Der FC Augsburg ist mit einem Unentschieden und einer Niederlage in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Torwart Rafal Gikiewicz musste schon viermal hinter sich greifen. Nun stellte er sich in einer Medienrunde den Fragen der Journalistinnen und Journalisten. Wir haben die wichtigsten Aussagen zusammengefasst. Rafal Gikiewicz über...
....den Saisonstart mit nur einem Punkt:
"Besser einer als null. Es ist aber nicht so, wie wir es erwartet haben. Die Vorbereitung war gut, in der Bundesliga aber haben wir zu wenig mit Ball gezeigt. Wir haben die Qualität, sind manchmal aber zu hektisch. Im ersten Spiel gegen Hoffenheim haben wir zu viele Fehler gemacht. "
... die bisherigen vier Gegentore:
"Ich habe gleich nach dem Spiel gesagt: lieber einmal vier als vier Mal ein Gegentor. Nach so einem Spiel wie gegen Hoffenheim bin ich bis Mittwoch oder Donnerstag sauer. Ich bin auch nicht zufrieden mit dem einen Punkt in Frankfurt. Wenn Carlos das Tor trifft nach dem Fehler von Trapp, können wir drei Punkte holen. Das hat auch mit Qualität zu tun. Die defensive Leistung war top, aber offensiv war es viel zu wenig."
... seine eigene Leistung:
"Ich bin selbstkritisch und weiß, was ich besser machen muss. Es geht aber in eine gute Richtung. Ich bin aber brutal sauer, dass ich wieder keine Nominierung für Polen bekommen habe. Mein Ziel ist immer gleich, ich will nach Warschau fliegen und mit Lewandowski und den besten Spielern von Polen trainieren. Und nicht auf der Couch sitzen und die Spiele von dort anschauen."
... den Angstgegner Leverkusen:
"Beim letzten Mal haben wir zehn Sekunden vor Schluss den Ausgleich bekommen, vielleicht schaffen wir es diesmal. Leverkusen hat eine brutale Qualität. Aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Wir versuchen, zusammen mit den Fans den ersten Sieg zu holen. In so einem Spiel muss man auch Spaß an der Arbeit gegen den Ball haben. Das tut natürlich weh, ist aber gegen spielerisch starke Gegner wichtig. Als ich bei Union war, haben wir in erster Linie immer gegen den Ball gearbeitet. Auch die EM hat gezeigt, dass alle elf Spieler defensiv arbeiten müssen."
...seine Analyse nach Spielen:
"Ich schaue die Spiele immer sofort in der Nacht noch an. Dann bin ich bereit für den nächsten Tag, wenn der Trainer etwas sagt. Ich habe das Spiel gegen Frankfurt bis halb drei nochmal angeschaut. Wir haben viel zu oft den Ball sofort wieder verloren. Da brauchen wir noch Zeit in der Entwicklung. In Frankfurt haben wir den ersten Schritt gemacht, jetzt muss der zweite folgen."
...seine Entwicklung und das Training beim FCA:
"Ich kann noch zwei, drei Schritte nach vorne machen und noch besser spielen. Wir trainieren hier sehr viel, haben oft noch eine Einheit mehr als die Feldspieler: Spinning, Kraft oder Seilsprünge. Das ist sicher eines der anstrengendsten Torwarttrainings meiner Karriere. Ich habe noch nie so viel trainiert wie jetzt und ich war nie so fit wie jetzt. Obwohl ich in den letzten 15 Jahren auch viel trainiert habe und keinen Alkohol trinke oder Fastfood esse. Ich freue mich über meinen neuen Vertrag und genieße jeden Tag hier."
...seinen Zettel am Kühlschrank mit den Zielen:
"Die Nominierung für die Nationalmannschaft ist mein großes Ziel. Jetzt bin ich sauer, habe aber das Ziel und bin sicher, dass ich das schaffe. Auf dem Zettel steht auch: Elf Mal zu null spielen, einmal haben wir schon geschafft. Wenn wir elf Mal zu null spielen, bleiben wir locker in der Bundesliga und holen mehr als 40 Punkte. Das ist sehr ambitioniert, aber so bin ich."
...seine roten Fußballschuhe:
"Die schwarzen bekommen noch meine Namen eingestickt, vielleicht habe ich sie am Samstag. Nach Hoffenheim habe ich sofort die Handschuhe gewechselt. Ich wollte auch kein schwarzes Trikot in Frankfurt anziehen, das musste alles neu sein. Das ist ein bisschen Aberglaube."
...seine Zahnspange:
"Die hat medizinische Gründe. Ich hatte Druck auf dem Rücken, der vielleicht aus den Zähnen kommt. Jetzt fühle ich mich körperlich besser. Ich muss sie auch nur noch bis Dezember oder Januar tragen."