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FC Augsburg: FCA nun mit zehn Punkten Rückstand auf den 1. FC Nürnberg

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FCA nun mit zehn Punkten Rückstand auf den 1. FC Nürnberg

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    Jubelnde Nürnberger, niedergeschlagene Augsburger: So endete der gestrige Abend.
    Jubelnde Nürnberger, niedergeschlagene Augsburger: So endete der gestrige Abend. Foto: Fred Schöllhorn

    Selten hat der FCA so viel mediale Aufmerksamkeit bekommen wie in der vergangenen Woche. Als viertbestes Team der Rückrundentabelle schien vor dem Derby gegen den 1. FC Nürnberg trotz der schwachen Hinrunde sogar der direkte Klassenerhalt wieder in greifbarer Nähe. Und auch ein Sieg gegen die Franken schien nach den guten Leistungen der vergangenen Wochen durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen. Am Ende kam aber alles anders und die Nürnberger feierten in der SGL-Arena einen großen Schritt in Richtung Nichtabstieg.

    Ottl ersetzt beim FC Augsburg den gesperrten Baier

    Der FCA unterlag dem Club mit 1:2 (1:1). Und das nicht einmal unverdient. „Idealerweise stehen wir nach dem Spiel zehn Punkte vor Augsburg“, hatte Michael Wiesinger vor dem Spiel gesagt. Der FCN-Trainer sollte recht behalten. Sein Gegenüber Markus Weinzierl hatte vor der Partie nur eine Änderung vorgenommen, um den zuletzt so erfolgreichen Verbund nicht zu stören.

    Für den Gelb-gesperrten Daniel Baier beorderte er Andreas Ottl auf die Sechserposition. Ottl, der in der Rückrunde 2009/2010 vom FC Bayern an den Club ausgeliehen wurde und mithalf, die Klasse in der Relegation gegen den FC Augsburg zu halten, konnte Baier aber nicht vollwertig ersetzen. Dabei hatte er zunächst als Abräumer vor der Abwehr gar nicht so viel zu tun. Beide Mannschaften versuchten, ohne große Risiken Sicherheit in ihr Spiel zu bringen. Der FCA hatte zwar mehr Spielanteile, das erste Tor erzielte aber der Club.

    Kiyotake bringt den Club in Führung

    In der 21. Minute verarbeitete Hiroshi Kiyotake eine Vorarbeit von Alexander Esswein exzellent und schoss unhaltbar für FCA-Torhüter Mohamed Amsif ein. Der FCA musste das Gegentor erst einmal verdauen. Dabei half dann Club-Torhüter Raphael Schäfer in der 36. Minute kräftig mit. Einen harmlosen Kopfball von Tobias Werner hatte er eigentlich schon fest im Griff. Als er ihn aber nach unten prallen lassen wollte, entglitt ihm der Ball und rutschte ihm durch die Beine hinter die Torlinie.

    1. FC Nürnberg hat das bessere Ende für sich

    Die rund 27000 FCA-Fans lachten und jubelten, die knapp 4000 Club-Anhänger in der ausverkauften SGL-Arena trauten ihren Augen nicht. Ein glücklicher Treffer, den sich der FCA aber auch durch sein hartnäckiges Anrennen verdient hatte. Wenn es läuft, dann läuft es halt. Das Spiel war nach dem Seitenwechsel wieder auf Anfang gestellt. Bis zur 53. Minute. Jan-Ingwer Callsen-Bracker musste Kiyotake an der Strafraumgrenze foulen, um Schlimmeres zu verhindern. Den fälligen Freistoß jagte Esswein mit 119 Stundenkilometern an Amsif vorbei zum 1:2 ins Netz.

    Prognose: Bayern wird Meister, Fürth steigt ab

    FC Bayern - Oben bleibt oben: Abgesehen von Naturkatastrophen und Epidemien gibt es nicht mehr viel, was die 23. Meisterschaft für den FC Bayern noch verhindern könnte. Die Konkurrenz schickt bereits kaum verhüllte Gratulationsbotschaften. Im Sommer löst Pep Guardiola den 67-jährigen Jupp Heynckes ab. Dabei würde es auch genügen, wenn die Münchner ihren Zeugwart auf die Bank setzen. Abgang: Weiser (Lautern/ausgel.) Prognose: Bayern wird Meister – und die Erde ist eine Kugel.

