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FC Augsburg: FCA-Neuzugang Uduokhai könnte den Münchner Löwen viel Geld einbringen

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FCA-Neuzugang Uduokhai könnte den Münchner Löwen viel Geld einbringen

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    "Es waren Kleinigkeiten in der Defensive, über die wir unterschiedlicher Meinung waren", berichtete Uduokhai über einen Dialog mit Kollege Lichtsteiner.
    "Es waren Kleinigkeiten in der Defensive, über die wir unterschiedlicher Meinung waren", berichtete Uduokhai über einen Dialog mit Kollege Lichtsteiner. Foto: Timgroothuis, Witters

    Am Ende des Trainings hatte Stephan Lichtsteiner am Mittwochvormittag noch Redebedarf. Der 35-jährige Schweizer Routinier und Rechtsverteidiger nahm sich Youngster und Innenverteidiger Felix Uduokhai (21) zur Seite und redete auf ihn ein. Nach einer paar gemeinsamen Trainingseinheiten für den FC Augsburg, die man noch an zwei Händen abzählen kann, ist es nicht verwunderlich, dass es noch genügend Themen in der Abwehrarbeit gibt, die zu diskutieren sind.

    "Es waren Kleinigkeiten in der Defensive, über die wir unterschiedlicher Meinung waren, aber bei denen wir auf einen Nenner kommen müssen, dass nicht jeder sein eigenes Zeug macht", berichtete Uduokhai kurze Zeit später über den Inhalt des kurzen Dialogs.

    Diese Abstimmungsprobleme in der FCA-Abwehr werden derzeit in der Bundesliga sofort bestraft. Wie beim 1:0-Führungstreffer der Bremer am Sonntag. "Da gehe ich raus, jetzt glaube ich, dass es besser gewesen wäre, wenn ich geblieben wäre", erzählt Uduokhai. "Aber das sind Fragen, die man zusammen besprechen muss: Wer bleibt, wer sichert ab, wenn einer rausgeht."

    FCA bestreitet Testspiel gegen Schweizer Zweitligisten Schaffhausen

    Diese Fehler werden, so erklärt Uduokhai, während der Videoanalyse thematisiert und dann wird auf dem Trainingsplatz geübt. Das brauche Zeit und Erfahrungen in Spielen, meint Uduokhai. Auch deshalb bestreitet der FCA am Donnerstag (15.30 Uhr) in der WWK-Arena ein Testspiel gegen den Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen. Allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Zu sehen ist das Spiel trotzdem: auf der vereinseigenen Facebookseite oder dem Youtube-Kanal.

    In der Länderspielpause sollen nun die Abläufe eingeübt und automatisiert werden, was bisher nicht möglich war. Quasi am offenen Herzen, also erst nach dem Bundesliga-Start, hatte Manager Stefan Reuter seine Viererkette neu aufstellen können. Lichsteiner hatte am 19. August seinen Ein-Jahres-Vertrag in Augsburg unterschrieben, Tin Jedvaj einen Tag später (er ist ein Jahr von Leverkusen ausgeliehen) und Uduokhai erst am 28. August das Papier, das seine einjährigen Leihe vom VfL Wolfsburg plus Kaufoption offiziell machte.

    Felix Uduokhai fährt mit dem Rad zum Trainingsplatz.
    Felix Uduokhai fährt mit dem Rad zum Trainingsplatz. Foto: Ulrich Wagner

    Vorher hatten alle drei gehofft, bessere Angebote (Lichtsteiner) oder mehr Spielzeit (Jedvaj und Uduokhai) zu bekommen.

    Als das nicht der Fall war, war der FCA zur Stelle. Wie bei Uduokhai. Den hätte man schon gerne nach Augsburg geholt, als er im Juli 2017 den damaligen Zweitliga-Absteiger TSV 1860 München verließ. Doch Wolfsburg stach den FCA aus. Uduokhai: "Das Paket des VfL hatte mich noch mehr überzeugt."

    Als Zehnjähriger war er nach dem Umzug seiner Familie von Sachsen nach München zu den Löwen gekommen. "Es war eine schöne Zeit, auch wenn nicht immer alles gut war. Aber es war immer mein Traum, einmal bei den Profis zu spielen." Was gelang. Das ganze Chaos im und um den Traditionsverein 1860 sieht er mit etwas Abstand locker: "Das sind halt die 60er. Trotzdem hat man sie doch immer irgendwie lieb."

    Kauft der FCA Uduokhai, würde auch 1860 München profitieren

    Vielleicht kann er den Münchnern ("Meine zweite Heimat") ja noch Gutes tun. Sollte der FCA die Kaufoption ziehen (geschätzte zehn Millionen Euro), müsste Wolfsburg zehn Prozent an die Löwen abführen.

    Uduokhai ist zwar im ICE-Tempo in Augsburg angekommen – er stand schon fünf Tage nach Unterschrift in der Startelf – trotzdem muss der einzige Linksfuß in der Innenverteidigung zu sich und seinen Kollegen finden. Deshalb ist er auch ein aufmerksamer Zuhörer, wenn so ein erfahrener Profi wie Lichtsteiner spricht. "Er hat bei Juve und Arsenal gespielt. Man kann von solchen Spielern lernen, was es heißt, zu gewinnen und auch von ihrer Professionalität, auch im Training, kann man sich viel abschauen."

    Blöd nur, dass Lichtsteiner und Uduokhai das nächste Heimspiel in der Bundesliga gegen Eintracht Frankfurt am 14. September nicht gemeinsam bestreiten werden. Lichtsteiner ist nach seiner Gelb-Roten Karte in Bremen gesperrt.

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