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FC Augsburg: Fehlentscheidung gegen BVB? Der FCA hadert mit Videoschiedsrichter

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Fehlentscheidung gegen BVB? Der FCA hadert mit Videoschiedsrichter

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    Oh Mann! Florian Niederlechner ärgerte sich nicht nur über die Niederlage gegen Dortmund, vor allem störte er sich an einem nicht gegebenen Foulelfmeter.
    Oh Mann! Florian Niederlechner ärgerte sich nicht nur über die Niederlage gegen Dortmund, vor allem störte er sich an einem nicht gegebenen Foulelfmeter. Foto: Ulrich Wagner

    Florian Niederlechner hätte am Samstag eigentlich allen Grund zur Freude gehabt. Mit dem 1:0 (34.) und dem 3:1 (55.) gegen Borussia Dortmund erzielte der Stürmer des FC Augsburg seine Saisontore Nummer neun und zehn. Damit liegt er im Spitzenfeld der Torschützenliste noch vor Marco Reus oder Nils Petersen.

    Doch als Schiedsrichter Manuel Gräfe am Samstag in der WWK-Arena den Rückrundenauftakt abpfiff, vergrub Niederlechner sein Gesicht hinter seinen schwarzen Handschuhen. Trotz seines Doppelpacks hatten er und seine Mitspieler 3:5 (1:0) gegen Borussia Dortmund verloren.

    FCA-Stürmer Florian Niederlechner: "Wir haben nicht gut verteidigt"

    Aber nicht nur das sorgte beim Augsburger Top-Stürmer für schlechte Laune. „Es war eigentlich ein guter Auftritt von uns. Das 3:3 und der nicht gegebene Elfmeter waren der Knackpunkt. Dann haben wir auch nicht gut verteidigt und bekommen am Ende fünf Tore. Das ist bitter.“

    Beim Stand von 3:3 in der 64. Minute hatte Niederlechner im Dortmunder Strafraum den Ball an Mats Hummels vorbeigelegt. Der BVB-Spieler fuhr sein Bein aus, Niederlechner fiel darüber, doch Schiedsrichter Manuel Gräfe ließ weiterlaufen. Auch der Videoschiedsrichter sah keinen Grund einzugreifen, da es aus seiner Sicht keine krasse Fehlentscheidung war.

    Und genau das sorgte für mächtig Ärger bei Niederlechner: „Manuel Gräfe hat mir bestätigt, dass ein Kontakt da war, aber es sei zu wenig gewesen. Aber Mats hat mir ganz klar den Haxen weggezogen. Das war ein Elfmeter, zu hundert Prozent. Ich verstehe nicht, warum der Videoschiedsrichter da nicht eingreift.“

    Mats Hummels gibt zu, sagt aber: "Es ist ein Fifty-fifty-Ding"

    Auch Hummels hatte zugegeben, Niederlechner berührt zu haben. Hummels in der Mixed-Zone: „Wenn du unbedingt willst, kannst du ihn geben. Aber es ist kein klares Foul. Flo sucht den Kontakt, nicht in Form einer Schwalbe, sondern mit seiner Art der Zweikampfführung. Es ist ein klassisches Fifty-fifty-Ding.“

    Für Niederlechner nicht. Er verzweifelt zunehmend an der Umsetzung des Videobeweises: „Wenn ich schon wieder höre: Es gab keine gescheiten Kameraeinstellungen. Ich bin es langsam leid.“ Auf die Frage, ob der Videobeweis abgeschafft gehöre, sagte er entmutigt: „So, wie es hier in Deutschland gemacht wird, macht er den Fußball kaputt.“

    Die fragliche Elfmetersituation sahen aber nicht alle so klar wie Niederlechner. Trainer Martin Schmidt hat weiter Vertrauen in die Videoschiedsrichter in Köln: „Im Spiel habe ich es gar nicht als klaren Elfmeter wahrgenommen. Köln hat sicher draufgeschaut und hätte wohl eingegriffen, wenn es ein klarer Fehlentscheid gewesen wäre.“

    Für FCA-Manager Stefan Reuter war es keine klare Fehlentscheidung

    Auch Augsburgs Manager Stefan Reuter war sich nicht sicher: „Ich habe bislang nur zwei Einstellungen gesehen, da hätte ich auch nicht unbedingt Elfmeter gegeben. Nach diesen Bildern war es auf alle Fälle keine klare Fehlentscheidung.“

    Auch wenn sich Niederlechner am Samstag nach Schlusspfiff nicht über seine beiden Treffer freuen konnte, ist er der Überraschungstransfer des FCA. Von vielen schon abgeschrieben, blüht er in Augsburg auf. Beim SC Freiburg hatte Niederlechner in der Spielzeit 16/17 elf Tore und zwei Assists erzielt. Doch dann begann seine Leidenszeit: Kniescheibenbruch, Syndesmosebandanriss – Niederlechner war nicht mehr der Alte. Doch der FCA baute auf ihn, buhlte um ihn und Niederlechner erhörte das Werben. Der FCA zahlte 2,5 Millionen Euro Ablöse an Freiburg und stattete Niederlechner mit einem Vertrag bis 2022 aus.

    Es war ein Glücksgriff für beide Seiten. Niederlechner fühlt sich in der Nähe seiner oberbayerischen Heimat Ebersberg rundum wohl. Im Sommer kam sein Sohn Felix zur Welt, im Juni feiern er und seine Frau Melanie Hochzeit. Und Niederlechner bezahlte das Vertrauen vom ersten Spieltag an mit Toren zurück.

    In Dortmund traf er nach nur 31 Sekunden. Am Ende unterlag der FCA 1:5. Jetzt musste man wieder fünf Gegentreffer gegen den BVB hinnehmen. Doch diesmal war vieles anders, erklärte Niederlechner: „Wir waren über weite Strecken die bessere Mannschaft und haben sehr viel Positives gesehen. Das Negative müssen wir analysieren und im nächsten Spiel besser machen.“

    Am Samstag ist der FC Augsburg bei Union Berlin zu Gast (15.30 Uhr). Und dort, verspricht Niederlechner, „gewinnen wir wieder“.

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: FCA-Trainer Schmidt hätte besser auf das Haaland-Debüt reagieren können

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