    Bayer Leverkusen - Respektabler Vize: Bayer hat sich „Vizekusen“ schon 2002 beim Deutschen Patent- und Markenamt schützen lassen, auf dass damit „kein Schindluder getrieben werde“, wie es hieß. Dabei haben die Leverkusener den Begriff gar nicht selbst erfunden, sie haben nur die Idee dafür geliefert, indem sie ziemlich of Zweiter geworden sind. Immerhin: Sie präsentieren sich wieder als respektabler Vize. „Meisterkusen“ haben sie sich ebenfalls patentieren lassen. Für alle Fälle. Ab-/Zugänge: Augusto (São Paulo/3,5 Mio.), Pamic (Din. Zagreb 230 000)/Milik (Gornic Zabrze 2,8 Mio.) Prognose: Mehr als Platz zwei ist nicht drin, weniger schon.

    Borussia Dortmund - Alter Meister: Es ist nicht despektierlich, vom BVB als Altmeister zu sprechen. Zwölf Punkte Rückstand auf Bayern sind auch mit Nuri Sahin nicht aufzuholen. Wenigstens könnte aus dessen leihweiser Rückkehr noch ein gutes Geschäft werden. Vor zwei Jahren musste die Borussia ihr Juwel für zehn Millionen Euro ziehen lassen. Nun kann sie Sahin für sechs Millionen zurückkaufen. Ab-/Zugänge: Perisic (Wolfsburg/7,5 Mio.) / Sahin (Real Madrid/ausgeliehen) Prognose: Dortmund überholt Bayer.

    Eintracht Frankfurt - Blick Richtung Europacup: Frankfurt hat das Prädikat „Überraschungsmannschaft der Saison“ locker in die Winterpause gerettet. Inzwischen spricht selbst der notorisch pessimistische Vorstandschef Heribert Bruchhagen vom Europacup. Momentan arbeitet der Klub noch an seinem Rückrundenpersonal. Lakic soll vom VfL Wolfsburg ausgeliehen werden, dafür wollen die Hessen Friend, Koemaha und Köhler abgeben. Zugang: Russ (Wolfsburg/ausgel.) Prognose: Frankfurt spielt international.

    SC Freiburg - Breisgauer Streich-Konzerte: Man muss kein Schwarzwälder sein, um den SC Freiburg zu mögen. Er ist bis heute der etwas andere Klub geblieben, der die Bundesliga mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten bereichert. Eine Kategorie, in die auch Christian Streich gehört, das sympathische Gesicht der Breisgauer. Es passt zum Sportclub, dass er der Effizienz-Tabelle (Verhältnis von Personalkosten zu gewonnenen Punkten) Spitzenreiter ist (620 000 Euro für jeden der 26 Zähler). Zum Vergleich: Schlusslicht Wolfsburg: 4,7 Millionen Euro pro Punkt. Abgang: Keine Prognose: Am Ende wird kein internationaler Platz bleiben.

    FSV Mainz - Mainz bleibt Mainz: Der feingeistige Thomas Tuchel ist in so ziemlich allem das Gegenteil von Freiburgs Christian Streich. Für die Mainzer ist Tuchel aber exakt dasselbe was Streich für die Freiburger ist: Programmatischer Geist. Mainz startet unverändert in die Rückrunde, also mit Torjäger Szalai (9 Treffer), für den es namhafte Interessenten gibt. Ab-/Zugänge: Keine Prognose: Mainz fällt aus den internationalen Rängen heraus.

