Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: FCA-Trainer Markus Weinzierl: „Das ist eine riesige Erleichterung“

FC Augsburg

FCA-Trainer Markus Weinzierl: „Das ist eine riesige Erleichterung“

    • |
    Der Vertrag von Trainer Markus Weinzierl beim FC Augsburg läuft nun noch eine weitere Saison.
    Der Vertrag von Trainer Markus Weinzierl beim FC Augsburg läuft nun noch eine weitere Saison. Foto: Matthias Balk, dpa

    Am Samstag um 17.23 Uhr hatte der FC Augsburg sein Ziel erreicht: den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga. Trainer Markus Weinzierl stürmte auf den Rasen und herzte jeden Spieler, den er zu greifen bekam. Eine Mischung aus Erleichterung und großer Freude zeigte sich nach dem hart erkämpften 2:0 (0:0)-Erfolg gegen Werder in den Gesichtern aller Beteiligten. Der FCA bleibt ein weiteres Mal in der ersten Liga, wird die elfte Saison am Stück zum elitären Kreis gehören. Schnell waren schwarze T-Shirts übergestreift, darauf der Schriftzug: „Haller Luja“. Wobei das doppelte „I“ eine Elf symbolisieren sollte.

    Noch auf dem Platz gönnte sich Markus Weinzierl, 46, einen Schluck Bier, mit Flasche in der Hand ließ er das Erlebte sacken. „Ich wusste, dass wir unser Ziel gegen Stuttgart oder Bremen erreichen sollten, wir wollten uns nicht am letzten Spieltag auf Punkte beim FC Bayern verlassen müssen“, erzählte er im Nachgang. Der Druck sei immens gewesen, gestand er. „Das war ein großes Endspiel für uns. Dem wollten wir gerecht werden. Das Spiel erfolgreich zu gestalten, ist eine riesige Erleichterung für den ganzen Verein.“

    In einem Abstiegskrimi sichert sich der FC Augsburg den Klassenerhalt

    Trainer Markus Weinzierl hatte ein dramatisches Spiel in der Augsburger Arena erlebt, zwei Platzverweise, zwei Tore und jede Menge strittige Szenen. Nach zwölf Minuten war FCA-Profi Ruben Vargas wegen einer Tätlichkeit vom Platz geflogen, nach 47 Minuten musste Bremens Christian Groß mit Gelb-Roter Karte vom Feld. Dem erlösenden 1:0 durch Rani Khedira (57.) folgte noch der Schlusspunkt durch den Strafstoßtreffer von Daniel Caligiuri in der Nachspielzeit. „Das war ein schwieriges Spiel für uns“, fasste Weinzierl die emotionale Achterbahn zusammen.

    Rani Khedira (r.) feiert seinen Treffer zum 1:0.
    Rani Khedira (r.) feiert seinen Treffer zum 1:0. Foto: Ulrich Wagner

    Innerhalb weniger Tage musste der neue alte Trainer die Mannschaft aufrichten und die Köpfe der Spieler für den Abstiegskampf frei machen. „Ich habe versucht eine Hierarchie aufzubauen. Natürlich haben wir auch Glück gehabt. Aber wenn die Automatismen stimmen, hast du die Situationen auf deiner Seite“, so Weinzierl. Wille, Leidenschaft, Einsatz und vor allem der Glaube an sich selbst half den Augsburgern gegen Bremen. Weinzierl weiter: „Wir haben immer daran geglaubt, heute etwas zu holen. Es in Unterzahl so zu regeln, war nicht einfach. Es war sehr emotional. Mit Zuschauern wäre es noch hitziger geworden als es war. Aber die Mannschaft hat einen kühlen Kopf bewahrt.“

    Noch auf dem Platz zeigten die Spieler, welcher Teamgeist sie zum Erfolg getragen hatte. Marco Richter stülpte sich ein Trikot mit der Vargas-16 über, Betreuer Salvatore Belardo eines mit der Uduokhai-19. Beides Zeichen des Mitgefühls. Vargas sollte die Geste trösten, weil sein kopfloser Platzverweis folgenlos geblieben war, Uduokhai, weil er verletzt zum Zuschauen verdammt war.

    Augsburg verabschiedet sich aus dem Abstiegskampf, Werder zittert weiter

    Weinzierl war froh, den Klassenerhalt vor dem finalen Spieltag beim FC Bayern München geschafft zu haben. „Ich wusste, dass wir es in Stuttgart oder gegen Bremen richten sollten. Das war heute schon eine sehr große Erleichterung.“ Freude empfand selbstredend auch Sportchef Stefan Reuter, der einen aufregenden Nachmittag an der Seitenlinie erlebt hatte. „Das war eine extrem schwierige Saison. Elf Jahre in Folge erste Liga zu spielen, ist für uns alle ein Traum. Solche emotionalen Erlebnisse wie heute, machen es aus. Das ist die Belohnung für schwierige Phasen. Es ist nicht einfach, wenn man einen Trainer noch freistellen muss. Aber es ist aufgegangen.“

    Augsburgs Sportchef Stefan Reuter feiert mit den Spielern nach dem Siegtreffer von Daniel Caligiuri.
    Augsburgs Sportchef Stefan Reuter feiert mit den Spielern nach dem Siegtreffer von Daniel Caligiuri. Foto: Ulrich Wagner

    Während Augsburg sich aus dem Abstiegskampf verabschiedet hat, muss Bremen gehörig bangen. Wie in der vergangenen Saison muss Werder zittern. „Das Ergebnis trifft uns hart. Entsprechend ist die Enttäuschung groß. Wir brauchen jetzt eine Nacht, aber nach wie vor bin ich kämpferisch. Es bringt jetzt nichts sich einzugraben. Wir werden nächste Woche das Spiel angehen und gewinnen.“ Werder Bremen trifft am letzten Spieltag auf Borussia Mönchengladbach. Wesentlich entspannter fährt der FCA zum Auswärtsspiel nach München.

    Das könnte Sie auch interessieren:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden