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FC Augsburg: FCA wählt Manfred Ringer zum neuen Aufsichtsrat

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FCA wählt Manfred Ringer zum neuen Aufsichtsrat

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    Der FCA wählt einen neuen Aufsichtsrat: Die Mehrzahl der stimmberechtigten Mitglieder wählte Manfred Ringer.
    Der FCA wählt einen neuen Aufsichtsrat: Die Mehrzahl der stimmberechtigten Mitglieder wählte Manfred Ringer. Foto: Ulrich Wagner

    Jahrelang waren die Wahlen zum Aufsichtsrat des FC Augsburg e.V. eine kurze und langweilige Angelegenheit. Die Kandidaten, die der Verein ausgewählt und vorgeschlagen hatte, wurden von den anwesenden Mitgliedern zumeist nur durchgewunken. Eine Bewerbung von zwei Kandidaten gab es eigentlich nie. Dabei hat der Aufsichtsrat des FCA eine wichtige Funktion: Er kontrolliert nicht nur die Vereinsführung, sondern er bestellt auch den Vorstandsvorsitzenden des Vereins und nimmt damit indirekt Einfluss auf die Geschicke der ausgegliederten Profi-Abteilung.

    Nach dem Tod von Peter Bircks muss ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden

    Doch am Montagabend war alles anders. Nach dem Tod von Peter Bircks, der am 2. November 2018 an den Folgen eines Autounfalls verstorben war, musste ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden. Diesmal gab es zwei Kandidaten, die sich um den freien Platz bewarben: Manfred Ringer, 59, der seit 2009 den Ski- und Bergfreunden des FCA vorsteht, und Dirk Weißinger, 48.

    Es war eine Wahl mit Brisanz. Konnte man doch Ringer durchaus als den Kandidaten ansehen, der der Vereinsführung näher zuzuordnen war als Weißinger. Ringer, seit 1963 Mitglied, ist eng mit dem FCA verbunden. Er leitete zum Beispiel bis 2002 den Ordnungs- und Kassendienst des FCA. Er ist Leiter der schwäbischen Geschäftsstelle des Bayerischen Fußball-Verbandes, die seit eineinhalb Jahren im Verwaltungsgebäude des FCA an der Arena untergebracht ist.

    Kandidat der Fanszene kann sich nicht durchsetzten

    Manfred Ringer (links), neuer Aufsichtsrat des FCA nahm die Glückwünsche von Dirk Weißinger entgegen.
    Manfred Ringer (links), neuer Aufsichtsrat des FCA nahm die Glückwünsche von Dirk Weißinger entgegen. Foto: Ulrich Wagner

    Weißinger hingegen war der Kandidat der aktiven Fanszene. 2013 war er einer der treibenden Kräfte beim Kampf der aktiven Fans-Szene gegen die umstrittene Online-Ticketbörse Viagogo. Der Steuerberater aus Stätzling, der seit 2007 FCA-Mitglied ist und mit seiner Familie Dauerkarten im M-Block hat, machte daraus bei seiner Bewerbung auch keinen Hehl. „Unser Aufsichtsrat ist sehr ehrenwert und ordentlich besetzt“, sagte Weißinger bei seiner Vorstellung. Man habe Kontakt zur Politik, viel wirtschaftlichen Sachverstand, Bausachverstand und Medienkompetenz. Man sei vernetzt mit der Augsburger Wirtschaft. „Ich kandidiere, weil wir ein Fußballverein sind und weil ich denke, dass in diesen Aufsichtsrat jemand gehört, der tatsächlich im Fan-Block steht.“ Wie es in einer Familie so sei, erklärte Weißinger, sei man nicht „immer einer Meinung, aber man spricht miteinander“. Die aktive Fanszene und die Vereinsführung, die eigentlich ein gutes Verhältnis pflegen, haben aber durchaus konträre Vorstellungen, wie der FCA sich bei einigen Themen verhalten sollte.

    So lehnen zum Beispiel viele Mitglieder der aktiven Fanszene eine Beteiligung des FCA am E-Sport, dem virtuellen Fußballspiel am Computer, ab. Der Verein hingegen will in diesem wirtschaftlich boomenden Markt weiter präsent bleiben. Diesen Kurs bestätigte auch die Mehrheit der Mitglieder bei einer Abstimmung. Auch die Forderung der Fans, die Abschaffung des Videobeweises voranzutreiben, ist für die Vereinsführung derzeit nicht diskutabel. Sie setzt auf Änderungen des umstrittenen technischen Hilfsmittels (siehe auch überregionaler Sport).

    So lag Spannung in der Luft, als das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde. Am Ende entschieden sich 535 der 892 stimmberechtigten Mitglieder für Ringer. Das reichte. Weißinger präsentierte sich als fairer Verlierer und gratulierte sofort.

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