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FC Augsburg: Gute Viertelstunde reicht nicht: Der FCA braucht eine Initialzündung

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Gute Viertelstunde reicht nicht: Der FCA braucht eine Initialzündung

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    Zusammen aus der Krise - zumindest ist das das Ziel: FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter und Trainer Heiko Herrlich.
    Zusammen aus der Krise - zumindest ist das das Ziel: FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter und Trainer Heiko Herrlich. Foto: Tim Groothuis, Witters

    Einsam marschierten sie über den Rasen. Heiko Herrlich und Stefan Reuter unterhielten sich angeregt. Hinter ihnen kurvten schon einige Rasenmäher über das angefrorene Grün. Sonst aber war es still geworden in der Leipziger Arena. Heiko Herrlich und sein Fürsprecher waren gemeinsam auf dem Weg von den Fernsehinterviews zurück in die Kabine.

    Das 1:2 des FC Augsburg in Leipzig war zwar eine erneute Niederlage, von denen die Augsburger derzeit etliche ansammeln. Allerdings könnte die Schlussphase als Mutmacher dienen.

    Stefan Reuter hatte seinem Trainer den Rücken gestärkt. Mehrfach. Am Freitag sagte er nur noch: "Ich werde mich nicht alle paar Tage wiederholen und das bestätigen. Es muss auch mal gut sein, wenn man das so deutlich äußert." Reuter war offensiv in der Verteidigung von Herrlich aufgetreten. Er wollte im Ansatz Spekulationen ersticken. Verständlich, schließlich wünscht sich ein Fußball-Bundesligist nichts sehnlicher als Ruhe zum Arbeiten. Andererseits würde bei einem erneuten frühzeitigen Trainerwechsel die Rolle des Managers genau beleuchtet werden. Also lieber versuchen, mit aller Macht gemeinsam aus der Krise zu kommen. So lange das noch vertretbar ist.

    Der FCA muss nun Optimismus aus der Schlussviertelstunde ziehen

    Reuter betont immer wieder, dass er vom Wirken Herrlichs überzeugt sei. Zwar bot das 1:2 in Leipzig lange Zeit wieder offensive Trostlosigkeit, am Ende aber hätten die Augsburger sogar einen Punkt mitnehmen können. Der wäre zweifelsfrei unverdient gewesen, hätte aber als Mutmacher mehr als gut getan. So muss der FCA nun Optimismus aus der Schlussviertelstunde ziehen. "Wir haben leidenschaftlich und aufopferungsvoll dagegengehalten", sagte Herrlich.   Und – zumindest aus seiner Sicht – auch noch Benachteiligungen durch den Schiedsrichter erlebt. Herrlich und auch Reuter hatten vor dem Strafstoß zum 0:1 keine Berührung von Reece Oxford mit Mukieles Knie gesehen, beim 0:2 durch Nkunku hatten sie im Vorfeld ein Foul an Marek Suchy erkannt. Dazu kam noch die doppelte Strafstoßausführung.

    Wegen der war vor allem Rafal Gikiewicz auch nach Spielschluss sauer. Lautstark marschierte der FCA-Torwart vom Platz, es kam zu einem Wortgefecht vor der Leipziger Auswechselbank, ehe er sich beruhigt hatte. Der Pole war bereits während des Spiels ungehalten gewesen. "Gib ihnen gleich die drei Punkte", rief er dem Schiedsrichter zu, als er zwar einen Elfmeter abgewehrt, sich dabei aber zu früh von der Linie bewegt hatte, wodurch Daniel Olmo eine zweite Chance erhielt, die er nutzte (38.). "Wenn Dortmund oder Bayern hier spielen, bin ich sicher, dass es zu keiner Wiederholung kommt", sagte Gikiewicz, "ich bin gespannt, wie viele von zehn Fällen wiederholt werden." Aus der Sicht des Torwarts ein verständlicher Frust, Schiedsrichter Felix Zwayer allerdings hatte nur die Regeln befolgt. Der FCA-Torwart erkannte zumindest auch eigene Unzulänglichkeiten. "Wir machen zu viele Fehler und bekommen zu viele Elfmeter", sagte er.

    Stefan Reuter will mit Heiko Herrlich als FCA-Trainer weitermachen

    Umstände, die irgendwann zu personellen Konsequenzen führen könnten. Wenn denn die kommenden Wochen ähnlich erfolglos sind. Noch aber klammern sich die Augsburger an die wenigen Positiverlebnisse. "Die letzte Viertelstunde war für uns wichtig. Da haben wir gesehen, dass man auch gegen Topmannschaften Chancen erspielen kann, wenn man ruhig bleibt und weiter an sich glaubt", sagte Reuter, der auch dem Vorwurf widersprach, die Taktik des FCA sei zu defensiv gewesen. Unbestritten ist aber, dass die Gesamtlage beim FCA kritisch sei, "weil wir lange auf ein Erfolgserlebnis warten müssen", sagte der Manager. Eine Initialzündung sei nun nötig, die mit Geschlossenheit und konzentriertem Arbeiten erzwungen werden soll. Und weiter mit Heiko Herrlich als Trainer. Der hatte vor dem Spiel in Leipzig von verlorener Autorität wegen der Kritik gesprochen. Reuter sieht das anders: "Heiko hat die absolute Autorität in der Mannschaft. Er analysiert deutlich und gibt klare Vorgaben. Jetzt müssen wir schauen, dass wir sie besser umsetzen." Klar ist aber auch: "Wenn man lange keine Ergebnisse machst, kommt gewisse Unruhe auf."

    Herrlich selbst gibt sich von den Diskussionen um seine Person unberührt. "Es geht um den Verein und die Mannschaft, nicht um meine Befindlichkeiten. Ob mehr oder weniger Druck da ist, interessiert mich nicht so sehr", sagte er. Zumindest so lange, wie ihm Stefan Reuter den Rücken stärkt.

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