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FC Augsburg: Geschwister beim FCA: Mein Bruder, der Weltmeister

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Geschwister beim FCA: Mein Bruder, der Weltmeister

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    Rani Khedira spielt für den FC Augsburg, sein Bruder Sami für Juventus Turin.
    Rani Khedira spielt für den FC Augsburg, sein Bruder Sami für Juventus Turin. Foto: Matthias Balk, dpa (Archivbild)

    Als kleiner Bruder hat man es nicht immer leicht. Das beginnt in frühen Jahren, wenn der Ältere neue Klamotten bekommt, während der Jüngere sich mit getragenen T-Shirts und Hosen begnügen muss. Zudem wird permanent verglichen – auch wenn Eltern dies ungern zugeben. Wer konnte zuerst krabbeln? Wer zuerst sprechen oder Rad fahren? Im Zuge des Erwachsenwerdens erledigen sich derartige Vergleiche meist von selbst, Wege trennen sich, privat und beruflich schlagen Brüder unterschiedliche Richtungen ein.

    Anders verhält es sich bei Rani Khedira und Felix Götze. Längst sind sie dem Kindesalter entwachsen, dennoch kommen sie nicht umhin, mit ihren großen Brüdern verglichen zu werden. Wie auch? Khedira und Götze –  diese Namen werden Jahrzehnte überdauern. Väter werden ihren Sprösslingen erzählen, wie Khedira daran beteiligt war, die Brasilianer im WM-Halbfinale zu demontieren. Und wie Götze das WM-Finale mit seinem goldenen Treffer in der Nachspielzeit entschied und Deutschland zum Weltmeister machte.

    Rani Khedira hätte für Tunesien zur WM nach Rußland fahren können

    Vor einem Jahr sicherte sich der FC Augsburg die Dienste von Rani Khedira. Sieben Jahre trennen ihn von seinem älteren Bruder Sami, dem Weltmeister und Champions-League-Sieger, der für den italienischen Seriensieger Juventus Turin aufläuft. Rani Khedira blieb eine solche Weltkarriere bisher verwehrt. Zur WM nach Russland hätte er trotzdem fahren dürfen, hätte er denn gewollt. Khedira besitzt neben dem deutschen einen tunesischen Pass, die Nordafrikaner hätten ihn allzu gerne in ihrem Trikot gesehen.

    Diese Konstellation ist ungewohnt, neu ist sie nicht. Jerome Boateng spielte während der WM in Brasilien für Deutschland, während sich Bruder Kevin-Prince den Ghanaern näher fühlte.

    Rani Khedira entschied sich dagegen. Möglichst diplomatisch sagte er dem tunesischen Fußballverband ab. Er wolle keinem Spieler einen Platz im Aufgebot wegnehmen, der sich in der Qualifikation für Tunesien eingesetzt hätte, meinte Khedira.

    Begründet hat es Rani Khedira damit nicht, die Tunesier wollte er nicht vor den Kopf stoßen. Insgeheim fühlt sich der 24-Jährige Deutschland aber bedeutend näher als Tunesien. Khedira ist gebürtiger Stuttgarter, unüberhörbar in seiner schwäbischen Sprachfärbung, er spricht kein Wort arabisch oder französisch.

    Rani Khedira: Mein Bruder hat die WM aufgearbeitet

    Sami ist nicht nur sein Bruder, er zählt zu seinen besten Freunden. „Ich bin dankbar dafür, sein kleiner Bruder sein zu dürfen“, erklärte Khedira vor einem halben Jahr.

    Weil Rani und Sami Khedira durch Training und Spiele bei ihren Vereinen gebunden sind, sehen sie sich während einer Saison seltener. Die Fußball-WM in Russland, das Ausscheiden der deutschen Mannschaft und die Enttäuschung seines Bruders hat er vor dem Fernseher miterlebt. Der familiäre Austausch darüber fiel knapp aus. Rani Khedira ist aber überzeugt, sein Bruder habe die WM aufgearbeitet. Der Augsburger Profi beschreibt den deutschen Nationalspieler als selbstkritischen, reflektierten Menschen. Gleiches ließe sich über Rani Khedira sagen.

    Die Erfahrungen seiner Bruders Mario sind für Felix Götze wervoll

    Frühzeitig abhaken musste das Turnier in Russland Mario Götze. Weil er schlicht nicht nominiert war. Dafür, dass er erst 26 Jahre alt ist, hat der Profi etliches erlebt. Rasant ist er aufgestiegen, rasant abgestiegen. Hochs in Dortmund, Tiefs in München. Wie es ihm dabei erging, weiß Marios jüngerer Bruder Felix. Seit Sommer spielt er für den FC Augsburg. „Ich versuche, bei negativen Nachrichten positiv zu bleiben und ihn zu unterstützen“, sagt Götze. Der 20-Jährige ist Fragen nach seinem Bruder gewohnt, er versucht, seinen eigenen Weg zu gehen, und betont: „Ich will mich als Felix Götze etablieren.“ Nichtsdestotrotz, erklärt Götze, bringe es unabhängig von familiären Dinge Vorteile mit sich, Mario als Bruder zu haben. Gespräche über Fußball bleiben nicht aus. „Er hat bereits gegen die besten Spieler der Welt gespielt“, sagt Götze, diese Erfahrungen seien wertvoll.

    Felix Götze (rechts) wechselte im Sommer zum FC Augsburg.
    Felix Götze (rechts) wechselte im Sommer zum FC Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Felix Götze geht es wie Rani Khedira. Seinen berühmten Bruder sieht er während einer Spielzeit unregelmäßig. Götze begründet: „Leider ist das schwierig. Dass wir beide gleichzeitig freihaben, passiert eher selten.“ Zuletzt hätte er seinen Bruder Mario zwei-, dreimal innerhalb eines halben Jahres getroffen, berichtet Götze.

    Vor seinem Wechsel zum FCA spielte Felix Götze für den FC Bayern München. Er trainierte mit den Profis, lief allerdings ausschließlich in der viertklassigen Regionalliga auf. Einen engeren Kontakt pflegt Felix Götze allein wegen der Nähe zu seinem Bruder Fabian, 28. Der ehemalige Regionalligaspieler wohnt in München.

    Dieser Artikel ist Teil der FCA-Beilage unserer Zeitung, die am Mittwoch, 22. August, erscheint.

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