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FC Augsburg: FCA-Profi Niederlechner steht kurz davor, ein Held zu sein

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FCA-Profi Niederlechner steht kurz davor, ein Held zu sein

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    Nach fünf Minuten Spielzeit hatte Florian Niederlechner allen Grund zur Freude. Doch sein Treffer reichte am Ende nicht, damit der FC Augsburg gegen Bayer Leverkusen gewinnen konnte.
    Nach fünf Minuten Spielzeit hatte Florian Niederlechner allen Grund zur Freude. Doch sein Treffer reichte am Ende nicht, damit der FC Augsburg gegen Bayer Leverkusen gewinnen konnte. Foto: Tom Weller, dpa

    Eine knappe halbe Stunde war seit dem Abpfiff vergangen, dennoch stand Florian Niederlechner noch unten auf dem Rasen der Augsburger Arena. Mit dem Leverkusener Sven Bender unterhielt sich der Angreifer des FC Augsburg ausführlichst, beide gestikulierten, zeigten mit der Hand mal in die eine, mal in die andere Richtung. Niederlechner hätte sich mit Bender gerne als Sieger unterhalten, aber die finale Szene des Spiels sorgte für einen anderen Ausgang. Statt einen bedeutenden Erfolg zu erringen, statt einen Wendepunkt herbeizuführen, redete Niederlechner über eine Punkteteilung. Über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden, das weder den Augsburgern noch den Leverkusenern aus ihrer Negativphase verhalf.

    Als die Partie abgepfiffen war, fielen etliche FCA-Spieler regelrecht um. Weniger wegen der körperlichen Erschöpfung, mehr wegen des schockierenden Schlussaktes. Niederlechner klatschte mit jedem Mitspieler ab, viel geredet wurde nicht. Was der 30-Jährige danach in die Mikrofone der Medienvertreter erzählte, war leicht nachzuvollziehen. „Das ist extrem bitter, wenn man in der letzten Sekunde das 1:1 bekommt“, sagte er wiederholt.

    FC Augsburg bekommt das 1:0 von Bayer Leverkusen geschenkt

    Wirklich wenig hatte gefehlt und Niederlechner hätte nicht von Enttäuschung erzählen müssen, sondern von einem überaus erfreulichen Tag. In der fünften Minute hatte Bayer Leverkusens Torhüter Niklas Lomb dem Angreifer des FC Augsburg die Führung geschenkt, indem er sich nach einem Rückpass technisch ausbaufähig gezeigt hatte. Niederlechner hat in seiner Karriere wohl noch nie so wenig Mühe gehabt, den Ball über die Torlinie zu schicken.

    Sein dritter Saisontreffer schien ihm zusätzliches Selbstvertrauen zu geben. Wenn die Augsburger gefährlich wurden, war Niederlechner als Fixpunkt beteiligt. Trainer Heiko Herrlich hatte den Angreifer im vorausgegangenen Bundesligaspiel in Leipzig auf die Ersatzbank gesetzt und spät eingewechselt. Außerdem schonte er den Angreifer im Testspiel gegen Würzburg. Die Ruhephase machte sich gegen Leverkusen positiv bemerkbar. Trainer Herrlich lobte, wie sich sein Stoßstürmer präsentiert hatte. „Flo hat eine sehr gute Leistung gebracht. Leider ging ihm irgendwann die Kraft aus. Er hat angedeutet, dass er raus möchte“, sagte Herrlich nach Spielschluss. Wie Niederlechner sich in der 27. Minute durchsetzte und zum Abschluss kam, das zeugte von seiner Durchschlagskraft. Ebenso die Szene in der 44. Minute, als er erneut nach gewonnenem Zweikampf zum Abschluss kam.

    Florian Niederlechner profitiert von der Aufstellung des FC Augsburg

    Mit seinem Einsatz stand er sinnbildlich für das Auftreten etlicher Mitspieler. „Wir haben ein sehr leidenschaftliches Spiel gemacht. Wir können viel mitnehmen, wir müssen viel mitnehmen“, so Niederlechner. Er profitierte davon, dass Herrlich weniger defensiv als zuletzt agieren ließ, dass mit Daniel Caligiuri, Ruben Vargas und Laszlo Benes weitere Offensivspieler auf dem Rasen standen. Niederlechner bekam Unterstützung und wäre nach 54 Minuten beinahe nochmals für sein Engagement belohnt worden. Leverkusens Timothy Fosu-Mensah hatte den FCA-Stürmer im Strafraum gefoult, allerdings war der Szene eine Abseitsstellung vorausgegangen. Schiedsrichter Christian Dingert entschied nach Rücksprache mit dem Videoassistenten richtig.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit Florian Niederlechner von September 2020 an:

    Als Edmond Tapsoba in der Nachspielzeit den Ausgleich der Leverkusener erzielte, war Niederlechner bereits ausgewechselt. Seinem Trainer hatte er angezeigt, dass er körperlich am Ende sei. In einem voll besetzten Stadion wäre der Angreifer wohl mit reichlich Applaus vom Feld gegangen, die Augsburger Anhängerschaft hätte ihn gefeiert. Niederlechner hätte sich nicht nur deshalb Zuschauer im Stadion gewünscht. Er war überzeugt, das Spiel hätte unter anderen Umständen ein anderes Ende genommen. „Mit Fans hätten wir das Spiel hundertprozentig gewonnen. Leider haben wir nur einen Punkt geholt. Aber so ist es, das Leben geht weiter.“ Sportlich weiter geht es mit dem Auswärtsspiel bei Mainz 05 (Sonntag, 15.30 Uhr). Für dieses Spiel hat Niederlechner klare Vorstellungen: „Wir müssen einen Dreier holen.“

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