Was für ein unglaublicher Vorrundenabschluss für den FC Augsburg. Nach einer wilden Partie mit vielen aufregenden Szenen spielte der FCA gegen den SC Freiburg zu Hause mit 3:3 (1:1). Damit geht der Bundesligist nach einer denkwürdigen englischen Woche mit 24 Punkten in die Winterpause.
Freiburgs Trainer Christian Streich hatte dem FCA vor der Partie noch internationale Qualitäten zugesprochen. „Wenn du siehst, wie sie auftreten, von der Athletik und vom Selbstverständnis her, können sie Richtung Europa gehen. Sie sind stark, im wahrsten Sinne des Wortes."
Sein Augsburger Kollege nahm dieses Kompliment nicht entgegen. „Augsburg derzeit mit Europa in Verbindung zu bringen, das ist ungefähr so, wie wenn man AC/DC mit Schlager vergleicht. Das passt noch nicht so richtig zusammen“, holte sich Manuel Baum einen Vergleich aus der Musikszene. Es schien als hätte er eine Vorahnung gehabt.
Dabei hatte es der FCA zweimal in dieser englischen Woche angedeutet, das Punktekonto noch mehr aufzufüllen. Was sowohl gegen Hertha (1:1) und Schalke (2:3) möglich gewesen wäre. Doch einige wenige Unkonzentriertheiten verhinderten bessere Ergebnisse. Gegen den SC Freiburg sollte dies nicht passieren. Am Ende war es eine Wahnsinnspartie.
Trainer Manuel Baum hatte sein Team gegenüber dem Spiel auf Schalke auf zwei Positionen umgestellt. Für den verletzten Kevin Danso rückte erwartungsgemäß Rani Khedira nach und für Ja-Cheol Koo durfte Marcel Heller von Beginn an spielen. Entwarnung gab es bei Philipp Max. Trotz einer Zehenverletzung biss der Shooting-Star der Vorrunde auf die Zehen und spielte.
Und der FCA legte los wie die Feuerwehr. Schon nach 56 Sekunden hieß es 1:0. Eine Hereingabe von Philipp Max, von wem eigentlich sonst, erreichte Alfred Finnbogason und der Isländer erzielte im zweiten Anlauf den Führungstreffer. Es war der neunte Saisontreffer für den Torjäger. Und die Gastgeber legten nach. Die Freiburger Spieler wussten gar nicht wie ihnen geschah und nach nur neun Minuten hätte es 2:0 stehen müssen. Eine Flanke von Caiuby ließ Finnbogason genial zu Michael Gregoritsch durch, doch der Österreicher brachte es wie schon gegen Hertha zustande aus wenigen Zentimetern das Tor nicht zu treffen.
Sollte sich das wie gegen Berlin rächen? Am Ende muss man sagen, ein wenig. Denn nach 20 Minuten hieß es plötzlich 1:1. Christian Günter behielt nach einem schönen Konter die Nerven und erzielte fast wie aus dem Nichts den Ausgleich. Danach entwickelte sich ein aufregendes Hin und Her. Beide Teams versuchten mit den gleichen Stilmitteln zum Erfolg zu kommen. Frühes Pressing und schnelles Umschalten. Dabei wechselten sich hektische Phasen mit schnellen Ballverlusten mit schönen Spielzügen auf beiden Seiten ab. Die 26345 Zuschauer konnten sich wie in einem Konzert der australischen Hardrocker ACDC fühlen. Da stimmte nicht immer jeder Ton, aber alle 22 Spieler gingen leidenschaftlich und wild zu Werke.
3:3 - FCA dreht irres Spiel gegen den SC Freiburg
Und ohne Luftholen ging es nach der Pause weiter. Noch keine drei Minuten waren gespielt und es hieß 1:2 (48.) . Nils Petersen stand nach einer Eckenverlängerung am zweiten Pfosten frei und köpfte zur Freiburger Führung ein. Der FCA schüttelte sich nur kurz und hätte durch Marcel Heller (50.) und Finnbogason (56.) ausgleichen müssen. Der Ausgleich schien in der 59. Minute zum Greifen nahe. Caglar Söyüncü hatte Marcel Heller im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Christian Dingert entschied sofort auf Elfmeter, bemühte dann aber den Videobeweis. Um sich abzusichern, dachten alle. Doch dem war nicht so. Video-Assistent Daniel Siebert in Köln hatte zuvor im Mittelfeldspiel ein Handspiel von Finnbogason entdeckt. Dingert nahm den Elfmeter zurück und entschied auf Handspiel. Wieder eine Entscheidung, die die Diskussionen um den Videobeweis weiter befeuern wird.
So hieß es nach 65 Minuten nicht 2:2, sondern 1:3. Nils Petersen hatte einen Konter der Gäste erfolgreich abgeschlossen. Der FCA schien geschlagen. Doch Alfred Finnbogason wollte sich damit nicht abfinden. Dem 2:3 in der Nachspielt, ließ er nur Sekunden später nach einer Ecke von Gregoritsch noch das 3:3 folgen. Was für ein Finale.
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