    FC Schalke 04 - Ein Mann des Übergangs: Man wird sich erst daran gewöhnen müssen, dass Huub Stevens nicht mehr auf der Schalker Bank sitzt und nach dem Spiel die Journalisten anraunzt. Es war ja schon fast Weihnachten, als Schalkes „Jahrhunderttrainer“ gehen musste. Eine Verzweiflungstat. Keiner wusste, wie sonst die Talfahrt zu stoppen wäre, die Schalke nach dem besten Saisonstart seit langem ins Mittelmaß abrutschen ließ. Stevens’ Nachfolger Jens Keller ist ein Mann des Übergangs, der auch nach Niederlagen noch ganze Sätze spricht. Zugänge: Edu (Fürth), Raffael (Dyn. Kiew/ bd. ausgeliehen) Prognose: Platz vier bis sechs.

    Mönchengladbach - Der Prototyp entwickelt sich: Die Borussia hat sich mühsam daran gewöhnen müssen, dass Reus jetzt in Dortmund zaubert und Dante in München verteidigt. Gladbach erlebt eine Zwischensaison. Lucien Favre bastelt noch an einer neuen Mannschaft. Sein Prototyp entwickelt sich, auch wenn im Moment noch keiner sagen kann wohin. Ab-/Zugänge: Keine Prognose: Zwischen Platz acht und zwölf – mit Tendenz zu zwölf.

    VfB Stuttgart - Weiter mit Labbadia: Der Verein muss sparen. Keine erfreuliche Botschaft für einen Trainer. Er muss dann mit den Spielern auskommen, die er hat. Reicht deren Qualität aber nur für Mittelmaß während Präsidium und Fans von Spitzenklasse träumen, hat der Trainer ein Problem. Das ist der Grund, warum sich die Vertragsgespräche des VfB mit Bruno Labbadia in die Länge ziehen. Abgang: Maza (Club America/2,0 Mio.) Prognose: Labaddia bleibt; der VfB pendelt um Platz zehn.

    Hamburger SV - Alles hängt an Sylvie: Dass Sylvie van der Vaart die bedeutendste Spielerfrau im deutschen Fußball ist, war schon vor der Trennung von Ehemann Rafael klar. Nun, da in Hamburg gerade wieder Hoffnung aufkeimt, der HSV könne den Abstieg vielleicht auch ohne Sylvie an Rafaels Seite vermeiden, soll alles plötzlich ganz anders sein. Sylvie spricht von Wiedervereinigung. Hamburg ist verwirrt. Eine Frau macht beim HSV das Spiel. Abgang: Mickel (Fürth) Prognose: Der HSV bleibt in der Liga.

    Hannover 96 - Spieler bräuchten jetzt Pause: Eigentlich ist es so, dass am Ende einer Spielpause alle gesund und fit sind, um sich mit neuen Kräften ans Werk zu machen. In Hannover aber fehlt vor der Partie heute Abend in Gelsenkirchen gleich ein halbes Dutzend Stammkräfte. Nicht zuletzt deshalb hätten die 96er Pawel Wloszek dringend gebraucht. Der polnische Nationalspieler aber hat das Geschäft um ihn platzen lassen. Ab-/Zugänge: Hauger (Elfsborg/200 000)/Hoffmann (Duisburg/800 000), Djourou (Arsenal, ausgel.), Franca (Coritiba FC/1,3 Mio.) Prognose: Hannover wird Mühe haben, Platz elf zu halten.

    Werder Bremen - Elia trifft: Die gute Bremer Nachricht: Elia, 5,5-Millionen-Euro-Einkauf, hat getroffen. Die schlechte: Es war ein Betonklotz, den der Holländer mit seinem VW Golf gerammt hat. Auf ein Ligator wartet Elia seit 17 Partien vergebens. Ab-/Zugänge: Affolter (Bern), Stevanovic (PEC Zwolle, ausgel.) / Pavlovic (Zagreb/650 000) Prognose: Werder führt Schlussdrittel an.

