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FC Augsburg: FCA auf Tabellenplatz zwei: Trainer Herrlich bremst die Euphorie

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FCA auf Tabellenplatz zwei: Trainer Herrlich bremst die Euphorie

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    "Der Nachteil an unserem Job ist, dass man sich nach Erfolgen nicht lange freuen kann oder will, weil gleich das nächste Spiel ansteht", sagt Heiko Herrlich, aktuell Trainer des Tabellen-Zweiten FC Augsburg.
    "Der Nachteil an unserem Job ist, dass man sich nach Erfolgen nicht lange freuen kann oder will, weil gleich das nächste Spiel ansteht", sagt Heiko Herrlich, aktuell Trainer des Tabellen-Zweiten FC Augsburg. Foto: Ulrich Wagner

    Von überschwänglichem Jubel angesichts des zweiten Tabellenplatzes in der Fußball-Bundesliga hält FCA-Trainer Heiko Herrlich nicht viel. Freude über den gelungenen Saisonauftakt ja, emotionale Ausbrüche nein. Vier Tage nach dem 2:0-Überraschungssieg gegen Borussia Dortmund richtet sich sein Fokus schon verstärkt auf die nächste Aufgabe, das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky).

    Für Herrlich liegt es in seinem Verantwortungsbereich, die Euphorie nach dem besten Saisonauftakt der Bundesligageschichte wieder herunterzufahren und sein Team in der Spur zu halten. "Der Nachteil an unserem Job ist, dass man sich nach Erfolgen nicht lange freuen kann oder will, weil gleich das nächste Spiel ansteht", räumt der Trainer ein, "so war ich schon als Spieler gestrickt. Man fragt sich, woran muss man jetzt noch mehr arbeiten und was muss man beachten, selbst wenn es Kleinigkeiten sind, damit es so bleibt".

    Einen Punkt, an dem sich durchaus nacharbeiten ließe, hat er in der Partie gegen Dortmund schon festgestellt. Nämlich dann, wenn seine Mannschaft zu sehr unter Druck gerät. Stichpunkt Ballbesitz. "Grundsätzlich hätte ich auch gegen Dortmund den Ball gern länger in den eigenen Reihen gehalten. Wir haben es ja auch immer wieder geschafft, einige gute Angriffe vorzutragen."

    Dennoch habe man immer wieder durch einen technischen Fehler oder durch das sehr gute Gegenpressing der Dortmunder den Ball verloren. "In diesen Fällen haben bei uns die Passquote und die Präzision nicht gestimmt", lautet Herrlichs Analyse.

    FCA-Trainer Herrlich: "Ein Quatsch zu denken, dass Wolfsburg müde ist"

    Genau diese Punkte müssten gegen Wolfsburg verbessert werden, denn im hohen Norden erwartet der Augsburger Coach ebenfalls heftige Gegenwehr. Ungeachtet der Tatsache, dass das Team von Trainer Oliver Glasner derzeit durch die zusätzlichen Euro-League-Einsätze unter Doppelbelastung steht und in der Bundesliga erst zweimal Unentschieden (0:0 gegen Leverkusen, 1:1 gegen Freiburg) gespielt hat. "Es ist Quatsch zu denken, dass Wolfsburg müde ist. Das ist eine Profimannschaft. Die Wolfsburger sind top vorbereitet und können alle drei vier Tage ihr System hochfahren", betont Herrlich.

    Aus seiner eigenen Erfahrung als Spieler von Borussia Dortmund wisse er, wie sehr man sich trotz Champions-League- oder Euro-League-Einsätzen immer wieder motivieren könne. Deshalb wäre es für seine Mannschaft nicht ratsam, auf Schwächen der Wolfsburger zu hoffen und einen Gang zurückzuschrauben.

    Heiko Herrlich sieht den Kader des FC Augsburg gut besetzt

    Personell besteht auch kein Grund dazu, schließlich ist der Augsburger Kader so gut besetzt wie selten zuvor. Auch verletzte und angeschlagene Spieler, wie Marco Richter und Ruben Vargas, stehen vor der Rückkehr ins Team. So geht der Coach davon aus, dass er am Sonntag gegen Wolfsburg aus dem Vollen schöpfen kann. "Mir ist diese Situation lieber als keine Alternativen für die erste Elf zu haben oder den Zwanziger-Kader zu bestimmen. Wir arbeiten stetig daran, eine gute Konkurrenzsituation zu haben, sodass sich keiner ausruhen kann."

    Wichtig sei ihm zudem, dass jeder Spieler das Gefühl habe, zeitnah den Sprung in die Mannschaft schaffen zu können, wie es zuletzt am Beispiel von André Hahn gelang. Der wurde nicht nur im Pokal gegen Celle eingewechselt und machte ein Tor, er traf auch gegen Union Berlin und ersetzte gegen Dortmund tadellos den kurzfristig ausgefallenen Ruben Vargas. Auch Marco Richter war nach seiner Verletzung gegen Dortmund schon wieder im Kader. "Er ist durchaus eine Alternative für uns", sagt der Trainer.

    Variationsmöglichkeiten auf den verschiedenen Positionen schätzt Heiko Herrlich. Bisher haben sie auch wie erhofft durchschlagenden Erfolg gebracht. "Wichtig ist vor allem, dass alle Spieler, wenn sie reinkamen, direkt noch einmal eine Hilfe und eine Verstärkung waren. "

    So will Herrlich auch gegen Wolfsburg verfahren, selbst wenn er den Gastgebern mit ihren starken Offensivkräften wie Daniel Ginczek und Wout Weghorst die Favoritenrolle zuschiebt. "Wir wissen um unsere Stärken und unsere Chancen, auch wenn die bei diesem Auswärtsspiel gegen einen international spielenden Gegner vielleicht geringer sind als gegen andere Vereine. Aber wir versuchen natürlich, das Maximale mitzunehmen und uns bestmöglich vorzubereiten."

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