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FC Augsburg: Felix Uduokhai: Wenn aus Freude Enttäuschung wird

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Felix Uduokhai: Wenn aus Freude Enttäuschung wird

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    Felix Uduokhai (links) ist nach dem Schlusspfiff gegen Hertha BSC sehr enttäuscht.
    Felix Uduokhai (links) ist nach dem Schlusspfiff gegen Hertha BSC sehr enttäuscht. Foto: Stefan Puchner, dpa

    Wenige Minuten können vieles verändern. Einen eigentlichen Jubeltag plötzlich zu einer traurigen Angelegenheit werden lassen. Als sich Felix Uduokhai in der 40. Minute aufmachte, den bis dahin besten Angriff des FC Augsburg einzuleiten, hätte alles gut werden können. André Hahn traf zum vermeintlichen 1:0 gegen die , allerdings erkannte der Videoschiedsrichter in Köln eine Abseitsstellung. Kaum eine Minute später unterlief Udoukhai ein Missgeschick im eigenen Strafraum. Erst köpfte er den Ball gegen den Körper von Tobias Strobl, wenige Sekunden später trat er Berlin Cordoba die Beine weg. Es gab Elfmeter und das 0:1. Auch Neu-Nationalspieler erleben durchaus die Schattenseiten des Fußball. Am Freitag war der Innenverteidiger des FCA ebenso wie sein ehemaliger Teamkollege Philipp Max für die anstehenden Länderspiele nominiert worden.

    „Die Nominierung hat mich während des Spiels überhaupt nicht beschäftigt, mein Fokus lag nur auf dem Spiel“, sagte Uduokhai hinterher, ehe er noch einmal über die wohl spielentscheidende Situation sprach: „In der Situation muss ich den Ball besser mit dem Fuß klären. Die Aktion tut mir leid für die Mannschaft und ich hoffe, dass Jhon Cordoba nicht schwer verletzt ist. In der Situation hatte ich nur Augen für den Ball und habe ihn daher nicht gesehen.“ Am Sonntag vermeldete die Hertha, dass ihr Angreifer wegen einer Bänderverletzung im Sprunggelenk bis Jahresende ausfallen werde.

    Uduokhai hat mit Augsburg die richtige Wahl getroffen

    Nach Schlusspfiff unterhielt sich Uduokhai lange mit Bruno Labbadia. Herthas Trainer klopfte ihm mehrmals auf die Brust und munterte ihn auf. Beide kennen sich noch gut aus ihrer gemeinsamen Zeit in Wolfsburg. „Für mich war es keine große Überraschung, dass Felix nominiert wurde. Er hat mit Augsburg die richtige Wahl getroffen“, sagte Labbadia. In Wolfsburg zuvor konnte sich der 23-Jährige trotz eines guten ersten Jahres nicht wirklich durchsetzen. „Es war wichtig, dass er nicht aufgab“, meinte der Berliner Trainer, „er hat viel Potenzial“. FCA-Präsident Klaus Hofmann fügte noch an: „Der DFB kriegt mit Felix einen richtig guten Typen in den Kader, nicht nur einen guten Spieler.“

    Am Montag wird Uduokhai nun nach Leipzig fahren, dort trifft sich die Nationalmannschaft. „Die Einladung macht mich stolz. Ich bin mit der Entwicklung im letzten Jahr beim FCA sehr zufrieden. Als der Anruf vor einigen Tagen von Co-Trainer Marcus Sorg kam, war die Freude natürlich groß“, erzählte der 23-Jährige. Die Nationalmannschaft sei ein Kindheitstraum gewesen. Da sein Vater in Nigeria geboren wurde, hätte Udoukhai auch für das afrikanische Land spielen können. Er entschied sich aber für Deutschland. „Ich bin in Deutschland geboren, hier aufgewachsen und habe schon in den deutschen U-Nationalteams gespielt. Daher bin ich stolz, jetzt diese Chance in der A-Nationalmannschaft zu bekommen.“

    Felix Uduokhai wurde am Freitag für die anstehenden Länderspiele nominiert.
    Felix Uduokhai wurde am Freitag für die anstehenden Länderspiele nominiert.

    Eine Chance, die er sich durch starke Leistungen verdient hat. „Er hat eine Superentwicklung hinter sich. Gerade in dieser Saison zeigt die Abwehr, wie gut sie verteidigen kann“, sagte FCA-Manager Stefan Reuter. Da habe Uduokhai natürlich einen großen Anteil. Trotz des Patzers am Samstag, der zum 0:1 gegen die Hertha führte.

    Schmidt schwärmt von Uduokhai und Max

    Martin Schmidt hat lange mit Felix Uduokhai und Philipp Max gearbeitet. Der ehemalige FCA-Trainer, der im März von Heiko Herrlich ersetzt worden war, schwärmt von beiden Spielern. Felix Uduokhai hatte er bereits in Wolfsburg trainiert, ihn von 1860 München zum VfL geholt und ihn ins Team integriert. „Felix ist ein Riesentalent, das hat er auch in Wolfsburg direkt gezeigt“, sagte Schmidt am Sonntag. „Er denkt sehr schnell, hat eine gute Spieleröffnung und ist kopfballstark“, so der ehemalige FCA-Trainer. Zudem sei der 23-Jährige ein wichtiger Faktor in der Kabine. Er verbreite immer gute Laune und sei für neue Spieler ein wichtiger Ansprechpartner. So habe er sich in Schmidts Zeit sofort um Ruben Vargas oder Reece Oxford gekümmert. Sehr belesen und intelligent sei Uduokhai obendrein. „Er hat sich in der Bundesliga etabliert, das ist nun der nächste Schritt, international zu spielen“, sagte Schmidt, der allerdings auch noch Verbesserungspotenzial beim Innenverteidiger sieht. „International muss er noch an seiner Zweikampfstärke arbeiten“, so der derzeitige Experte beim Bezahlsender Sky.

    Philipp Max sei schon länger im Dunstkreis der Nationalmannschaft gewesen. Durch den Wechsel in die Niederlande habe der 27-Jährige den nächsten Schritt gemacht. Natürlich spielt ihm auch in die Karten, dass Bundestrainer Joachim Löw den Test gegen Tschechien als Gelegenheit für Experimente ausgerufen hat. Vor allem seine Flexibilität in verschiedenen Spielsystemen, seine starke Technik und die gefährlichen Standards schätzt Schmidt an Max. „Ich freue mich darauf, ihn jetzt einmal im Ensemble der Hochqualifizierten zu sehen, das kommt ihm sicherlich entgegen.“

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