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FC Augsburg: FCA-Manager Stefan Reuter: „Wir sind sicherlich ein bisschen stolz“

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FCA-Manager Stefan Reuter: „Wir sind sicherlich ein bisschen stolz“

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    FCA-Manager Stefan Reuter ist mit 27 Punkten und Platz sechs in der Bundesliga sehr zufrieden. Er warnt allerdings auch vor Selbstzufriedenheit.
    FCA-Manager Stefan Reuter ist mit 27 Punkten und Platz sechs in der Bundesliga sehr zufrieden. Er warnt allerdings auch vor Selbstzufriedenheit. Foto: Ronny Hartmann. afp

    Herr Reuter, Sie arbeiten jetzt fast auf den Tag genau zwei Jahre beim FC Augsburg...

    ... Sie haben recht. Am 19. Dezember 2012 hatte ich den ersten Kontakt nach Augsburg. Dann ging alles rasend schnell, zwei Tage später habe ich meinen Arbeitsvertrag unterschrieben. Noch vor Weihnachten begann die Arbeit.

    Es gab ja genügend zu tun: Als Sie anfingen, hatte der FCA gerade neun Punkte auf seinem Konto. Hat Sie die sportliche Situation damals nicht abgeschreckt?

    Nein, auf keinen Fall. Das war genau der Job, den ich mir vorgestellt habe. Ich wusste, was auf mich zukommt. Ich bin ziemlich optimistisch veranlagt und spürte von Beginn an die Rückendeckung der verantwortlichen Personen. Walther Seinsch etwa sagte mir damals, er gehe davon aus, dass wir in den kommenden Jahren zweimal absteigen werden. Damit hat er den Druck von uns genommen.

    Wann haben Sie gespürt, dass im Abstiegskampf noch nichts verloren ist?

    Ich habe mich damals kurz vor Weihnachten mit Trainer Markus Weinzierl getroffen und die Hinrunde und den Kader analysiert. Dabei habe ich gespürt, dass er weiter der richtige Mann für den FCA ist. Auch Walther Seinsch war überzeugt, mit Markus Weinzierl ein Trainertalent im Verein zu haben. Dann kam das Trainingslager in der Türkei. Dort habe ich festgestellt, dass die Spieler sehr ehrgeizig sind und alles für den Klassenerhalt tun wollen.

    Wie wichtig war der 3:2-Sieg zum Rückrundenauftakt bei Fortuna Düsseldorf?

    Das war die Initialzündung. Die Mannschaft brauchte damals schnell Erfolge und Punkte. Durch den Sieg im ersten Spiel gegen einen direkten Konkurrenten wuchs bei den Spielern das Selbstbewusstsein, wir wurden immer stabiler.

    Stabilität, die bis heute anhält und sogar immer besser wird. Müssen Sie sich nicht manchmal zwicken, um zu realisieren, dass es immer noch steil bergauf geht?

    Nein, die Erfolge kommen ja nicht von ungefähr. Denn unsere Spieler sind sehr hungrig, verkraften auch Rückschläge und stehen schnell wieder auf. Wichtig ist, dass wir auch künftig sehr konzentriert arbeiten. In guten Zeiten werden die größten Fehler gemacht. Wir dürfen nicht meinen, es geht ganz locker weiter, Selbstzufriedenheit darf nicht einkehren. Das wäre fatal.

    Von allen Seiten prasselt das Lob nur so auf den FCA herab. Auf allen TV-Kanälen wird der FCA geadelt, die Zeitungen schwelgen in Superlativen. Wie schwer ist es da, die Bodenhaftung zu behalten?

    Wir alle sind sicherlich ein bisschen stolz, doch wir müssen den Beifall und die Anerkennung auch relativieren. Denn im Fußball kann alles sehr schnell gehen.

    Das heißt, Ihr Hauptaugenmerk gilt trotz Platz sechs und 27 Punkten immer noch dem Klassenerhalt.

    Ohne wenn und aber. Denn es kann sehr schnell nach unten gehen. Das beste Beispiel ist Borussia Dortmund. Die Borussia stand vor zwei Jahren noch im Champions-League-Finale und überwintert heute auf einem Abstiegsplatz in der Bundesliga. Auch Eintracht Frankfurt kann als warnendes Beispiel dienen. Frankfurt war in der Saison 2010/11 nach der Vorrunde mit 26 Punkten Siebter, spielte eine katastrophale Rückrunde und stieg am Ende mit 34 Punkten direkt ab. So etwas passiert immer wieder. Deshalb müssen wir gierig und konzentriert bleiben.

    Wo kann sich die Mannschaft verbessern, wo sehen Sie Ansatzpunkte?

    Auch wenn’s gut läuft, wir müssen versuchen, uns jeden Tag zu verbessern.

    Auch bei Freistößen und sonstigen Standardsituationen?

    Irgendwie ist es ja verrückt. Wenn sie im Training zusehen, dann machen die Spieler oft unglaubliche Freistoßtore. Doch da brauchen wir Erfolgserlebnisse, dann ist alles andere nur eine Frage der Zeit.

    Sie sprechen immer wieder die Einstellung und den Fleiß ihrer Profis an.

    Die Spieler wissen, dass sie etwas tun müssen, um erfolgreich zu sein. Ich darf da André Hahn als Beispiel anführen, obwohl er nicht mehr für uns spielt. Er hat nie lamentiert, dafür sich selbst in jeder Trainingseinheit alles abverlangt.

    Die Spieler haben jetzt über den Jahreswechsel Urlaub. Dürfen sie komplett ausspannen oder Hausaufgaben machen?

    Natürlich dürfen alle abschalten und die Tage genießen. Trotzdem müssen sie sich körperlich betätigen und haben individuelle Pläne mitbekommen. Wir sind gerade von der Athletik her sehr gut in Schuss. Das verliert man aber auch ziemlich schnell.

    Gerade in den vergangenen Wochen haben sich noch einige Spieler schwerer verletzt. Wie sieht es bei diesen aus?

    Marwin Hitz und Tim Matavz dürften zum Rückrundenstart wieder fit sein. Bei Sascha Mölders wird es wohl noch länger dauern, auch Jan Moravek braucht noch Geduld. Ganz hart ist die Situation natürlich bei Mathias Fetsch, den wir nach Dresden ausgeliehen haben und der sich in der vergangenen Woche das Kreuzband gerissen hat.

    Anderes Thema: Der Rasen in der SGL-Arena sorgte auch in den vergangenen Monaten immer wieder für Diskussionen. Jetzt sickert durch, dass der Verein im kommenden Sommer dieses Problem endgültig mit der Verlegung eines sogenannten Hybridrasens (normaler Rasen mit Plastikeinsätzen) lösen will.

    Es wäre möglich, eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen.

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