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FC Augsburg: Gregoritsch und Baum: Zwei, die sich gut verstehen

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Gregoritsch und Baum: Zwei, die sich gut verstehen

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    Trainer Manuel Baum im Gespräch mit Michael Gregoritsch (rechts). Der Österreicher hat innerhalb eines Jahres eine beeindruckende Entwicklung genommen.
    Trainer Manuel Baum im Gespräch mit Michael Gregoritsch (rechts). Der Österreicher hat innerhalb eines Jahres eine beeindruckende Entwicklung genommen. Foto: Ulrich Wagner

    In der Familie Gregoritsch dreht sich alles um Fußball. Vater Werner trainiert Österreichs U21-Nationalmannschaft, Sohn Michael stürmt für den FC Augsburg und die A-Nationalmannschaft. Die Auftritte des Filius werden nach dem Spiel, manchmal noch am Tag danach am Telefon, teils leidenschaftlich geführt. Zu Hause hätte das Tradition, meint Gregoritsch. „Entweder lege ich sauer auf, weil sie dir etwas sagen, was dir nicht so passt, oder ich bin überglücklich“, erzählt Gregoritsch, begleitet von seinem typischen Schmunzeln. Am nächsten Tag sei alles aber wieder vergessen und verziehen, fügt er hinzu.

    Der FCA-Spieler will immer wissen, wo seine Eltern und sein Bruder während des Spiels sitzen

    Im Rahmen des Heimspiels gegen RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr) feiert der FC Augsburg sein 111-jähriges Bestehen mit einem Retrospieltag. Unter anderem laufen die FCA-Profis in Retro-Trikots auf. Traditionen pflegt ebenso Gregoritsch. Sind Eltern oder sein Bruder zu Besuch, werden abends gemeinsam Filme gekuckt. Auch während des Spieltags haben sich beim 24-Jährigen bestimmte Verhaltensmuster verfestigt. So will der Fußballprofi stets wissen, wo sich seine Freunde und seine Familie im Stadion befinden. „Wenn ich auf den Platz laufe, muss ich wissen, wo sie sitzen. Weil ich ihnen winke.“

    Eine Aufnahme aus dem Oktober 2013: Österreichs U21-Teamchef Werner Gregoritsch mit seinem Sohn Michael Gregoritsch.
    Eine Aufnahme aus dem Oktober 2013: Österreichs U21-Teamchef Werner Gregoritsch mit seinem Sohn Michael Gregoritsch. Foto: Td, Witters

    Gregoritsch wirkt entspannt, blinzelt in die Sonne, ist in Plauderlaune. Er strahlt aus: Mir geht’s gut. Dass er die Länderspiele mit der österreichischen Nationalmannschaft wegen muskulärer Probleme im liken Oberschenkel absagen musste, habe ihn geärgert, er konnte es aber verschmerzen. Österreichs Teamchef Franco Foda setzte auf eine vernünftigere Lösung und verordnete dem Spieler eine Pause. Es hätte nichts gebracht, „mich irgendwo reinzureiten“, meint Gregoritsch.

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    1. Eine leichte Frage zum Start: Wer schoss den FCA im entscheidenden Spiel gegen den FSV Frankfurt in die Bundesliga?

    a) Michael Thurk

    b) Uwe Möhrle

    c) Stephan Hain

    1c) Stephan Hain traf fünf Minuten vor Schluss zum 2:1-Siegtor für den FC Augsburg. Damit stand der FCA einen Spieltag vor Schluss als Aufsteiger in die Bundesliga fest. Michael Thurk traf in diesem Spiel auch: Er schoss den 1:1-Ausgleich.

    2. Helmut Haller war Teil der legendären FCA-Mannschaft der 70er Jahre, die beinahe in die Bundesliga aufgestiegen wäre. Wer war damals der Kapitän?

    a) Heiner Schuhmann

    b) Alwin Fink

    c) Helmut Haller selbst

    2b) Alwin Fink führte die Mannschaft damals als Kapitän aufs Feld. Im Alter von nur 27 Jahren musste er wenig später jedoch seine Karriere wegen einer Verletzung beenden.

    3. Im Mai 2002 spielte der FC Augsburg in der Bayernliga. Dennoch machte der damalige FCA-Spieler Abiodun Obafemi bundesweit von sich reden. Wie?

    a) Indem er gegen Borussia Dortmund für eine Weltauswahl auflief.

    b) Weil er wegen Dopings gesperrt wurde.

    c) Weil er das „Tor des Monats“ schoss.

    3a) Der Nigerianer lief im Rahmen eines Benefizspiels gegen Borussia Dortmund tatsächlich für eine Weltauswahl auf. Die Einladung begründete sich zu einem Teil wohl auch darauf, dass Obafemi sechs Jahre zuvor mit seinem Land Olympiasieger geworden war. Beim FCA war nach 22 Einsätzen in eineinhalb Jahren Schluss.

