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FC Augsburg: FCA in der Einzelkritik: Der Kapitän überragt beim Sieg über die Bayern

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FCA in der Einzelkritik: Der Kapitän überragt beim Sieg über die Bayern

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    Feiern nach dem Sieg gegen die Bayern: die Spieler des FCA.
    Feiern nach dem Sieg gegen die Bayern: die Spieler des FCA. Foto: Ulrich Wagner

    Dass alle 16 eingesetzten Spieler des FC Augsburg nicht die individuelle Klasse ihrer Gegenspieler haben, das war auch am Freitagabend nicht zu übersehen. Doch eines hatten sie beim 2:1-Erfolg dem FC Bayern voraus: den kollektiven Willen zum Sieg. Die Einzelkritik:

    Rafal Gikiewicz: Normalerweise zählen die Torhüter der Gegner des FC Bayern zu den besten Spielern. Viel zu tun, kaum Chancen bei den Gegentoren. Gikiewicz hingegen war es am Freitagabend nicht. Den 1:2-Gegentreffer seines polnischen Landsmanns Robert Lewandowski hält er an guten Tagen. Zuvor schon hatte er mit einem missratenen Stoppversuch den Atem der Augsburger Zuschauerinnen und Zuschauer stocken lassen. Auch nach der Halbzeit wirkte er nicht souverän. Zwar wehrte er den letzten Schuss von Lewandowski (80.) spektakulär ab, doch nur vier Minuten später kann er einen Schuss von Musiala nicht festhalten, was seinen Mitspieler Oxford in Panik versetzt. Trotzdem feiern die FCA-Fans Gikiewicz euphorisch. Vielleicht, weil der Torhüter des Bayern-Gegners normalerweise der beste Mann ist. Note 3,5

    Robert Gumny: Eines der besten Bundesligaspiele bisher des jungen Polen. Bekam es meistens mit Leroy Sané zu tun, ließ sich aber selten von den Dribbelkünsten des Nationalspielers beeindrucken. Hatte diesmal auch den Mut, des Öfteren mit nach vorne zu gehen. Note 2,5

    Jeffrey Gouweleeuw: Diesmal trug er die Kapitänsbinde zurecht. Der Niederländer führte mutig wie ein römischer Feldherr seine Mitspieler in die eigentlich von Beginn an verlorene Schlacht. Er hielt seine Defensive mit viel Übersicht und gutem Stellungsspiel und einem geschulten Auge für das richtige Dazwischenstechen zusammen. Gewann 75 Prozent seiner Zweikämpfe, den wichtigsten vor dem 1:0 gegen Gnabry. Er war auch jenseits der eigenen Mittellinie sehr agil. Note 1,5

    FCA-Sieg gegen die Bayern: Caligiuri hat Probleme mit dem Speed des FCB

    Reece Oxford: Im Augsburger Luftraum kommt keiner unbemerkt an ihm vorbei. Spielte aufmerksam, gewann vielleicht nicht jeden Zweikampf, doch störte er mit seinen Spinnenbeinen die Münchner Luxus-Offensive massiv, was der gar nicht gefiel. Note 2,5

    Iago: Der Brasilianer spielte erstmals seit fast einem Monat nach seiner Handverletzung wieder. Im Defensivverhalten sehr solide, nach vorne ging die Post ab. Seine beiden Flanken waren ideale Vorlagen für die beiden Tore. Erinnerte ein bisschen an Philipp Max in seinen besten Tagen. Note 2,5

    Daniel Caligiuri: Der 33-Jährige spielt routiniert mit wenig handwerklichen Problemen. Aber wenn der Gegner auf Speed umschaltet, dann bekommt er gegen schnelle Gegenspieler Probleme. Für ihn war nach nicht einmal einer Stunde Schluss. Es kam Raphael Framberger. Ein notwendiger Wechsel. Note 4,5