    Fortuna Düsseldorf - Gespräche mit den Fans: Der Ruf der Düsseldorfer Fans ist nicht mehr der beste, seit jecke Fortunen vergangenen Mai freudetrunken den Platz gestürmt haben, obwohl das Spiel noch nicht beendet war und nebenbei auch einen Elfmeterpunkt verschwinden ließen. Ähnliches soll nicht mehr vorkommen. Fans und Verein haben diese Woche miteinander gesprochen. Wenigstens die Elfmeterpunkte dürften jetzt sicher sein. Ab-/Zugänge: Furuholm (Halle), Omae (Shimizu), Bolly (Lilleström/500 000), Tesche (HSV/ausgel.), Latka (Slavia Prag) Prognose: Düsseldorf bleibt oben

    1. FC Nürnberg - Schäfer sagt, was wichtig ist: „Es bringt nichts, wenn wir vorne drei Tore schießen und hinten vier kassieren“, hat Schäfer diese Woche erklärt. Damit hat der Torhüter das Wesen des Spiels erkannt. Alles Weitere erfahren die Nürnberger von Trainer Michael Wiesinger, der die Nachfolge des nach Wolfsburg abgewanderten Dieter Hecking angetreten hat. Ab-/Zugänge: Keine Prognose: Relegation oder Abstieg.

    VfL Wolfsburg - Neues Gespann, neuer Kurs: Kein Verein hat zuletzt so viel Geld ausgegeben und so wenig damit erreicht. Das soll nun anders werden. Dafür will das neue Manager/Trainer-Gespann Thomas Allofs/Dieter Hecking sorgen. Muss es auch. Der VW-Konzern will sparen. Ab-/Zugänge: Park (Fürth), Russ (Frankfurt, bd. ausgel.)/Perisic (BVB/7,5 Mio.) Prognose: Gesichertes Mittelfeld.

    TSG Hoffenheim - Wiese ist wieder Nummer 1: Eigentlich ist Tim Wiese in den Kraichgau gekommen, um Europacup zu spielen. Stattdessen hat Hoffenheim auf einem Relegationsplatz überwintert. Der Klub entwickelt sich mit 41 Gegentoren zur Schießbude der Liga und Trainer Babbel degradiert Wiese zur Nummer 2. Nun ist Babbel weg und Wiese zurück. Babbel-Nachfolger Marco Kurz setzt auf Wiese, wenn auch nicht mehr als Kapitän. Zugang: Advincula (Sp. Lima/900 000) Prognose: Die TSG rettet sich.

    FC Augsburg - Der Managermacher: In anderen Vereinen ist der Trainerjob der unsicherste, in Augsburg ist es der Managerposten. Der FCA hat es in einem halben Jahr auf respektable drei Akteure in diesem Amt gebracht. Nach Manfred Paula und Jürgen Rollmann darf sich nun Stefan Reuter versuchen. Nicht auszuschließen, dass es bei fortgesetztem Misserfolg zur Abwechslung mal wieder den Trainer trifft. Ab-/Zugänge: –/Parkhurst (Nordsjaelland), Ji (Sunderland/ausgeliehen) Prognose: Viel Glück vorausgesetzt – der Relegationsplatz.

    Greuther Fürth - Großes Herz, kleiner Ertrag: Der Aufsteiger steht dort, wo er hingehört – ganz unten. So groß das Herz ist, mit dem die Fürther in der Bundesliga ums Überleben kämpfen, so gering sind die Erträge. Auch das neue Personal wird die Franken nicht mehr retten. Ab/-Zugänge: Mikkelsen (Trondheim) / Edu (Schalke)/ Djurdjic (FK Haugesund, 1,0 Mio.), Zimmermann (Mönchengladbach, ausgeliehen), Mickel (Hamburger SV), Park (Wolfsburg) Prognose: Fürth steigt ab.

    Esswein entwickelt sich immer mehr zu einem Schreckgespenst für den FCA. Im Sommer 2011 hatte er sein erstes Bundesligator gegen den FCA erzielt. Jetzt traf er wieder. Schon vor dem Spiel hatte sich der gebürtige Wormser selbstbewusst geäußert. „Wir wollen auf jeden Fall gewinnen. Augsburg hat zuletzt gut gespielt, sie stehen aber mehr unter Druck als wir.“

    Glücksvorrat schon vor der Pause aufgebraucht

    Und dies war dem FCA dann auch anzumerken. Der Wille, das Spiel noch zu drehen, war bis zum Schlusspfiff da, doch fehlte die notwendige Frische und Präzision. Und der Glücksvorrat war diesmal schon in Halbzeit eins aufgebraucht.

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