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FC Augsburg: Hilft die Schweizer WM-Euphorie dem FC Augsburg gegen den Abstieg?

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Hilft die Schweizer WM-Euphorie dem FC Augsburg gegen den Abstieg?

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    Der Moment, als Ruben Vargas die Schweiz in einen Freudentaumel versetzte. Er erzielt im letzten Qualifikationsspiel gegen Bulgarien das vorentscheidende 2:0. Mit dem 4:0-Sieg qualifizieren sich die Eidgenossen direkt für die WM in Katar.
    Der Moment, als Ruben Vargas die Schweiz in einen Freudentaumel versetzte. Er erzielt im letzten Qualifikationsspiel gegen Bulgarien das vorentscheidende 2:0. Mit dem 4:0-Sieg qualifizieren sich die Eidgenossen direkt für die WM in Katar. Foto: Alessandro Della Valle, dpa

    Es lief die 57. Spielminute, als Ruben Vargas seine tolle Leistung beim entscheidenden und letzten WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Bulgarien krönte. Der bis dahin beste Schweizer Offensivspieler Vargas trifft nach einem Doppelpass hoch unter die Querlatte ins bulgarische Tor. Es ist das 2:0 und die ausverkaufte Swisspor-Arena in Luzern erbebt, denn damit hat die Schweiz im Fernduell mit Italien den entscheidenden Schritt getan.

    Andi Zeqiri kommt für seinen FCA-Kollegen Ruben Vargas ins Spiel

    Als Vargas in der 79. Minute für seinen Vereinskollegen Andi Zeqiri ausgewechselt wird, bekommt der 23-Jährige stehende Ovationen. Wenige Minuten später steht fest. Die Schweiz hat mit dem 4:0-Sieg gegen Bulgarien die Sensation geschafft und Italien, das nicht über ein 0:0 in Nordirland hinauskommt, als Gruppen-Erster die direkte WM-Qualifikation weggeschnappt. Vor wenigen Tagen hatte man sich in Rom 1:1 getrennt. Danach gibt es in Luzern kein Halten mehr.

    Im Stadion wird gefeiert und beim abschließenden Bankett im noblen Speisesaal grölen die Spieler „Sweet Caroline“ von Neil Diamond. Zum fünften Mal in Folge ist die Schweiz bei einer WM dabei. „Es ist sehr schön, endlich wieder einmal zu Hause zu spielen vor der Familie, den Freunden. Und dann dieser Sieg mit der Qualifikation. Etwas Schöneres gibt es nicht“, strahlte Vargas nach dem Sieg. Er zählte zu den Helden der Nacht von Luzern. Vom Boulevard-Medium Blick, der Schweizer Bild, bekam er die Note sechs, die Bestnote.

    Beide wurden beim FC Augsburg zum Nationalspieler

    Genauso wie Zeqiri wurde Vargas als FCA-Profi zum Nationalspieler. Mit drei Toren in seinen ersten drei Bundesligaspielen sorgte er nach seinem Wechsel vom FC Luzern zum FCA in der Saison 19/20 für Aufsehen. Wenige Tage später gab er gegen Gibraltar sein Debüt. Zwei Spielzeiten gelang dem flinken, schnellen Außenbahnspieler im FCA-Trikot vieles. In dieser Saison durchläuft er gerade ein Formtief. Er probiert viel, arbeitet hart, doch fehlen ihm die Leichtigkeit und vor allem ein Erfolgserlebnis. Trotzdem deutet vieles daraufhin, dass es ein gelungener Schachzug war, den Vertrag von Vargas im Juli bis 2025 zu verlängern. Denn gelingt es Vargas die Leistungen in der Nationalmannschaft in die Bundesliga zu importieren, dann wird er bald in den Notizbüchern der Scouts der großen Klubs ganz oben stehen.

    FCA-Stürmer Andi Zeqiri nach einem Treffer für den FCA
    FCA-Stürmer Andi Zeqiri nach einem Treffer für den FCA Foto: Bernd Thissen, dpa

    Dort steht auch schon Andi Zeqiri. Den holte der englische Erstligist Brighton & Hove Albion im Oktober 2020 von Lausanne für vier Millionen Euro und einen Vier-Jahres-Vertrag, um ihn im Sommer 2021 vorerst für ein Jahr an den FCA auszuleihen. Warum? Diese Frage stellt sich auch der englische Journalist Brian Owen von The Argus, der Tageszeitung in Brighton. „Ich war überrascht, dass er ausgeliehen wurde“, sagt er. Graham Potter, der Chef-Trainer spreche auf jeden Fall „sehr gut über seine Einstellung und wie er arbeitet“.

    In der Stadt am Ärmelkanal beobachtet man seine Entwicklung genau. Gut möglich, dass der FCA versuchen wird, Zeqiri zu halten, doch die Vertragskonditionen scheinen nicht so einfach zu sein. Es wird spannend, zu sehen, ob die beiden Schweizer im November 2022, wenn die WM in Katar startet, noch das FCA-Trikot tragen.

    Nationaltrainer Murat Yakin ist der Liebling der Fans

    Zeqiri ist einer der Shootingstars in der Schweizer Nationalmannschaft. Erst im September holte ihn der Schweizer Nationaltrainer Murat Yakin, selbst erst ein paar Tage im Amt, zur Nati, wie die Nationalmannschaft in der Schweiz genannt wird.

    Bleibt nach der WM-Qualifikation der Schweiz automatisch Nationaltrainer bis 2024: Murat Yakin.
    Bleibt nach der WM-Qualifikation der Schweiz automatisch Nationaltrainer bis 2024: Murat Yakin. Foto: Alessandro Della Valle, dpa

    Seitdem baut er den 22-Jährigen behutsam auf. Yakin, dessen Vertrag sich mit der Qualifikation bis 2024 verlängerte, ist der Liebling der Schweizer Fans. Weil es der 47-jährige Ex-Bundesligaprofi (VfB, Kaiserslautern), geschafft hat, die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Vladimir Petkovic (EM-Viertelfinale) fortzusetzen.

    Auch weil er Talente wie Vargas oder Zeqiri vertraut. Davon könnte auch der FCA und Trainer Markus Weinzierl profitieren. „Es freut mich unheimlich für die beiden, denn es ist ein toller Erfolg, sich direkt für die WM zu qualifizieren. Hoffentlich kommen sie verletzungsfrei und mit Selbstvertrauen zurück, das sie in die kommenden Wochen bei uns mitnehmen.“

    Am Freitag kommt der FC Bayern nach Augsburg

    Das werden die beiden auch brauchen. Denn ab Mittwoch heißt es für Vargas und Zeqiri wieder Abstiegskampf in der Bundesliga. Schon am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gastiert der FC Bayern München in der WWK-Arena.

    Und dann ist Schluss mit lustig. Oder? Vargas und Zeqiri kennen sich ja jetzt aus, wie man im Fußball den Favoriten ein Schnippchen schlägt.

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