    4. Mitte März 2007 gelang dem FC Augsburg ein Coup: Mit 3:0 gewann der damalige Zweitligaaufsteiger beim TSV 1860 München in der Allianz Arena. Was hätte den FCA-Spielern bei diesem Spiel beinahe gedroht?

    a) Weil zuerst ein gesperrter Spieler auf dem Spielberichtsbogen stand, wäre das Spiel um ein Haar am grünen Tisch für die Löwen entschieden worden.

    b) Beinahe hätte der FC Augsburg in den Auswärtstrikots von TSV 1860 München spielen müssen.

    c) Der Zeugwart des FCA hatte die Torwarthandschuhe vergessen. Erst ein Einkauf im Arena-Shop verhinderte, dass die Keeper mit nackten Händen spielen mussten.

    4b) Zwischenzeitlich sah es tatsächlich so aus, als ob der FC Augsburg in den Auswärtstrikots der Löwen antreten müsste. Hintergrund: Schiedsrichter Rafati hatte etwas dagegen, dass der FCA in grüner Arbeitskleidung auflief. Er befürchtete, die Augsburger mit den in Hellblau gekleideten Löwen zu verwechseln. Das Problem daran: Einen anderen Trikotsatz hatte der FCA nicht dabei, sodass nur der Auswärtskitt der Gastgeber in der Verlosung war. Letztlich gab Rafati nach – und der FCA gewann das Derby in der mit 68000 Zuschauer ausverkauften Arena mit 3:0.

    5. Ernst Willimowski spielte in der Saison 1948/49 für den BC Augsburg, einen der Vorgängervereine des FCA. Welchen Rekord hält der Stürmer bis heute?

    a) Er ist der einzige Spieler, der sowohl für als auch gegen die deutsche Nationalmannschaft getroffen hat.

    b) Er ist der einzige ehemalige Augsburger Spieler, der auch Meister in Spanien und Frankreich wurde.

    c) Nur Willimowski spielte gleichzeitig für zwei Vereine der höchsten Spielklasse.

    5a) Der gebürtige Pole Willimowski traf sowohl für als auch gegen Deutschland. Sein Debüt gab er für Polen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Insgesamt 13 Treffer gelangen ihm in acht Länderspielen für Deutschland. Insgesamt soll Willimowski während seiner Karriere 1175 Tore geschossen haben.

    6. Und wenn wir gleich bei Stürmer-Rekorden sind: Welchen Bundesliga-Rekord hält Stephan Hain?

    a) Die schnellste Rote Karte aller Zeiten.

    b) Das schnellste Joker-Tor aller Zeiten.

    c) Die schnellste Auswechslung nach einer Einwechslung.

    6b) Stephan Hain hat das schnellste Joker-Tor in der Geschichte der Fußball-Bundesliga erzielt. Am 19. Spieltag der Saison 2011/12 brachte ihn Trainer Jos Luhukay beim Stand von 1:2 gegen Kaiserslautern. Nur 20 Sekunden später hatte Hain den Ball ins Tor bugsiert.

    7. Im Gegensatz zu fast allen anderen Bundesliga-Klubs verzichtet der FCA auf ein Maskottchen. Kurzzeitig war das aber anders. Welches Maskottchen leistete sich der Klub 1987?

    a) Ein Bison

    b) Eine Eidechse

    c) Ein Wiesel

    7c) Kein Scherz: Anlässlich des 80. Geburtstages beauftragte der Verein 1987 eine Agentur damit, ein Maskottchen zu kreieren. Das Ergebnis war ein namenlos gebliebenes Wiesel, das aber schnell wieder in der Versenkung verschwunden war.

    8. Einen mittelgroßen Skandal gab es beim DFB-Pokalspiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Augsburg im Oktober 1986. Welchen?

    a) Ein nackter Zuschauer stürmte den Platz.

    b) Hamburgs Torwart Uli Stein zeigte den Fans den Mittelfinger.

    c) Hamburgs Trainer Ernst Happel ohrfeigte einen FCA-Spieler.

    8b) Der erste Stinkefinger-Skandal der deutschen Fußballgeschichte trug sich im Augsburger Rosenaustadion zu. Hamburgs Torhüter Uli Stein war nicht damit einverstanden, dass der FCA beim Stand von 1:0 für den HSV einen Elfmeter erhalten sollte, holte sich wegen Meckerns die Rote Karte ab und sendete beim Gang in die Kabine noch Freundschaftsgrüße der besonderen Art an die Augsburger Zuschauer. Hamburg gewann das Spiel übrigens mit 2:1.

    9. Auf ein „Tor des Monats“ musste der FCA lange warten. Welchem Spieler gelang der erste Treffer, der auf diese Weise prämiert wurde?

    a) Axel Lawarée

    b) Torsten Oehrl

    c) Vladimir Manislavic

    9c) Der Serbe Vladimir Manislavic bescherte dem Klub im November 2002 die erste Auszeichnung zum Tor des Monats – mit einem wunderbaren Fallrückziehertor gegen den VfR Aalen. Später erhielten auch Oehrl (im Dezember 2011 mit einem Treffer gegen den FSV Frankfurt) und Torwart Marwin Hitz (Februar 2015 gegen Leverkusen) diese Würdigung.

