Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
FC Augsburg
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: FCA-Fans: Entwicklung des FC Augsburg eine "Katastrophe"

FC Augsburg

FCA-Fans: Entwicklung des FC Augsburg eine "Katastrophe"

    • |
    Im Stadion waren Fans des FC Augsburg lange nicht mehr. Ihre Meinung äußerten sie in den vergangenen Monaten in den sozialen Netzwerken.
    Im Stadion waren Fans des FC Augsburg lange nicht mehr. Ihre Meinung äußerten sie in den vergangenen Monaten in den sozialen Netzwerken. Foto: Ulrich Wagner

    Nachdem unsere Redaktion darüber berichtet hat, verbreitet sich die Nachricht am Montagvormittag rasend schnell. Der FC Augsburg hat sich nach langen Beratungen von Trainer Heiko Herrlich getrennt. „Endlich“, sagt Markus Kamenew und spricht damit aus, was sich das Gros der FCA-Fans in den vergangenen Wochen und Monaten dachte. „Aus meiner Sicht hat das schon viel zu lange gedauert“, betont das Mitglied des Fanklubs „Burning Nuts“. Wie sich die Mannschaft unter Herrlich präsentiert habe, sei eine „Katastrophe“ gewesen, fügt er hinzu.

    Kamenew bedauert, dass ihm und anderen Fans in Zeiten der Corona-Pandemie und Geisterspiele nur der Austausch und die Meinungsäußerung in den sozialen Netzen geblieben sei. Im Stadion hätte die FCA-Führung sonst erlebt, welche Stimmung unter den Fans vorherrsche, so Kamenew. Sein Fanklub ist für hintersinnige Flyer bekannt, für Plakate, die mitunter ernsten Hintergrund haben. Unvergessen das „Bullshit-Bingo“ mit Martin Schmidt. Doch mit Herrlich als Trainer hätte er nicht einmal mehr die Lust verspürt, am Computer Bildercollagen zu erstellen. Spiele wollte sich der FCA-Fan in den vergangenen Wochen auch keine mehr anschauen, weil er so frustriert gewesen sei. Der FCA habe aus seiner Sicht den besten Kader, den er je hatte. „Aber wenn ich einen so emotionslosen Trainer habe, ist doch klar, dass die Mannschaft nicht Feuer fängt“, sagt Kamenew.

    FCA-Fans forderten seit Wochen die Entlassung Heiko Herrlichs

    Über Wochen hinweg hat sich bei den Anhängern Frust ob der schwachen Leistungen aufgebaut. Kommentarspalten in den sozialen Medien quollen über, unaufhörlich forderten die Anhänger unter dem Motto #herrlichraus die Entlassung des 49-Jährigen. FCA-Präsident Klaus Hofmann und Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter hielten dennoch beharrlich an Herrlich fest, erst drei Spieltage vor Saisonende zogen sie die Reißleine. Ob dieser Schritt noch rechtzeitig erfolgte, will Kamenew nicht beurteilen. „Ich weiß es nicht, aber ich hoffe es.“ Dass man sich für Markus Weinzierl als Retter entschieden habe, sei für ihn nachvollziehbar. Er kenne schließlich Liga und Verein, andere Möglichkeiten hätte der FCA wohl nicht gehabt, mutmaßt Kamenew.

    Kritik äußern die Fans bei Facebook und Co. nicht nur am Trainer, längst diskutieren sie über die Arbeit und Zukunft von Reuter, der den nächsten Wechsel an der Seitenlinie zu verantworten hat. „Bei den Trainern hatte er kein glückliches Händchen“, sagt etwa Clemend Haider vom Fanklub „Lechgermanen“. Nicht Reuter, sondern der damalige Präsident Walther Seinsch hätte Weinzierl schließlich beim ersten Mal verpflichtet. Haider bringt FCA-Urgestein Armin Veh als Reuter-Nachfolger ins Gespräch. „Wenn der FCA anfragen würde, würde er bestimmt über seinen Schatten springen.“

    Nicht alle Fans begrüßen die Verpflichtung von Markus Weinzierl

    Aus Haiders Sicht wäre in den verbliebenen drei Bundesligaspielen eine Übergangslösung denkbar gewesen. Die Co-Trainer hätten das FCA-Team übernehmen können, im Sommer hätte sich der Bundesligist in Ruhe einen Übungsleiter für die kommende Spielzeit suchen können. Wenn die Auswahl auf dem Trainermarkt größer ist. Diese Meinung teilen auch Internetuser. Sie verweisen darauf, wie Weinzierls Werdegang nach dem FCA gewesen sei, dass er bei Schalke 04 und dem VfB Stuttgart wenig Erfolg hatte.

    Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast mit Florian Niederlechner von September 2020 an:

    Die Mehrzahl der Anhänger freut sich allerdings auf die Rückkehr des 46-Jährigen. Schließlich ist mit Weinzierl die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte verknüpft. Das nährt die Zuversicht.

    Lesen Sie dazu mehr:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden