FC Augsburg

Hat Weinzierl zugeschlagen?

    • |
    Ein nachdenklicher Markus Weinzierl: In der Gäuboden-Affäre hat sein Konkurrent seine Vorwürfe, die zu der Anzeige führten, konkretisiert. Weinzierls Anwalt konterte umgehend.
    Ein nachdenklicher Markus Weinzierl: In der Gäuboden-Affäre hat sein Konkurrent seine Vorwürfe, die zu der Anzeige führten, konkretisiert. Weinzierls Anwalt konterte umgehend. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Vielleicht hatte Markus Weinzierl schon auf dem Weg zum Europa-League-Spiel bei Athletic Bilbao so eine Vorahnung, dass ihn die Gäuboden-Affäre nach ein paar Tagen der Ruhe wieder einholen würde. Es war ein ruhiger Moment bei der Fahrt mit dem Flughafenbus vom Terminal zur Maschine, als er sehr nachdenklich wirkte.

    Anfang August hatte Weinzierl auf dem Gäubodenfest in Straubing eine Konfrontation mit seinem ehemaligen Spieler Andreas Schäffer aus Regensburger Zeit. Weinzierl hatte eine Interview-Passage nicht gefallen, in der Schäffer ihn kritisierte. Nach dem Vorfall erstattete Schäffer Anzeige wegen Körperverletzung. Die ganze Angelegenheit wurde genau vor dem Bayern-Spiel Mitte September öffentlich und sorgte bundesweit für Aufsehen.

    Schilderungen gehen auseinander

    Was genau auf dem Fest vorgefallen ist, darüber gehen die Schilderungen weit auseinander. Während Weinzierl bestreitet, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen ist, behauptet Schäffer genau das. Gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung konkretisierte nun Schäffers Anwalt Jörg Meyer die Vorwürfe. Exakt zwischen dem ersten Europa-League-Auftritt des FCA in Bilbao und dem wichtigen Spiel gegen Hannover.

    Schäffer, so zitiert die Zeitung den Anwalt, sei mit einem Fächer attackiert worden. Infolge der Attacke sei das linke Auge seines Mandanten schwer verletzt worden. Derzeit betrage die Sehfähigkeit Schäffers lediglich 20 Prozent auf dem linken Auge. An dem besagten Tag sei es sehr heiß gewesen, weshalb sich viele Menschen mit Fächern zu behelfen versuchten.

    „Da Herr Weinzierl mit einem Gegenstand in das Gesicht von Herrn Schäffer geschlagen hat“, gehe der Anwalt vom Straftatbestand der gefährlichen Körperverletzung aus. Weinzierl könnte durchaus zu einer Bewährungsstrafe verurteilt werden, sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten.

    Der Anwalt von Markus Weinzierl, dessen Name der FCA nicht nennen will, schildert die Geschehnisse in seiner Gegendarstellung dagegen vollkommen anders. „Wir sind überzeugt davon, dass sich aus dem Vorfall vom 9.08.15 keine Verletzung des Herrn Schäffer ergeben konnte, was auch nie beabsichtigt war“, schreibt der Jurist in einer Stellungnahme. Es gäbe Zeugen „die den Vorfall detailliert beobachtet haben, wir wissen, dass Schäffer nach dem Vorfall noch längere Zeit weitergefeiert hat und dass er erheblich alkoholisiert war“. Der Anwalt weiter: „Die beauftragte und bisher vorbehaltene Gegenanzeige gegen Schäffer wegen falscher Verdächtigung hat nun ihren Nährboden und wird dieser Tage eingereicht werden.“ (time, ötz)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden