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FC Augsburg: Für FCA-Trainer Manuel Baum steht nun die Reifeprüfung an

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Für FCA-Trainer Manuel Baum steht nun die Reifeprüfung an

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    Manuel Baum muss die Alltagsprobleme des FC Augsburg lösen.
    Manuel Baum muss die Alltagsprobleme des FC Augsburg lösen. Foto: Ulrich Wagner

    Als Manuel Baum Anfang der Woche zu Ende analysiert hatte und nüchtern statt emotionsgeladen auf die Niederlage gegen Leverkusen blickte, arbeitete er sich an der Erwartungshaltung ab. FCA-Verantwortliche greifen dieses Thema bereitwillig auf, um Trends abzufedern. Sie nehmen Druck von der Mannschaft, indem sie ganz allgemein Demut einfordern: im Kleinen, wenn sie erklären, wie schwierig Erfolge in der Bundesliga zu erreichen seien; im Großen, wenn sie betonen, dass die Erstklassigkeit auf unbestimmte Zeit das höchste Gut für ihren Fußballklub darstelle.

    Und so monierte Trainer Baum die Ansprüche, die mit Auftritten seiner Mannschaft einhergingen. Was er nicht verheimlichte, war seine eigene Haltung. Er habe sich dabei ertappt, nach dem 1:3 gegen Leverkusen sehr enttäuscht gewesen zu sein, ergänzte Baum.

    Von der Übergangslösung zum Chef

    Der Jungtrainer hat selbst dafür gesorgt, dass die Erwartungshaltung an den FCA gestiegen ist. Als Übergangslösung etablierte er sich mit vier Punkten gegen Mönchengladbach und Dortmund, zwischenzeitlich siegte er gegen Wolfsburg und Bremen. Mit seinem aufgeweckten, selbstbewussten Auftreten und seiner Rückkehr zu einer aktiveren Spielweise vermittelte er Aufbruchstimmung. Manch einer träumte, es würde nun ewig so weitergehen.

    Nach zwei Niederlagen in Serie muss Baum sich indes im Alltag zurechtfinden, im Kampf gegen die Zweitklassigkeit. Vor dem Auswärtsspiel bei Darmstadt 98 (Samstag, 15.30 Uhr) wächst der Druck auf Baum und dessen Profis. Wer, wie der FCA, die Liga halten will, von dem wird nun mal erwartet, einen abgeschlagenen Abstiegskandidaten zu bezwingen. Ein Erfolg gegen Darmstadt muss Augsburger Anspruch sein, für Fußballlehrer Baum kommt die Begegnung einer Reifeprüfung gleich.

    Baum wehrt den Druck von Außen ab

    Besonders unter Druck zu stehen, dagegen verwehrt sich der 37-Jährige. Stattdessen verweist er erneut auf jene Erwartungshaltung von außen, die ihn bereits nach dem Leverkusen-Spiel umtrieb. Gegen Mannschaften, die unter dem FCA stünden, sei diese deutlich größer als gegen Mannschaften, die in der Tabelle über dem FCA stünden, merkt Baum an. Intern indes würde man dies nicht thematisieren, fügt er beiläufig hinzu, die Spielvorbereitung unterscheide sich nicht von anderen Begegnungen.

    Um die Normalität des Aufeinandertreffens in Darmstadt zu unterstreichen, erklärt Fußballlehrer Baum schlicht: „Auch bei diesem Spiel geht es um drei Punkte, auch bei diesem Spiel wollen wir drei Punkte holen.“ In der Sache hat der FCA-Trainer damit recht, insgeheim geht es aber um mehr als besagte drei Zähler. Nämlich darum, den Abstand auf den direkten Abstiegskandidaten zu vergrößern. Mit einem Erfolg kommt der FCA dem Ligaverbleib ein gehöriges Stück näher, mit einer Niederlage verschärft sich die Lage – abhängig von der Punktausbeute der direkten Konkurrenten am Wochenende.

    Die personellen Probleme bleiben groß

    Die Trainingswoche vor dem richtungsweisenden Schlagabtausch hätte sich Baum entspannter gewünscht. Vor allem die personellen Voraussetzungen beeinträchtigen seine Planungen. Bei Jeffrey Gouweleeuw (Rücken) und Jonathan Schmid (muskulär) hat Baum wenig Hoffnung, schwer würde zudem der Ausfall Daniel Baiers wiegen. Der zentrale Mittelfeldspieler plagt sich wiederkehrend in diesem Jahr mit Achillessehnenbeschwerden. Statt seiner könnte Startelfdebütant Moritz Leitner oder Jan Moravek in die Startelf rutschen. Entwarnung gab Trainer Baum bei Angreifer Raúl Bobadilla, der in Darmstadt mitwirken wird.

    Manuel Baum: Trainer des FC Augsburg

    Baum wird 1979 in Landshut geboren, später studiert er Sportwissenschaften in München.

    Er spielt in seiner Jugend als Torwart beim TSV 1860 München.

    Es folgen acht Jahre beim FC Ismaning und zwei Jahre beim FC Unterföhring.

    Danach beginnt Baum seine Trainerlaufbahn bei der SpVgg Unterhaching. Von dort wechselt er nach Augsburg.

    Er eignet sich großes Fachwissen vor allem in den Bereichen Taktik, Training und Jugendarbeit an.

    Ab Juli 2014 ist Baum Cheftrainer und Verantwortlicher für alle Altersklassen im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des FCA.

    Baum verpflichtet Ex-Nationalspieler Christian Wörns, als das U23-Team im Dezember 2015 hochgradig abstiegsgefährdet ist.

    Mit Wörns als Trainer gelingt der Mannschaft in letzter Minute der Klassenerhalt.

    Mittlerweile ist Christian Wörns als Trainer des FCA II zurückgetreten.

    Unter Trainer Baum spielt der FCA eine starke Bundesliga-Saison 2017 / 2018.

    Für weiteres Aufsehen sorgte unter der Woche Offensivspieler Caiuby. Seit Monaten fällt er wegen eines Knorpelschadens im Knie aus, sogar sein Karriereende drohte. Der FCA gewährte ihm zum Jahreswechsel einen längeren Heimaturlaub, ehe er seine Reha in Augsburgs Hessingpark Clinic fortsetzen sollte. Aufgetaucht ist er dort in diesem Jahr noch nicht, seinen Aufenthalt in Brasilien hat er eigenmächtig verlängert.

    Über Caiuby will er sich kein schnelles Urteil erlauben

    FCA-Manager Stefan Reuter ärgerte Caiubys Alleingang, Trainer Baum will das achtlose Verhalten des Offensivspielers nicht von vornherein verurteilen. Caiuby mache schließlich nicht Urlaub, begründet Baum. „Er ist verletzt und absolviert seine Reha in seiner Heimat. Er versucht, möglichst schnell fit zu werden.“

    Baum hat sich über Konsequenzen bisher keine Gedanken gemacht. Das werde sich jedoch ändern, kündigt er an. „Wenn er wieder da ist, werden wir weitersehen."

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