In Mainz schickte sich der FC Augsburg an, aus einem ordentlichen einen hervorragenden Start in die Spielzeit zu formen. Dies ist dem Fußball-Bundesligisten am Samstagnachmittag allerdings nicht gelungen. In einer hektischen Schlussphase verspielten die Augsburger eine 1:0-Führung und unterlagen letztlich vor 21.105 Zuschauern mit 1:2. (Lesen Sie hier die Stimmen zum Spiel: Fabian Giefer: "Das tut mir furchtbar Leid für die Mannschaft")
Vier Punkte aus den ersten beiden Begegnungen hatten das Vertrauen der Augsburger in die eigene Stärke wachsen lassen. Man gehe mit Selbstbewusstsein in die Partie, hatte FCA-Trainer Manuel Baum im Vorfeld erklärt. Er vertraute jener Elf, die gegen Borussia Mönchengladbach einem Sieg nahe war. Entsprechend erhielt Marco Richter, der unter der Woche in der U21-Nationalmannschaft seine Pflichtspielpremiere gegeben hatte, in der Offensive den Vorzug vor Caiuby. Im Sturmzentrum bot Baum einmal mehr Michael Gregoritsch auf, der den weiterhin verletzt fehlenden Alfred Finnbogason ersetzte.
Sowohl Baum als auch sein Mainzer Trainerkollege Sandro Schwarz hatten vor dem Anpfiff mit einem kampfbetonten Spiel gerechnet, bereits in den ersten Minuten durften sich beide Trainer bestätigt fühlen, derart robust gingen die Profis auf dem Rasen zu Werke. Augsburgs André Hahn setzte erste Zeichen, indem er zweimal dem Gegner in die Beine fuhr.
Abseits verhinderte die frühe Führung des FC Augsburg gegen Mainz
Schnell fanden die Augsburger Zugang zu diesem Spiel, beinahe wären sie in Führung gegangen. Martin Hinteregger bediente mit einem Flachpass Gregoritsch, dieser ließ mit feiner Bewegung einen Mainzer Gegenspieler stehen und setzte den Ball ins Eck zum vermeintlichen 1:0 (8.). Der Jubel der FCA-Spieler endete abrupt, weil Gregoritsch im Abseits gestanden hatte und Video-Assistent Marco Fritz korrekterweise das Tor aberkannte. Die Mainzer Fankurve kommentierte dieses Verfahren mit „Fußball-Mafia DFB“-Rufen.
Die Mainzer steckten nicht zurück, FCA-Profi Rani Khedira, der im Zentrum einer Dreierabwehrkette agierte, machte Bekanntschaft mit dem Ellenbogen des Angreifers Jean-Philippe Mateta. Schiedsrichter Martin Petersen beließ es bei einer Ermahnung für den bulligen Franzosen, der in der Folge für Unruhe im FCA-Strafraum sorgen sollte.
Nach starken 20 Minuten der Augsburger nahm auf Seiten der Gastgeber der Ballbesitz zu, zudem näherte er sich dem Gästetor an. Quaison setzte den Ball per Kopfball freistehend übers Tor (22.), nur mit vereinten Kräften verhinderten FCA-Torwart Fabian Giefer, Jeffrey Gouweleeuw und Hinteregger erneut gegen Quaison einen Rückstand (30.). Trainer Baum wollte gegensteuern, nutzte eine Unterbrechung um seinen Spielern an einer Mini-Taktiktafel Anweisungen zu erteilen. Dies schien nur mäßig zu helfen, die Mainzer bejubelten in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen Treffer. Allerdings wurde auch dieser aberkannt. Mateta hatte den Ball mit dem Arm über die Linie gedrückt.
Auf die Mainzer Dominanz reagierte FCA-Trainer Baum in der Pause, indem er Khedira vorzog, um das defensive Mittelfeld zu stärken. Fortan verteidigte Augsburg mit vier Abwehrspielern. Torgefahr strahlte weiterhin Mainz aus, Baku zielte aber übers Tor (46.). Zumindest gestaltete der FCA die Partie in der Folge wieder offener und entwickelte selbst Torgefahr.
Nach einer Freistoßflanke Schmids brachte Hinteregger mit dem Kopf keinen Druck hinter den Ball (54.) und der Mainzer Torwart Florian Müller musste sich gehörig strecken, um einen Kopfball Koos zu parieren (60.). Wenig später bot sich Philipp Max die Chance zur Führung, allerdings fehlten seinem Rechtsschuss Stärke und Präzision. Augsburgs Trainer Baum wechselte, brachte Caiuby und Dong-Won Ji und wollte so Impulse setzen. Caiuby gelang dies beinahe mit einem Torerfolg, sein Schuss (71.) und sein Kopfball (72.) blieben aber ohne Folge im Ergebnis.
Ji schoss den FC Augsburg in Führung - und verletzte sich beim Jubel
Dies sollte sich in der Schlussphase aber noch ändern. Denn Baum hatte mit Ji einen Torschützen eingewechselt. In der 84. Minute erhielt er in der Mainzer Spielfeldhälfte den Ball, ging mit Tempo und Ball am Fuß ein paar Meter. Weil ihn kein Mainzer angriff, zog er ungestört ab. Unten links schlug der Ball im Mainzer Tor ein. Danach allerdings hatte Ji Pech, er verletzte sich unmittelbar nach seinem Tor beim Jubel und musste vom Platz.
Doch für einen Sieg sollte es nicht reichen, weil Giefer in der 87. Minute einen schlechten Eindruck machte und Ujah nach einem hohen Ball die Verwirrung im FCA-Strafraum zum Ausgleich nutzte. Giefer war auch beteiligt, als Mainz die Partie zu seinen Gunsten entschied. Eine Flanke wehrte der Torwart ungenügend ab, Einwechselsspieler Maxim traf von der Strafraumgrenze aus ins lange Eck zum Siegtreffer (90.+3).