen Team wieder und fügte an: "Ich spiele künftig in einer sehr guten Mannschaft. Wir können hier zusammen Großes erreichen."
Höjbjerg kennt die Augsburger Sprachregelung
Worte, die man bei den Anhängern des Bundesligisten gerne hören wird. Wobei Höjbjerg jedoch von den grundsätzlichen Zielen des Vereins nicht abweicht. "Natürlich müssen wir erst 40 Punkte im Kampf um den Klassenerhalt holen, dann können wir weitersehen."
Dass der von vielen Vereinen begehrte Jungprofi sich sofort in seiner künftigen Mannschaft einordnet, demonstrierte er gleich auf dem Weg von der Umkleidekabine zum Trainingsplatz. Zusammen mit seinem Kollegen Shawn Parker schleppte er eine Kiste mit Wasser.
"Das ist doch schön, wenn sich ein Spieler wie Pierre bei uns gleich als Wasserträger betätigt", witzelte auch ein bestens gelaunter Markus Weinzierl. Der FCA-Trainer war sichtlich erfreut, dass die Verpflichtung Höjbjergs zustande gekommen ist. Denn der Fußball-Lehrer war bis zuletzt skeptisch ("Ich habe bis vor ein paar Tagen nicht daran geglaubt"), dass dem FCA dieser Deal gelingen wird. Höjbjerg bis Saisonende zum FC Augsburg
"Ich glaube, er passt zu uns", erklärte Weinzierl, der aber davor warnt, überhöhte Erwartungen in den neuen Akteur zu setzen. "Wir haben keinen Messi verpflichtet, sondern ein Talent, das bei uns zu einem stabilen Bundesligaspieler werden soll." Ein Ziel, das auch Höjbjerg hat. Bei den Bayern hielten sich seine Einsatzzeiten zuletzt in Grenzen, in Augsburg sieht er für regelmäßige Spielzeiten wesentlich größere Chancen. "Ich möchte hier den nächsten Schritt in meiner Laufbahn machen." Er orientiert sich dabei an prominenten Vorgängern, die von den Bayern ebenfalls zunächst ausgeliehen wurden. David Alaba, Philipp Lahm oder Toni Kroos gingen ebenfalls zunächst Umwege, um dann in München zu Stammspielern zu werden.