Unumstritten war Tomas Koubek in seiner Zeit in Augsburg noch nicht. Die Kritik an dem Torwart hält sich wie zäher Nebel über dem Bodensee. Beim ersten Rückrundensieg seines FC Augsburg gegen Werder Bremen am Samstag fehlte der Tscheche plötzlich – wegen einer Grippe.
Andreas Luthe vertrat ihn beim 2:1-Sieg ordentlich. Martin Schmidt hätte nun die Absenz Koubeks nutzen können, um einen Torwarttausch für längere Zeit vorzunehmen. Einen, den viele Fans bereits fordern. Der Schweizer aber bleibt bei seiner Linie und vertraut weiter auf Koubek.
Der FCA-Trainer sagt: "Kein Spieler verliert bei mir seinen Stammplatz wegen einer Krankheit." Es bleibt also dabei: Koubek ist die Nummer eins, Luthe die Nummer zwei.
Am Dienstag startete Koubek beim FC Augsburg ins Mannschaftstraining
Koubek also wird am Freitagabend (20.30Uhr/DAZN) in Frankfurt zu hoher Wahrscheinlichkeit ins Tor zurückkehren. Es sei denn, in den abschließenden Trainingseinheiten stelle sich heraus, dass er noch Probleme habe. "Er muss 100 Prozent gesund, konzentriert und fokussiert sein", sagt Schmidt. Zu Wochenbeginn hatte Koubek noch für sich trainiert, am Dienstag war er wieder beim Mannschaftstraining dabei.
Luthe also droht wieder der Platz auf der Bank – trotz guter Leistung. "Er macht nicht nur im Training Druck, sondern war auch im Spiel sofort bereit. Das hat auch eine Innenwirkung. Die Stammkraft weiß sofort, dass der Mann hinter ihm nicht nur im Training ein Konkurrent ist", sagt Schmidt. Tomas Koubek also sollte sich nicht mehr viele Fehler leisten – sonst könnte Schmidt irgendwann trotz aller Beteuerungen in die Versuchung eines Wechsels kommen.
Eduard Löwen steht beim FC Augsburg vor Startelf-Debüt
Auf der Torhüterposition könnte es also eine Änderung im Vergleich zum Bremen-Spiel geben. Weitere könnten folgen. So rückt ein Startelf-Einsatz von Eduard Löwen immer näher, er könnte den zwar kämpferisch überzeugenden, aber vom Spielglück verlassenen André Hahn ersetzen. Raphael Framberger könnte eine Alternative für die rechte Abwehrseite sein. Und im Sturm sieht sich Alfred Finnbogason bereit für Startelfeinsätze, was allerdings für das Frankfurt-Spiel nicht unbedingt zu erwarten ist. Eher eine Woche später gegen Freiburg könnte Schmidt auf eine Variante mit zwei Angreifern – Florian Niederlechner und Finnbogason – setzen. Über den Isländer sagt der Trainer: "Er wird von Woche zu Woche stärker. Er drängt sich auf für mehr." Zunächst aber wird er wohl noch etwas Geduld brauchen.
Eintracht Frankfurt hat seine Spielweise geändert - und ist besser geworden
Frankfurt hat am Dienstag im Pokal gegen Leipzig eine starke Leistung gezeigt. Überhaupt präsentiert sich die Eintracht nach der Winterpause deutlich verbessert. "Sie spielen jetzt ein wenig anders", sagt Schmidt. Gegen den Ball sei alles sehr robust und verdichtet. So kam selbst Leipzig kaum zu Chancen. Eine "Riesenaufgabe" warte also auf den FCA, vermutet Schmidt. Vor allem eine, die andere Vorzeichen als die Heimpartie gegen Bremen hat. "Wir sind in Frankfurt in der Herausfordererrolle", sagt Schmidt. Also eher weniger Ballbesitz, sondern intensives Anlaufen und konsequentes Verteidigen.
Der FC Augsburg hat gute Erinnerungen an Spiele in Frankfurt
An Frankfurt hat Schmidt gute Erinnerungen. Sein erstes Spiel für den FCA gewann er dort im April 2019 mit 3:1 – es war die Grundlage für den späteren Klassenerhalt. Und in dieser Runde gelang gegen die Eintracht am vierten Spieltag mit dem 2:1 der erste Saisonsieg. Und auch das Rückspiel hat für den weiteren Saisonverlauf wichtige Bedeutung. "Die 26 Punkte waren ein wichtiger Schritt, um die Distanz nach hinten zu waren. Am besten ist es, so früh wie möglich weitere Punkte zu sammeln, damit man an die 38 Punkte rankommt. Das ist die Hürde, über die man drübermuss", sagt Schmidt. Um auch in der nächsten Saison erstklassig zu sein.
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