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FC Augsburg: FCA: "Nie mehr 2. Liga" - oder 2012 schon wieder?

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FCA: "Nie mehr 2. Liga" - oder 2012 schon wieder?

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    Der verletzte Augsburger Torwart Simon Jentzsch musste auch gegen den HSV passen. Foto: Fredrik von Erichsen dpa
    Der verletzte Augsburger Torwart Simon Jentzsch musste auch gegen den HSV passen. Foto: Fredrik von Erichsen dpa

    Zum Abschluss eines Jahres voller Hochgefühle rückte die Leidensfähigkeit der Augsburger Fußballer in den Fokus. 104 Jahre brauchte der schwäbische Club, um aus den Niederungen der Amateurklassen über die 2. Liga bis ins deutsche Fußball-Oberhaus zu gelangen. Tagelang feierte die Stadt den Bundesliga-Aufstieg Anfang Mai mit rauschenden Partys voller grün-rot-weißen Fahnen - schnell aber entpuppte sich der große Erfolg als noch größere Bürde. Mit einer fast unveränderten Mannschaft ohne echte Verstärkungen startete der FCA mühevoll in sein Abenteuer, fand sich rasch am Tabellenende wieder - und gilt als heißer Abstiegskandidat.

    Und dennoch geht 2011 in die Geschichte des Clubs und der ganzen Stadt ein. Augsburg als einer von 18 Farbtupfern auf der deutschen Fußball-Landkarte gleich neben Größen wie Bayern München, Borussia Dortmund, Schalke 04 oder Werder Bremen - "wochenlang ging ein unglaublicher Hype durch die Stadt", sagt Oberbürgermeister Kurt Gribl. "Ganz Augsburg war stolz auf die Mannschaft. Auch jetzt stehen die Menschen zum Club. Wenn sich die Augsburger einmal haben überzeugen lassen, dass sind sie auch treu", meint der CSU-Politiker.

    Gribl steht hinter dem FCA

    Jahrzehntelang hatte kaum einer von der Bundesliga zu träumen gewagt - bis Andreas Rettig und Jos Luhukay kamen. Beide gelten neben Präsident Walther Seinsch als die Baumeister des Erfolgs. Noch vor neun Jahren war der FCA, aus dem Größen wie Helmut Haller oder Bernd Schuster hervorgingen, in der heute fünftklassigen Bayernliga. "Als ich hier angefangen habe, gab es einen Minderwertigkeitskomplex. Den hatte der Augsburger an sich", urteilt Seinsch.

    Der millionenschwere Unternehmer befreite den FCA aus der sportlichen Bedeutungslosigkeit, nahm Geld in die Hand, lockte Sponsoren, überzeugte sie mit Visionen. Die von einem neuen Stadion mit knapp 30 000 Plätzen (das gebaut und 2009 fertiggestellt wurde) - und die von der Bundesliga. "Wir müssen ihm einen Kranz umbinden. Ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen", sagt Rettig über seinen "Präsi". OB Gribl betont, dass die Stadt durch den Aufstieg "gewachsen" sei, "allein der Bekanntheitsgrad ist stark gestiegen".

    Seinsch holte vor fünf Jahren Rettig

    Vor fünf Jahren holte Seinsch zunächst den Ex-Kölner Rettig als Manager, 2009 dann kam der Niederländer Luhukay als neuer Trainer. Prompt lief es beim Zweitligisten sportlich. Am 8. Mai 2011 durften die Augsburger endlich "Nie mehr 2. Liga!" skandieren - nach einem dramatischen 2:1-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt. Held des Tages war Joker Stephan Hain, der den im Unterhaus berüchtigten Augsburger Vollgas-Fußball fünf Minuten vor dem Schlusspfiff mit dem Siegtreffer belohnt und den Aufstieg perfekt gemacht hatte.

    Bei drei Punkten und 20 Toren Vorsprung auf den Tabellendritten Bochum war dem FCA der zweite Platz schon vor dem Saisonfinale nicht mehr zu nehmen. "Nächster Halt 1. Liga", prangte auf den roten Aufstiegs-Shirts, die Jim Knopf aus der berühmten Augsburger Puppenkiste mit der Lokomotive Emma zierte. Doch im Oberhaus wurde es schnell ungemütlich. Neun Spiele mussten Luhukay & Co. warten, ehe durch das 1:0 in Mainz der erste Bundesligasieg gelang. "Was Leidensfähigkeit betrifft, hat Augsburg sicher die besten Fans Deutschlands", meint Seinsch.

    FC Augsburg: Kritik an Rettig, Zoff um Thurk

    Die Aufstiegseuphorie war da schon längst verflogen - die Kritik vor allem an Rettig gewachsen. Der hatte im Sommer keinen einzigen gestandenen Bundesliga-Akteur als Verstärkung geholt, sondern auf das Aufstiegsteam in Kombination mit einigen Nachwuchsfußballern gesetzt. Obendrein wurde auch noch Publikumsliebling Michael Thurk vor die Tür gesetzt. Die Ausbootung des in die Jahre gekommenen Topstürmers stieß auf Unverständnis - die FCA-Macher gerieten in Erklärungsnot.

    "Auf Sicht" sei es sein Ziel, den schwäbischen Traditionsclub "unter den Top Zwölf Deutschlands zu etablieren", sagte Seinsch. Bis 2016 will der Verein aus Bayerns drittgrößter Stadt ein "fester Bestandteil der Bundesliga" werden. Der Verbleib im Oberhaus soll mit einem 30-Millionen-Euro-Sparetat gelingen - Ende noch offen. AZ/dpa/lby

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