    Maier und Dorsch überzeugen im Mittelfeld des FCA

    Arne Maier: Die Leihgabe aus Berlin (Hertha) kommt nach langen Anlaufschwierigkeiten immer besser in Schwung. Ergänzt sich perfekt mit seinem U21-Teamkollegen Niklas Dorsch als EM-Duo im FCA-Mittelfeld. Maier erledigt den offensiveren Part des Duos. Überzeugte als sprintstarker Spielgestalter, mit langen Laufwegen, mit Ruhe und Spielübersicht auch in heikleren Situationen Note 2,0

    War stets nahe an seinen Gegenspielern: Niklas Dorsch (links) hier gegen Jamal Musiala.
    War stets nahe an seinen Gegenspielern: Niklas Dorsch (links) hier gegen Jamal Musiala. Foto: Matthias Balk, dpa

    Niklas Dorsch: Weil Daniel Baier von einem Spieler kaum zu ersetzen ist, könnte beim FCA das erfolgreiche U21-EM-Duo die Lösung sein. Dorsch versuchte, als Staubsauger vor der Abwehr mit körperlicher Präsenz die Räume für die Münchner eng zu machen, was gut gelang. Note 2,5

    Mads Pedersen: Der Däne liefert ein Wahnsinnsspiel ab auf der linken Außenbahn. Er marschierte immer wieder nach vorne. Er krönte seine Leistung mit seinem ersten Bundesliga-Tor überhaupt. Es war ein Tor des Willens, er ließ sich dabei von niemandem aufhalten. Giftig in den Zweikämpfen, er lief, solange ihn seine Beine trugen. Bis zur 74. Minute. Note 2,0

    Andre Hahn: Torschütze und nahe am Platzverweis

    Andi Zeqiri: Der Schweizer Stürmer arbeitet energisch als erster FCA-Abwehrspieler im offensiven Pressing. Läuft gut an, treibt seine Gegenspieler in die Enge. Ihm gelang vor dem 2:0 durch Andre Hahn mit einem giftigen Zweikampf gegen Sabitzer die entscheidende Balleroberung. Note 3,0

    Links jubelt der Torschütze zum 2:0: Andre Hahn.
    Links jubelt der Torschütze zum 2:0: Andre Hahn. Foto: Ulrich Wagner

    Andre Hahn: Motiviert bis in die Haarspitzen, mit Willen bis unter die Ohren, scheute keinen Zweikampf, führte diese knallhart, wich keinen Zentimeter von seiner Linie ab. Ihm gelang das so wichtige 2:0 per Kopf in der 36. Minute, wandelte aber immer haarscharf am gelb-roten Platzverweis. Note 2,5

    Raphael Framberger: (ab 58. für Caligiuri) Der gebürtige Augsburger kommt immer dann zum Einsatz, wenn er seine Schnelligkeit und Zweikampfhärte ausspielen kann. Bildete mit seinen Kollegen eine Art Trutzburg um den eigenen Strafraum. Spektakulär sein Antritt in der 79. Minute über das ganze Feld. Als er dann denn Ball nach einem Foulpfiff wegtrat, holte er sich eine unnötige gelbe Karte. Note: 3,0

    So schlugen sich die anderen FCA-Reservisten

    Jan Moravek: (ab 74. für Dorsch) Sein letztes Spiel datiert vom 17. Oktober. Seitdem versuchte der verletzungsanfällige Tscheche, wieder den Anschluss zu finden. Behielt im Bayern-Schlussansturm den Überblick.

    Carlos Gruezo: (ab 74. für Pedersen) Kam am Donnerstag aus Südamerika zurück. Verdichtete nach seiner Einwechslung das Augsburger Defensiv-Mittelfeld, in dem die Münchner immer wieder hängen blieben.

    Sergio Cordova: (ab 82. für Zeqiri) Der Stürmer hielt sich an die taktischen Vorgaben und half hinten weiter mit aus.

    Fredrik Jensen: (ab. 82. für Hahn) Er ersetzte den erschöpften Andre Hahn. Tat das mit einer gewissen Cleverness.

    Es werden nur Spieler benotet, die länger als 30 Minuten im Einsatz waren.

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