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FC Augsburg: Finnbogason hatte in Stuttgart einen schweren Stand

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Finnbogason hatte in Stuttgart einen schweren Stand

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    Alfred Finnbogason (rechts) blieb in den Zweikämpfen mit Holger Badstuber meist zweiter Sieger.
    Alfred Finnbogason (rechts) blieb in den Zweikämpfen mit Holger Badstuber meist zweiter Sieger. Foto: Sven Simon, Imago

    Vielleicht hätte Alfred Finnbogason diese große Chance vor einer Woche noch genützt. Es lief die 76. Minute in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena, als der eingewechselte Michael Gregoritsch Finnbogason mit einem genialen Pass auf die Reise schickte. Es war der perfekte Konter, doch nach dem Sprint über fast das halbe Spielfeld verließ den Augsburger Stürmer die Kraft. VfB-Gegenspieler Marcin Kaminski konnte ihn entscheidend stören.

    „Ich habe den Konter nicht gut ausgespielt. Es wäre optimal gewesen, wenn ich mehr Energie gehabt hätte. Aber wir haben viel investiert, sind ohne Ball viel gelaufen. Es geht eben nicht immer so, wie man will“, erklärte der 28-jährige Isländer nach der intensiven Partie.

    Erstmals trug er die Kapitänsbinde und profitierte dabei von der Sperre von Daniel Baier, 33. Der eigentliche Kapitän war nach seiner Entgleisung im Spiel gegen Leipzig (1:0) nachträglich vom DFB für ein Spiel gesperrt worden und muss 20000 Euro Geldstrafe zahlen. Baiers Überweisung kommt mit allen anderen Strafen in einen Topf, der am Ende der Saison auf fußballnahe Stiftungen aufgeteilt wird, die damit soziale Projekte fördern.

    Baier war beim FC Augsburg nicht ganz zu ersetzen

    Für Finnbogason war es eine Ehre, als Kapitän des FCA auf dem Feld zu spielen. „Doch es wäre mir lieber gewesen, wenn Dani gespielt hätte“, sagte er hinterher. Denn Baier war auf dem Spielfeld nicht zu hundert Prozent zu ersetzen. Finnbogason: „Er hat mit seiner Energie schon gefehlt und wir hatten eine größere Tiefe im Spiel. Aber trotzdem haben wir es ganz gut gelöst.“

    FCA-Trainer Manuel Baum hatte Gojko Kacar in die Dreierkette beordert und dafür Rani Khedira als Baier-Ersatz ins defensive Mittelfeld geschickt. Routinier Kacar, 30, hatte den Vorzug vor Youngster Kevin Danso, 19, bekommen. „Die Strategie war, dass wir etwas tiefer stehen. Wir haben den Gojko schon öfters im Infight gesehen“, erklärte Baum und fügte an: „Da ist er doch etwas erfahrener als Kevin. Gojko hat sich mit Terodde eine schöne Schlacht geliefert, er hat nur einen Wackler im Spiel.“ Doch für Baum ist Danso eine echte Alternative: „Er ist nicht weit weg. Und wenn wir höher angelaufen wären und wir etwas mehr Speed gebraucht hätten, hätte Kevin gespielt.“ So hatte Baum alles richtig gemacht. Kacar arbeitete zuverlässig. Der VfB, mit drei Toren der offensiv schwächste Bundesligist, kam auch gegen den FCA kaum gefährlich vors Augsburger Tor.

    Doch in der Vorwärtsbewegung wurde Baier als Spieleröffner schmerzlich vermisst. Was Baum bestätigte: „Man hat gemerkt, dass sowohl der Kopf als auch die Beine müde waren. Trotzdem haben wir es geschaff,t sehr gut zu verteidigen. Aber im Spielaufbau hat man schon gemerkt, dass uns der Kapitän gefehlt hat, der sich dann einfach immer anbietet, der Lücken reißt.“

    Darum waren die Wege für die anderen Spieler weiter als sonst. „Bei den weiten Bällen ist es schwierig, zwischen den Linien zu agieren. Und wenn die Abstände so groß sind, ist es schwierig, den zweiten Ball zu gewinnen, um so Chancen zu bekommen“, erklärte Finnbogason das kräftezehrende Hin und Her zwischen Abwehr und Sturm.

    Zudem hatte er Holger Badstuber als Gegenspieler. Der 28-jährige Innenverteidiger zählt zu den Besten seiner Zunft in Deutschland – wenn er fit ist. Doch immer wieder wurde der Nationalspieler und WM-Dritte von 2010 von schweren Verletzungen gebeutelt. In Stuttgart scheint er an seine alte Form anknüpfen zu können. „Das war eine herausragende Leistung, die er gezeigt hat“, lobte zum Beispiel VfB-Sportvorstand Michael Reschke.

    Der Erfolgsgarant des FC Augsburg ging leer aus

    Durch diese Gemengelage hatte Finnbogason diesmal einen besonders schweren Stand. Er war mit vier Toren in den ersten drei Spielen der Erfolgsgarant, ging in der englischen Woche aber leer aus. Doch für ihn ist der Mannschaftserfolg wichtiger. „Es war eine gute Woche für uns. Wir haben sieben Punkte geholt, nach dem ersten Spieltag nicht mehr verloren. Natürlich wollten wir die drei Punkte mitnehmen. Aber man bekommt im Fußball nicht immer das, was man will.“

    Jetzt haben die FCA-Profis aber erst einmal zwei Tage frei. Finnbogason freut sich darauf. „Der Akku ist etwas leer. Jetzt können wir regenerieren und uns dann ab Mittwoch optimal auf Dortmund vorbereiten.“

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