Vor dem Spiel gegen den SC Freiburg sollte Heiko Herrlich auf der Pressekonferenz obligatorisch Auskünfte über sein zur Verfügung stehendes Personal erteilen. Näher auf diese Frage eingehen wollte der Trainer des FC Augsburg allerdings nicht, seit Wochen praktiziert er das so. Allgemein nutzen Fußball-Bundesligisten dieser Tage den Umstand, dass die Öffentlichkeit und Medien von Trainingseinheiten gänzlich ausgeschlossen sind. Sie erhoffen sich einen Vorteil, weil so auch der Gegner nichts von möglichen Ausfällen erfährt.
Welchen Effekt das haben kann, zeigte die Partie gegen Freiburg. Es kam doch etwas überraschend, als Alfred Finnbogason im Kader fehlte. In der Begegnung mit Borussia Mönchengladbach hatte er sich verletzt, Gegenspieler Lars Stindl war auf sein Sprunggelenk gefallen. Wie schwerwiegend Finnbogasons Blessur war, darüber hätte Herrlich gegenüber Medienvertretern am Freitag berichten können. Wollte er jedoch nicht. Auch nach dem Spiel ging der 48-Jährige nicht näher auf Verletzungen und deren Ausfalldauer ein.
Wie lange wird Finnbogason wegen seiner Verletzung beim FCA fehlen?
Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter sprach nach dem 1:1 gegen den SC Freiburg davon, dass die nächste Verletzung in dieser Saison "bitter" für Finnbogason sei. In Mönchengladbach hatte der 31-Jährige erstmals in dieser Spielzeit in der Startelf gestanden, nun fällt er erneut aus. Reuter berichtete: "Er hatte gehofft, dass es schneller geht, aber es hat noch Probleme gemacht."
Finnbogason war in der jüngeren Vergangenheit immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen worden, in der laufenden Runde hatte er in zwei Spielen wegen einer Muskelblessur im Oberschenkel passen müssen. Reuter geht diesmal davon aus, dass der Angreifer nur eine kürzere Pause braucht. "Es ist nicht so schlimm. Ich gehe nicht davon aus, dass er viele Wochen fehlen wird."
Die Verletztenliste des FC Augsburg wird länger
Auf der Ersatzbank des FC Augsburg hatten sieben Spieler Platz genommen, unter ihnen Nachwuchsspieler Lukas Petkov. Neun Spieler wären eigentlich erlaubt gewesen, doch die Verletztenliste des FCA wird länger. Diesmal fehlten neben Finnbogason und dem gesperrten Raphael Framberger noch Noah Sarenren Bazee, Jan Moravek, Fredrik Jensen und Felix Götze. Herrlich blieb im Vagen: "Die Spieler haben noch Probleme und sind zum Teil in der Reha. Ich kann nicht sagen, dass diese Spieler nächste Woche garantiert auf dem Platz stehen werden."
Der FC Augsburg hat nun eine längere Pause, erst am Montag in einer Woche steht das Auswärtsspiel gegen die TSG Hoffenheim an (20.30 Uhr/DAZN). Herrlich hofft bis dahin auf eine positive Entwicklung. "Damit wir wieder den einen oder anderen dazunehmen können, wenn mehr Spiele kommen." Reuter ergänzte, es sei schwer zu sagen, wann die verletzten Spieler wieder zur Verfügung stünden. "Es ist nicht so, dass Anfang der Woche einer von ihnen ins Mannschaftstraining einsteigen kann."
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