Auch der letzte verzweifelte Versuch mit der Geheimwaffe half am Mittwochabend dem FC Augsburg nicht. Torhüter Marwin Hitz war bei der letzten Ecke des FCA mit in den Strafraum der TSG 1899 Hoffenheim gekommen, sorgte auch für Verwirrung, doch am Ende köpfte Raúl Bobadilla am TSG-Tor vorbei. Es blieb beim 1:2 (1:1). Eine Niederlage, die allen Augsburger Beteiligten wehtat.
„Das war kein gutes Spiel. Man hat uns angesehen, dass wir in letzter Zeit viel gespielt haben und nicht ganz frisch waren. Dazu hatten wir auch noch angeschlagene Spieler dabei. Das soll keine Ausrede sein, sondern ist einfach Fakt“, erklärte Trainer Markus Weinzierl nach dem sechsten Spiel in 18 Tagen.
Gegen Hoffenheim gehen die Pläne von FCA-Trainer Weinzierl nicht auf
Dabei schien es lange so, dass der FCA das Minimalziel Unentschieden erreichen würde. Damit hätte man Hoffenheim punktemäßig auf Distanz gehalten. 1:1 stand es bis zur 81. Minute. In einem Spiel, das immer rassig, wenn auch selten hochklassig war. Kevin Volland hatte die wiedererstarkten Hoffenheimer mit 1:0 (25.) in Führung gebracht. Der neue Trainer Julian Nagelsmann hat in kurzer Zeit seinem Team wieder Leben eingehaucht. Abstiegskandidaten spielen anders. Dies bekam auch der FCA, je länger das Spiel dauerte, zu spüren.
Dabei hatte FCA-Kapitän Paul Verhaegh mit seinem sechsten (von sechs) verwandelten Elfmeter in dieser Bundesliga-Saison in der 40. Minute zum 1:1 ausgeglichen. Ob der Handelfmeter berechtigt war? Nach dem Spiel interessierte das selbst die Hoffenheimer kaum noch. Sie hatten ja gewonnen.
Dann kam die 81. Minute. Bis dahin hatten die FCA-Spieler das Unentschieden gegen die wild anstürmenden Gastgeber verteidigt, auch wenn ihre Bewegungen immer müder wurden. Dann nützte Mark Uth eine Unkonzentriertheit zum entscheidenden 2:1. „Nach der Pause wollten wir unsere Chancen in Kontern suchen, das hat nicht geklappt. Die Niederlage ist bitter, aber natürlich müssen wir sie so hinnehmen“, zog Weinzierl enttäuscht Bilanz. Auch, weil seine Pläne diesmal nicht aufgegangen waren.
Auch für Dominik Kohr war die Niederlage verdient: „Vielleicht war es ein bisschen Kopfsache. Gegen Gladbach waren wir von Beginn an da, diesmal nicht. Hoffenheim wollte den Sieg unbedingt, die paar Prozente haben bei uns gefehlt.“
FC Augsburg braucht im Abstiegskampf viel Konzentration
FCA-Manager Stefan Reuter fand die Niederlage „beschissen“. Mit 25 Punkten steht sein Team (13.) punktgleich mit Darmstadt wieder im Abstiegskampf. Zwei Punkte Vorsprung sind es noch auf den 16. Frankfurt. Zudem gewann Bremen (24 Zähler) in Leverkusen 4:1.
Davon will sich Reuter nicht irritieren lassen. „Wir müssen auf uns schauen, wir haben es selbst in der Hand und können als Mannschaft unser Ziel erreichen. Da gilt es, sich nur auf sich zu konzentrieren.“
Dies fällt in diesen Tagen aber nicht so einfach. Denn die guten Leistungen der letzten Wochen haben die Spekulationen um Trainer und Spieler wieder entfacht. Liverpool soll Torhüter Marwin Hitz (Vertrag bis 2018) ins Visier genommen haben und Gladbach hat angeblich sein Werben um Trainer Weinzierl (Vertrag bis 2019) wieder intensiviert. Reuter gibt sich in dieser Hinsicht (noch) betont gelassen. „Gibt es ein klareres Bekenntnis als einen langfristigen Vertrag? Das belastet uns gar nicht, das gehört zum Geschäft.“
Er verlangt, sich derzeit auf das Wesentliche zu konzentrieren: auf das nächste Spiel. Und da kommt Bayer Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr) in die WWK-Arena. Die Rheinländer haben zuletzt dreimal in Folge verloren. Reuter interessiert das nicht groß: „Wir müssen auf uns schauen, wir haben es selbst in der Hand.“ Oder auf dem Fuß. Wie Torhüter Hitz. Der hat gegen Bayer vor fast genau einem Jahr zu Hause den 2:2-Ausgleich erzielt.