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FC Augsburg: Frust sitzt tief nach 1:1 in Fürth

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Frust sitzt tief nach 1:1 in Fürth

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    Trainer Markus Weinzierl traf beim 1:1 in Fürth einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen.
    Trainer Markus Weinzierl traf beim 1:1 in Fürth einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen. Foto: Daniel Karmann, dpa

    In den Katakomben der Fürther Trolli-Arena herrschte am frühen Samstagabend eine eigenartige Atmosphäre. 1:1 hatte das Kellerduell der Fußball-Bundesliga zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem FC Augsburg geendet, doch über den einen Punkt wollten sich weder die Hausherren noch die Gäste freuen. Im Gegenteil, es hatte den Anschein, als gäbe es an diesem dritten Adventswochenende hüben wie drüben nur Verlierer. Es herrschte vorweihnachtliche Ernüchterung.

    „Das Resultat ist für beide Mannschaften zu wenig und nicht zufriedenstellend“, erkannte FCA-Trainer Markus Weinzierl, der nach Aussage von Manager Jürgen Rollmann weiter fest im Sattel sitzt. Zehn Punkte Abstand haben beide Vereine schon zum ersten Nichtabstiegsplatz. Der Relegationsrang bleibt dagegen weiter in Reichweite, denn die TSG Hoffenheim verlor gegen Borussia Dortmund mit 1:3. Weinzierl machte sich selbst und auch allen, die es gut mit dem FCA meinen, Mut: „Augsburg hat’s letzte Saison vorgemacht, wie man mit einer Riesenserie noch unten rauskommt.“

    FCA: Enttäuschung, Frust, Ratlosigkeit

    Dass der Mannschaft aber in der Verfassung der Vorrunde eine Wiederholung dieses Fußballwunders gelingt, davon ist im Moment allerdings nicht auszugehen. Zu schwach, zu bieder waren die Auftritte in den vergangenen Monaten, und auch in Fürth konnte die Mannschaft um Kapitän Daniel Baier nicht über ihren eigenen Schatten springen. Warum dies so ist, darauf mochte auch im Frankenland keiner aus dem Augsburger Lager eine schlüssige Antwort geben. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich zumindest einige Profis den Fragen der Journalisten stellten. Zu groß war die Enttäuschung, riesig der Frust. Auch Sascha Mölders benötigte eine ganze Weile, bis er die Sprache gefunden hatte. „In der ersten Hälfte waren wir die bessere Mannschaft“, konstatierte der Torschütze, der in der Schlussphase mit zwei weiteren Chancen zum Helden des Tages hätte werden können. „Es war unglaublich, wie wir nach der Pause abgebaut haben“, gab sich der Mittelstürmer selbstkritisch.

    „Riesig enttäuscht“ zeigte sich auch Torsten Oehrl nach der Partie. Der Offensivspieler, der ebenfalls schon bessere Spiele für den FCA absolviert hat, war schier fassungslos über den Leistungsabfall seiner Mannschaft nach der Halbzeit. Eine echte Erklärung dafür fand allerdings auch Oehrl nicht und zeigte sich auch aus einem anderen Grund völlig unzufrieden. „Eigentlich wollten wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen.“ Doch das ist nun wohl kaum mehr möglich. Selbst wenn der Mannschaft am Dienstag im DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern München eine Sensation gelingen sollte.

    Auch bei Mohamed Amsif ist das Stimmungsbarometer auf dem Tiefpunkt. „Das Ergebnis ist wie eine gefühlte Niederlage“, konstatierte der marokkanische Nationaltorhüter, der im Januar wohl beim Afrika-Cup zum Nationalkader der „Löwen vom Atlas“, wie das Team im Volksmund genannt wird, gehört. Ob Amsif daran teilnimmt, ist allerdings noch offen und hängt wohl auch von seiner Perspektive in Augsburg ab. Denn Simon Jentzsch will zum Rückrundenauftakt wieder ins Training einsteigen.

    Manager Rollmann gibt Hoffnung nicht auf

    Jürgen Rollmann dagegen hat den Glauben an seine Mannschaft auch nach dem mageren Remis im „Spiel der letzten Hoffnung“ nicht verloren. Dass die Mannschaft aber „besser Fußballspielen muss“, wenn sie sich im Kampf gegen den Abstieg eine echte Chance erhalten möchte, das ist auch dem Manager klar. Und da setzt Rollmann seine Hoffnungen auch in Jan Moravek.

    Beim tschechischen Nationalspieler scheinen die Ärzte mit einer Entzündung am Rücken den Grund für die muskulären Probleme gefunden zu haben.

    Übrigens, es ist durchaus möglich, dass der FCA seine Vorbereitung auf die zweite Halbserie doch nicht in heimischen Gefilden, sondern im Süden absolvieren wird, bestätigte Rollmann, der anfügte: „Da gibt es Überlegungen.“ Mitte dieser Woche soll die Entscheidung fallen.

    Ein Nachspiel wird die Partie in Fürth für Giovanni Sio (23) haben. Nach seiner Roten Karte in der 85. Minute zeigte der Franzose den Zuschauern auf der Tribüne den Mittelfinger. „Das geht gar nicht“, will sich Rollmann den Profi nach dem Bayern-Spiel zur Brust nehmen. Sio, den der FCA gerne von seiner Gehaltsliste hätte, muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen.

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