Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: Hahn und Traoré haben gegen den FCA viel vor

FC Augsburg

Hahn und Traoré haben gegen den FCA viel vor

    • |
    Mit André Hahn (rechts) und Ibrahima Traoré spielen zwei ehemalige Augsburger für die Borussia.
    Mit André Hahn (rechts) und Ibrahima Traoré spielen zwei ehemalige Augsburger für die Borussia. Foto: Roland Weihrauch, dpa (Archiv)

    Es war am Samstag um kurz nach 18 Uhr, als André Hahn via Facebook seine Gefühlslage offenbarte. Der Offensivspieler postete ein Foto von einem freudetrunkenen Haufen halb nackter junger Männer, die allesamt als Fußballprofis bei Borussia Mönchengladbach angestellt sind. „Ja“, schrieb Hahn dazu, es war ein „Ja“ mit 20 „a“ , ein „Ja“ voller Ausgelassenheit, voller Glückseligkeit. „Platz drei ist sicher“, fügte der 24-Jährige hinzu.

    Seit einer Dreiviertelstunde war das 2:0 der Gladbacher in Bremen Fakt – und damit klar, dass Hahn und die anderen Borussen in der neuen Saison in der Champions League spielen werden. „Ein Traum ist wahr geworden“, gab Hahn, der 2014 vom FC Augsburg nach Gladbach gewechselt war und am Samstag (15.30 Uhr) seinen ehemaligen Verein zum letzten Bundesligaspiel der Saison empfängt.

    FCA-Teamchef: Wer soll gegen Gladbach spielen? 

    Der Ex-Augsburger Hahn hatte zuletzt mit der Vorlage zu Raffaels 2:0 zum Sieg in Bremen beigetragen. Er war eingewechselt worden. Als Joker effektiv zu sein, das hatte in den Spielen zuvor auch ein anderer früherer Augsburger hingekriegt: Ibrahima Traoré, der von 2009 bis 2011 beim FCA spielte. Traoré hatte in Berlin den 2:1-Siegtreffer der Gladbacher erzielt, mit einem Schuss, der in seiner Ausführung an den berüchtigten „Robben-Trick“ erinnerte: von links in die Mitte ziehen, dann in die lange Ecke schießen. Dieses Tor ließ Borussia bestens gerüstet ins „Endspiel“ gegen den Konkurrenten Leverkusen gehen, das dann 3:0 gewonnen wurde. Auch da traf Traoré, indem er sein Berliner Tor schlichtweg kopierte.

    Hahn und Traore spielten weniger, als ihnen lieb ist

    Traoré und Hahn haben also ihren Teil dazu beigetragen, dass ihr Arbeitgeber in eine neue Dimension vorgestoßen ist: Nie zuvor spielte der fünfmalige Meister in der Champions League. 2012 war er in den Play-offs an Dynamo Kiew gescheitert. „Wir können stolz sein auf das, was wir erreicht haben“, sagte Hahn. „Es ist verdient“, befand Traoré. Sie halfen Borussia, großartige Serien hinzulegen und einige Vereinsrekorde zu brechen. Schon mit einem Punkt im letzten Spiel am Samstag gegen Augsburg hätte der Rückrundenmeister vom Niederrhein die beste Rückserie der Vereinsgeschichte gespielt.

    Beide Ex-Augsburger sind – Hahn mit unermüdlichem Einsatz, Traoré mit unbändiger Wuseligkeit – zu Lieblingen der Fans geworden. Aber für beide ist es auch eine Saison mit einem Malus: Sie spielten weniger, als ihnen lieb ist. Beide wurden im vergangenen Jahr geholt, um das Flügelspiel der Borussen zu beleben. Das gelang. Doch Trainer Lucien Favre setzte seinen Plan mit einer ständigen Rotation um, bei der vor allem die Paare auf den Außenbahnen oft wechselten.

    Hahn, der als Neu-Nationalspieler aus Augsburg kam, startete perfekt. Sechsmal erzielte er wettbewerbsübergreifend das 1:0 für Gladbach, als „Dosenöffner“ trug er dazu bei, dass Borussia die Basis für eine großartige Saison legte. Zuletzt jedoch spielten fast immer andere. Favre sortierte Hahn im zweiten Saisonteil eher als Stoßstürmer ein – aber als Backup für Max Kruse.

    Hahn: Es kann nicht immer nur steil bergauf gehen

    Für Hahn, der in Augsburg unverzichtbar war, war das eine neue Erfahrung. „Ich bin mir bewusst, dass es im Fußball nicht nur steil bergauf gehen kann“, sagte er. Die Achillessehnenreizung zu Beginn des Jahres bremste ihn aus, in jener Zeit stürmten andere an ihm vorbei. 22 Spiele machte er bisher in der Bundesliga für Gladbach, zudem fünf in der Europa League und vier im Pokal. Sechs Tore schoss er, sechs bereitete er vor. Traoré, 27, kommt auf eine ähnliche Anzahl von Spielen (23/8/3, 5 Tore, 4 Assists) – für seinen Geschmack war er indes zu oft in der Joker-Rolle. „Wir haben viel Qualität im Team, der Trainer hat viele Möglichkeiten“, wissen beide. Und wollen in der nächsten Saison „neu angreifen“.

    Das Wiedersehen mit Augsburg wollen sie siegreich gestalten. Spielt Traoré, wäre es sein 100. Bundesligaspiel. Die Borussen sind ungeachtet der sicheren Champions-League-Teilnahme siegeshungrig. Platz zwei ist noch möglich, es gibt also weiterhin ein sportliches Ziel. „Wir werden auf keinen Fall etwas herschenken. Wir wollen uns vor heimischer Kulisse mit einem Sieg von den Fans verabschieden“, sagte Hahn. Nach dem Spiel wird es hinter der Nordkurve des Borussia-Parks eine Party geben – und die soll nicht durch eine Niederlage gestört werden. Das würde nicht zur „fantastischen Geschichte“ (Hahn) passen, die die Borussia in dieser Saison geschrieben hat.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden