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FC Augsburg: Hannover 96: Der FCA als Durchreisestation in Richtung Europa

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Hannover 96: Der FCA als Durchreisestation in Richtung Europa

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    Sie schätzen sich, auch wenn sie am Samstag wieder Gegner sind: FCA-Sportmanager Stefan Reuter (links) und Hannovers Trainer Mirko Slomka.
    Sie schätzen sich, auch wenn sie am Samstag wieder Gegner sind: FCA-Sportmanager Stefan Reuter (links) und Hannovers Trainer Mirko Slomka. Foto: Fred Schöllhorn

    Terminlich könnte die Fußball-Bundesligapartie bei Hannover 96 für den FC Augsburg schlechter liegen. Die Fuggerstädter haben sich zwischen zwei Termine in München gedrängelt, die die Hannoveraner mehr beschäftigen als der Gast am Samstag (15.30 Uhr) in der HDI-Arena.

    Der FC Augsburg ist eine Art Sandwich-Gegner, der zwischen dem Bundesligaspiel von 96 beim FC Bayern (0:2) und dem Pokalspiel am kommenden Mittwoch in München liegt. Die Aufgabe gegen Augsburg haben viele Fans mit Verweis auf die Heimstärke „ihrer Roten“ bereits als Sieg verbucht, auch wenn das Trainer Mirko Slomka gar nicht gerne hört, denn er hält viel von den Augsburgern und der Arbeit des Kollegen Markus Weinzierl.

    Hannover 96: Kind hat die Latte hoch gelegt

    Das Selbstbewusstsein der hannoverschen Fans passt gut zum neuen Selbstverständnis, das sich 96- Klubchef Martin Kind wünscht. Kurz vor der Saison hatte er kurzerhand die Plätze drei bis sechs als Saisonziel ausgerufen; Sportdirektor Dirk Dufner ist seitdem immer noch mit dem vorsichtigen Zurückrudern beschäftigt, zu erkennen an seiner Bemerkung, dass die „gesteckten Ziele präsidial manchmal sehr ambitioniert sind“.

    Kind macht zwar gerne mal einen unbedachten Spruch, doch das mit den neuen Zielen hat er bewusst in einem Interview platziert. 73 Millionen Euro beträgt der Etat von Hannover 96 in dieser Saison – so viel wie noch nie in Hannover. Es ist der Etat eines Europacup-Kandidaten, und genau deshalb hat Kind die Latte bewusst auf eine ansprechende Höhe gelegt. Die Zeiten, in denen in Hannover der einstellige Tabellenplatz als Wunsch formuliert wurde, sollen vorbei sein.

    Der bisherige Saisonverlauf bestätigt Kinds Meinung, dass 96 einen starken Kader hat, auch wenn das 0:2 vergangenen Spieltag bei den Bayern zumindest die Grenzen nach oben aufgezeigt hat. Als das 0:2 gefallen war, riskierten 96 und Trainer Mirko Slomka nicht alles für eine mögliche Wende, sondern waren darum bemüht, nicht höher zu verlieren, wie es in München in der Vergangenheit wiederholt passiert ist.

    Die Tabelle der Ersten Bundesliga

    Seitdem wissen sie in Hannover, dass die Bayern und Borussia Dortmund nicht ihre Kragenweite sind, die anderen Champions-League-Kandidaten (Schalke 04 und Bayer Leverkusen) wahrscheinlich auch nicht. Aber Schalke wurde von 96 schon bezwungen (2:1) und steht derzeit fünf Plätze schlechter da. Einer wie Marcel Reif, Kommentator des Bezahlfernsehsenders Sky, traut Hannover 96 „die Position drei im deutschen Fußball“ zu.

    Sogar Calmund erstaunt von wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit

    Die neue Forschheit in Hannover zeigt sich auch in anderer Hinsicht. In der vergangenen Woche war Reiner Calmund in der Stadt zu Gast bei einer Talkshow über 96. Der frühere Leverkusener Manager hatte gewohnt wortgewaltig viel Lob im Gepäck, konnte sich aber das Lästern nicht verkneifen, als er anmerkte, dass 96 „nicht mal 20 oder 25 Millionen Euro für einen Spieler ausgeben könne“. Calmund wollte damit ausdrücken, dass 96 noch nicht zu den Großen gehört, die solche Summe auf den Tisch blättern. Doch was antwortete Klubchef Kind? „Doch, wir könnten, wenn wir wollten.“ Da war Calmund für ein paar Sekunden sprachlos – und das kommt nicht häufig vor.

    20 Millionen für einen Spieler: Das war in Hannover bislang unvorstellbar. Aber Kind denkt in neuen Dimensionen, und Dufner und Trainer Mirko Slomka tragen das offiziell mit, auch wenn sie schnell die Leidtragenden der gestiegenen Erwartungshaltung werden könnten.

    Slomka jedenfalls hat dieser Tage verkündet, dass er sich vorstellen kann, mit 50 immer noch Trainer in Hannover zu sein. Er ist gerade 46 geworden, was den Schluss erlaubt, dass auch er noch einiges vorhat mit 96. Nicht nur am Samstag gegen Augsburg.

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