    10. Der spätere türkische Nationalspieler Ilhan Mansiz spielte in der Jugend beim FC Augsburg, bevor er bei der WM 2002 Dritter wurde. In welcher anderen Sportart hätte Mansiz beinahe noch an Olympia teilgenommen?

    a) Eiskunstlauf

    b) Dressurreiten

    c) Hürdenlauf

    10a) Eiskunstlauf. Nach dem verletzungsbedingten Ende seiner Kicker-Laufbahn versuchte Mansiz sich zusammen mit seiner slowakischen Partnerin Olga Bestandigova in der Sportart, trainierte wie ein Wahnsinniger und wollte sich für Olympia 2014 im russischen Sotschi qualifizieren. Erst die Reduzierung der Starterplätze machte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung.

    11. Wer hat die meisten Bundesliga-Tore für den FC Augsburg erzielt?

    a) Tobias Werner

    b) Alfred Finnbogason

    c) Raul Bobadilla

    11b) Tobias Werner war in dieser Statistik lange vorne: In seinen 127 Spielen in der höchsten Spielklasse kam er auf 23 Tore. Mittlerweile überholte ihn jedoch Alfred Finnbogason: Der Isländer traf bei seinem ersten Spiel in der Saison 2018/19 dreimal - es waren die Tore 23, 24 und 25 für den FCA. Auf Rang drei folgt Raul Bobadilla mit einer Ausbeute von 21 Toren in 94 Erstligapartien.

    Statt gegen Nordirland (1:0) und Dänemark (0:2) seine Landesfarben zu vertreten, ließ sich Gregoritsch am Wochenende in Graz und Anfang der Woche in Augsburg behandeln. Einem Einsatz gegen Leipzig steht inzwischen nichts mehr im Weg, am Mittwoch absolvierte Gregoritsch das komplette Mannschaftstraining.

    Innerhalb eines Jahres steigerte Gregoritsch seinen Wert auf 14 Millionen Euro

    Ein Ausfall des Österreichers würde schwer wiegen, Gregoritsch hat sich seit seinem Wechsel vom Hamburger SV zum FCA rasant weiterentwickelt. Seinen Marktwert hat er innerhalb von 14 Monaten von 3,5 auf 14 Millionen Euro gesteigert (Quelle: transfermarkt.de). In seiner Spielanlage ist der zentrale Offensivspieler flexibler geworden; er strahlt nicht mehr nur Torgefahr aus, ebenso verrichtet er defensive Arbeit und stellt sich in den Dienst der Mannschaft.

    Augsburgs Trainer Manuel Baum hat Anteil an Gregoritschs Entwicklung. Als der Spieler in Dortmund den zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich erzielt hatte, zeigte er Richtung Trainer. Baum wiederum zeigte Richtung Gregoritsch. Was Außenstehende als Kritik auffassen konnten, erklärt Gregoritsch mit einem kurz zuvor stattgefundenen Gespräch am Spielfeldrand. Gregoritsch war in den Spielen zuvor ausgewechselt worden. Als Baum sagte, diesmal dürfe er durchspielen, antwortete Gregoritsch: „Okay, dann schieße ich ein Tor.“ Gregoritsch lobt die Zusammenarbeit mit dem Trainer, er attestiert diesem ein unheimliches Gespür für Menschen und Situationen. Mit einem Lachen sagt der 24-Jährige: „Es ist mit Sicherheit nicht immer einfach mit mir. Aber er packt mich immer wieder.“

    Die Punkteausbeute passt Gregoritsch überhaupt nicht

    Allgemein wird in Augsburg dieser Tage viel gelobt. Selbst Niederlagen sorgen aufgrund der attraktiven Spielweise für positives Echo in der Öffentlichkeit. Gregoritsch stört sich indes an der Ausbeute, acht Punkte aus sieben Spielen seien viel zu wenig, betont er. Sich und seine Mitspieler nimmt er in die Pflicht: „Das müssen wir uns im Lauf der Saison zurückholen.“

    Anfangen können die Augsburger damit am Samstag. Mit RB Leipzig trifft der FCA auf ein weiteres Spitzenteam in der Bundesliga. Die Mannschaft von Trainermanager Ralf Rangnick hat sich im oberen Tabellendrittel festgesetzt. Sowohl der FCA als auch Leipzig stehen in dieser Saison für intensives Pressing und temporeiches Umschaltspiel. Gregoritsch rechnet erneut mit einem packenden Spiel. Und wünscht sich das passende Ergebnis. „Ich hoffe, wir beschenken uns und holen drei Punkte.“

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