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FC Augsburg: Für Caiuby geht es aufwärts

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Für Caiuby geht es aufwärts

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    Gegen Hamburg meldete er sich im Spieltagskader zurück, gegen Mönchengladbach stand Caiuby wieder in einem Pflichtspiel auf dem Rasen. (Archivbild)
    Gegen Hamburg meldete er sich im Spieltagskader zurück, gegen Mönchengladbach stand Caiuby wieder in einem Pflichtspiel auf dem Rasen. (Archivbild) Foto: Ulrich Wagner

    Als er sich in der Mixed-Zone des Borussia-Parks den Fragen der Medienvertreter stellte, zeichnete sich in Caiubys Gesicht Enttäuschung ab. Der Gegentreffer in den letzten Sekunden der Begegnung mit Gladbach hatte den Brasilianer und seine Mitspieler aus den Träumen gerissen. Statt sich über drei Punkte und den nahezu perfekten Klassenerhalt zu freuen, mussten Caiuby und der FC Augsburg eine gefühlte Niederlage verarbeiten. „Das tut schon weh und ist ganz bitter“, erklärte der 28-Jährige.

    André Hahn verdirbt Caiubys Rückkehr

    Hätte André Hahn nicht unmittelbar vor dem Ende den Ball über die Linie gedrückt und Mönchengladbach einen Punkt gerettet, Caiuby hätte von einem perfekten Tag erzählen können. Von seiner Rückkehr auf den Rasen. Von gewonnenen Zweikämpfen. Von einem Sieg seiner Mannschaft. Vom praktisch erreichten Saisonziel. So aber blickte Caiuby mit gemischten Gefühlen auf das 1:1 zurück. „Wir haben es leider noch nicht geschafft. Jetzt schauen wir mal, was in den letzten zwei Spielen passiert.“

    Beinahe acht Monate war der Angreifer ausgefallen, nachdem er sich einen Knorpelschaden im Knie zugezogen hatte. Am zweiten Spieltag gegen Bremen hatte er sich kurz vor Schluss verletzt, die Diagnose Knorpelschaden war niederschmetternd für den sonst so gut gelaunten Südamerikaner. Ihn trieb die Sorge um, seine Profikarriere könnte ein jähes Ende finden. Erleichtert wirkte er daher am Samstag nach dem Spiel. „Klar war es schön“, betonte er. „Zurückzukehren ist fast wie das erste Profispiel.“

    Der langwierige Heilungsprozess sorgte für Verstimmungen

    Dass er in dieser Spielzeit nochmals zum Einsatz kommen würde, war nicht zwingend zu erwarten. Zunächst verlief die Reha in der Augsburger Hessingpark-Clinic nach Plan. So stellte Physiotherapeut Jochen Unger Anfang November in Aussicht, Caiuby würde in dieser Saison noch einige Spiele absolvieren. Dann jedoch geriet der Heilungsprozess ins Stocken.

    Caiuby berichtet davon, er habe wiederholt Schmerzen in seinem operierten Knie verspürt. Als er Ende des Jahres in seine Heimat reist, sucht er einen Physiotherapeuten auf, mit dem er als aktiver Spieler in der brasilianischen Liga zusammengearbeitet hat. Deswegen habe er seinen Urlaub verlängert, begründet Caiuby am Samstag.

    Der FC Augsburg, allen voran Manager Stefan Reuter, reagierte auf die eigenmächtige Verlängerung seines Profis wenig begeistert. Einerseits verwies der Macher auf die Spezialisten in Augsburg, denen sich Sportler aus aller Welt anvertrauten. Andererseits wäre es für den Klub weitaus einfacher gewesen, sich ein Bild zu machen und den Zustand des Spielers einzuschätzen.

    Dem FCA als Arbeitgeber waren jedoch die Hände gebunden, der Spieler konnte seinen Arzt selbst wählen. Dass sich Sportler im Ausland von Ärzten ihres Vertrauens behandeln lassen, ist nicht ungewöhnlich – allerdings stets in Absprache mit dem eigenen Verein. Als Caiuby Ende März nach Deutschland zurückkehrte, fand ein klärendes Gespräch zwischen Reuter und dem Spieler statt. Ob das eigenmächtige Handeln Caiubys Konsequenzen hatte, ist nicht bekannt.

    Vorerst bleibt nur die Ersatzbank

    Reuters Ärger scheint verraucht, er gibt sich jedenfalls versöhnlich. „Nach so einer Verletzung freue ich mich für jeden, der wieder auf dem Platz steht. Das Knie hält die Belastung aus und zeigt keinerlei negative Reaktionen. Das ist schon mal ganz entscheidend.“ Reuter kann sich jetzt sogar vorstellen, dass Caiuby noch entscheidend zum Klassenerhalt beitragen könnte.

    Seit knapp drei Wochen trainiert der Angreifer mit der auffälligen Haarpracht mit der Mannschaft, im Heimspiel gegen Hamburg nominierte ihn Trainer Manuel Baum für den Spieltagskader, in Mönchengladbach schickte er ihn in der 85. Minute für Philipp Max auf den Rasen. Ernüchtert durch das späte 1:1 spricht Caiuby über den für ihn emotionalen Moment. „Der Trainer weiß, dass ich unbedingt spielen wollte, und hat mich reingebracht.“

    Auch gegen Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr) wird sich Caiuby wohl mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen müssen. Seine Position links offensiv bekleidete zuletzt Max, der seine Aufgaben ordentlich löste.

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