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FC Augsburg: FCA kritisiert Platzverweis: "War nicht einmal ein Foul"

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FCA kritisiert Platzverweis: "War nicht einmal ein Foul"

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    Jan Moravek musste nach der Gelb-Roten-Karte vom Platz. Der FC Augsburg holte trotzdem einen Punkt gegen Wolfsburg.
    Jan Moravek musste nach der Gelb-Roten-Karte vom Platz. Der FC Augsburg holte trotzdem einen Punkt gegen Wolfsburg. Foto: Peter Steffen, dpa

    Eine knappe Stunde war in der Begegnung zwischen dem FC Augsburg und dem VfL Wolfsburg absolviert, als Jan Moravek im Mittelfeld zu einer Grätsche mit Folgen ansetzte. Erst spielte der Augsburger den Ball, ehe er auf dem Rasen schlitternd Wolfburgs Maximilian Arnold traf. Prinzipiell ein Zweikampf, der den Stil der Partie prägte. Zwar fehlte spielerische Klasse, dennoch erlebten die 23.512 Zuschauer in der Volkswagenarena einen unterhaltsamen Abend.

    Unfreiwillig trug Moravek dazu bei, weil er für seinen Einsatz zur allgemeinen Überraschung die Gelb-Rote Karte sah. Schiedsrichter Patrick Ittrich hatte so entschieden, der Videoassistent soll ihn in seiner Entscheidung bestätigt haben.

    Augsburgs Trainer Manuel Baum ärgert sich über diesen Platzverweis, weil er ihn schlicht für unberechtigt hält. Diese Meinung teilt Sportgeschäftsführer Stefan Reuter. Moravek sei klar als Erster am Ball gewesen, das sei nicht einmal ein Foul gewesen, betont er, geschweige denn ein Platzverweis.

    Vor Kurzem waren die Augsburger wegen einer Geldstrafe gegen Manuel Baum gegen ein DFB-Sportgerichtsurteil in Berufung gegangen, einem neuerlichen Einspruch erteilt Reuter aber eine Absage. Er verweist auf die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. Moravek wird den Augsburgern folglich im kommenden Heimspiel gegen den FSV Mainz fehlen (Sonntag, 15.30 Uhr).

    FCA-Trainer: "Gegen den Ball gut, mit Ball entwicklungsfähig"

    Der Tscheche war in die Startformation gerutscht, nachdem Daniel Baier fehlte. Der Kapitän plagt sich mit einem Tinnitus, nach dem Spiel gegen den FC Bayern war dieser schlimmer geworden. Womöglich stammt die Verletzung noch vom Spiel gegen Bayer Leverkusen von vor zwei Wochen, als Baier den Ball ins Gesicht bekommen hatte und mit Sehstörungen ausgewechselt werden musste. Als Kapitän lief der Niederländer Jeffrey Gouweleeuw auf. Am Montag war er zum dritten Mal Vater geworden, am Freitagabend der Punktgewinn in Wolfsburg. Gouweleeuw wirkt insgesamt zufrieden, als er sagt: „Das war eine schöne Woche für mich.“

    Seine Zufriedenheit beruht einerseits auf dem Ergebnis, andererseits darauf, dass er und seine Mitspieler den Plan des Trainers zu großen Teilen umgesetzt haben. Der FCA überließ den Gastgebern geflissentlich den Ball, verteidigte aus einer kompakten Ordnung heraus und nutzte dann Räume zum überfallartigen Gegenangriff.

    Die Basis des Erfolgs war gelegt, das Verteidigen klappte gut. In der ersten Hälfte ließen die Augsburger eine Torchance zu, in der zweiten Hälfte deren drei - wobei sie Glück hatten, als Paul Jaeckel den Ball ans Gebälk donnerte (66. Minute). Andererseits: Die Latte verhinderte ebenso eine Augsburger Führung, als der eingewechselte Marco Richter den Ball frech Richtung Tor schaufelte (65.).

    Diese Möglichkeit entsprang einer gekonnten Umschaltbewegung. Doch genau hier lag das Problem: Augsburgs Spieler versteiften sich zu sehr auf die Abwehrarbeit, erstaunlicherweise wirkten ihre Angriffe nach Moraveks Platzverweis, innerhalb von drei Minuten hatte er zweimal die Gelbe Karte gesehen (51./54.),  zielstrebiger. Trainer Baum fasst den Auftritt seiner Mannschaft in wenigen Worten zusammen: „Gegen den Ball gut, mit Ball entwicklungsfähig.“

    Gregoritsch und Kedira vermissen bei einigen Spielern den Mut

    In der Vorrunde begünstigte das Umschalten von Abwehr auf Angriff Tore und Punkte, vier, fünf Spieler drängten mit Vehemenz in die gegnerische Hälfte, in der Rückserie ist dies weitaus seltener der Fall. Zu Beginn des Spiels näherten sich die Augsburger dem Wolfsburger Tor an, in der zweiten Hälfte verbuchten der umtriebige Jonathan Schmid (48.) und eben Richter Tormöglichkeiten.

    Für Offensivspieler Michael Gregoritsch wenig befriedigend, er will nach den Gründen für die offensive Zurückhaltung seiner Mitspieler suchen. „Wir müssen uns mal überlegen, woran das liegt, dass nicht alle umschalten“, sagt er. Dass die körperlichen Voraussetzungen dafür fehlten, glaubt er nicht. „Wir sind alle fit“, betont Gregoritsch.

    Auch Defensivspieler Khedira und Reuter vermissen den Mut, mit Überzeugung Konter zu fahren. In Wolfsburg sei das zu wenig gewesen, berichtet Reuter. Allzu hart kritisieren will der Verantwortliche aber nicht, schließlich nehme man einen „ganz wichtigen Punkt“ mit.

    Zuhause gegen Mainz können die Augsburger, aktuell stehen sie bei 37 Punkten, den Ligaverbleib nun endgültig perfekt machen. Dazu genügt ihnen womöglich bereits ein Punkt.

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