Das erste Tor eines frisch getrauten Ehemannes, das erste Tor eines werdenden Vaters und die Sicherheit einer Schweizer Bank im Tor, das waren die Zutaten für den 2:1-Sieg des FC Augsburg gegen einen starken VfB Stuttgart. Alle Spieler in der Einzelkritik.
Marwin Hitz Der Schweizer war der heimliche Matchwinner. Gegen den VfB stark mit dem Fuss, sicher auf der Linie und auch mutig im Herauslaufen. Hielt sechs von sieben Schüssen. Eine der besten Leistungen von Hitz in dieser Saison. Note 1
Paul Verhaegh Der Niederländer hatte mit seinem Gegenspieler Filip Kostic große Mühe und arg zu kämpfen, um den Serben im Zaum zu halten. Lief einige Male hinterher. Im Spielaufbau hingegen strahlte er Ruhe und Ballsicherheit aus. Note 4
Jeong-Ho Hong Fast alle Statistik-Werte sprechen eigentlich alle für den Südkoreaner. Er brachte 78 Prozent seiner Pässe an den eigenen Mann, er gewann 56 Prozent seiner Zweikämpfe. Doch im Spiel war Hong diesmal ein Hochsicherheitsrisiko in der FCA-Abwehr, denn er brachte seinen Gegenspieler Daniel Ginczek nie unter Kontrolle. Auch im Spielaufbau strahlte er trotz 96 Ballkontakten (Höchstwert aller Spieler) nie Sicherheit aus. Note 5
Ragnar Klavan Die Formkurve des Innenverteidigers zeigt wieder nach oben. Bemerkenswert seine Sicherheit am Ball, brachte 91 Prozent seiner Anspiele an. Auch im Zweikampf ging der Este wieder bissiger zur Sache, hätte vor dem 1:1 aber entschlossener agieren müssen. Seinen längsten Sprint zog er in der 94. Minute an, als er clever noch einmal weit in die VfB-Hälfte vordrang um Zeit zu gewinnen. Note 3
Abdul Rahman Baba Der linke Verteidiger sucht nach seiner Zehenverletzung weiter nach seiner überragenden Form. Hatte in der Defensive viele kleine Wackler und war auch in der Offensive wenig produktiv. Note 4
Markus Feulner Der Routinier bekam den Vorzug vor Dominik Kohr. Legte eine enorme Strecke zurück (11,3 Kilometer) und war an zwei wichtigen Szenen beteiligt. Er hätte die schnelle Ausführung des VfB-Freistosses vor dem 1:1 verhindern können, wenn er etwas schneller reagiert und sich vor dem Ball gestellt hätte. Diesen Fehler machte er aber wett, als er das 2:1 von Bobadilla mit viel Willen und Einsatz vorbereitete. Note 4
Daniel Baier Er ist wohl der FCA-Spieler mit der besten Technik, aber auch wohl mit der miserabelsten Torschussquote. Doch diesmal bereitete er mit seinem wirklich nicht einfachen Torschuss das 2:1 indirekt mit vor. Ansonsten eine sehr solide Leistung des Mittelfeldspielers. Note 3
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Alexander Esswein Hatte gute, dynamische Ansätze in der Offensivbewegung. Erkannte vor dem 1:0 schnell die Situation und schoss schlitzohrig auf das leere VfB-Tor. Denn Ball verlängerte Werner dann zum Führungstreffer. Hat aber auch noch viele Schaffenspausen. Note 4
Pierre Emile Hojbjerg Interpretiert die Rolle hinter den Spitzen ganz anders als Halil Altintop. Der junge Däne versucht mit viel Wucht und Können oft alleine die entscheidende Aktion zu setzen, was aber im auf das Kollektiv ausgelegten FCA-Spiel aber manchmal deplatziert wirkt. Note 4
Tobias Werner Sein erstes Tor als Ehemann verlieh Werner fast über das gesamte Spiel Flügel. Bewies da den richtigen Torriecher. War danach wie aufgedreht, lief fast zwölf Kilometer und setzte eine Aktion nach der anderen. Ihm gelang zwar nicht alles, er war aber diesmal einer der Aktivposten im FCA-Spiel. Schreckte auch vor einem Disput mit Ginczek nicht zurück. Note 2
Raul Bobadilla Der Argentinier schoss mit seinem ersten Torschuss im Spiel das Siegtor. Fühlte sich auf der Mittelstürmerposition sichtlich, setzte seinen Körper immer wieder ein, wich immer wieder auf die Flügel aus und stellte seinen Gegenspieler Georg Niedermeier vor große Probleme. Gewann fast die Hälfte seiner Zweikämpfe. War wohl auch davon beflügelt, dass er Vater wird. Note 2
Halil Altintop Als er in der 60. Minute für Hojbjerg den Platz betrat, kam die gewohnte Struktur in die FCA-Aktionen. Wie wichtig Altintop für das FCA-Spiel ist, merkt man erst, wenn er nicht da ist. Er hält den Ball, wenn es notwendig ist und setzt dann lieber seine Mitspieler in Szene als selbst glänzen zu wollen. Note 2
Sascha Mölders Kam in der 85. Minute für Alexander Esswein. Vier Monate nach seiner schweren Sprunggelenksverletzung feierte der Stürmer sein Comeback. Er ist ein enorm wichtiger Faktor für das Mannschafts-Klima. Diesmal nicht auf dem Spielfeld, aber daneben. Feuerte seine Mitspieler schon beim Einschießen vor dem Spiel immer wieder an und tat das auch als er sich selbst warm machte.
Dominik Kohr Ersetzte in der 89. Minute Bobadilla. Ein taktischer Wechsel, um Zeit zu gewinnen, der aber auch zeigt, dass Weinzierl weiter auf Kohr baut.
Es werden nur Spieler bewertet, die mindestens 30 Minuten auf dem Platz waren.