Die Fans sind teilweise geschockt. „Mir fehlen einfach nur die Worte“, sagte einer. Die Suspendierung von Michael Thurk bewegt die Anhänger des Bundesliga-Aufsteigers FC Augsburg enorm. Die meisten reagieren vor allem deshalb mit Unverständnis, weil vor allem „sportliche Gründe“ für diese Entscheidung vom FCA angegeben werden.
„Für mich ist das eine Frechheit“
„Das hat Thurk nicht verdient. Wer soll denn jetzt eigentlich die Tore schießen?“, will der 45-jährige Fernando Ojeda wissen. „Vielleicht hat sich Thurk ja wirklich falsch geäußert, aber das ist spekulativ. Für mich ist das eine Frechheit, was sich der FCA da geleistet hat.“ Auch Michael Enzler kann nur den Kopf schütteln: „Der FCA soll wenigstens die Wahrheit sagen. Das ist doch das Mindeste, was man verlangen kann. Thurk ist doch auch besser als Tobias Werner oder Daniel Baier. Der könnte auch hinter den Spitzen spielen. Ich glaube nicht, dass der Trainer erst acht Tage vor dem Saisonstart gemerkt hat, dass er nun doch ein anderes System spielt“, meint der 65-Jährige.
„Thurk kann immer spielen, der ist auch hinter den Spitzen gut“, so Markus Wipfler. Wipfler, der bereits seit 1982 die Spiele des FC Augsburg besucht, kann die Suspendierung überhaupt nicht verstehen: „Jetzt hatten wir so ein tolles Jahr und jetzt das. Das ganze Stadion schreit Thurk, Thurk, Thurk. Das war doch bisher unser bester Stürmer, den wir hatten. Auch in der Vorbereitung hat er die meisten Tore geschossen. Ich kann das beim besten Willen nicht verstehen“, ärgert sich Wipfler. FCA: Tag eins nach Thurk
Verein schreibt Brief an die Fanklubs
„Für mich ist das eine Sauerei und eine Frechheit. Die schmeißen jetzt den Thurk raus, ohne die Gründe zu nennen. Das ist ein ganz schlechter Stil. Wenn man so einen verdienten Stürmer suspendiert, dann sollte man auch sagen, was Sache ist“, meint der 30-jährige Claudiou Clop.
Mittlerweile versucht allerdings der FC Augsburg, dass sich die Lage bis zum Saisonstart wieder etwas beruhigt.
Unserer Zeitung liegt ein Brief vor, der gestern an die Fanklubs verschickt wurde. Ein Absatz davon lautet: Aufgrund der Verdienste von Michael Thurk werden wir uns nicht zu einzelnen Dingen äußern, auch wenn wir verstehen, dass ein Außenstehender, der nicht in der täglichen Arbeit involviert ist, diese Entscheidung nur schwer nachvollziehen kann.
Dass der Spieler neben seinen guten sportlichen Leistungen auch Publikumsliebling war und ist, sollte nicht zu einer negativen Grundstimmung führen.
Die getroffene Entscheidung ist sicherlich der unbequemere Weg, den die sportliche Leitung beschreitet, aber aus unserer Sicht auch notwendig.
Wir bitten Sie – bei aller Enttäuschung und Kritik an der sportlichen Leitung –, diese nicht auf die Mannschaft zu projizieren, denn sie hat es verdient, mit Ihnen zusammen in die erste Bundesliga zu starten. (wla) Fall Thurk: Beim FCA brennt der Baum