Die Bezahlkarte in der Augsburger Fußball-Arena war für die Fans zuletzt vor allem mit Frust verbunden: Nach der Insolvenz des Bezahlkartenbetreibers sind die Guthaben eingefroren, weil sie Teil der Insolvenzmasse sind. Nun könnte der Ärger für die Fans ein Ende haben: Nach Informationen unserer Zeitung sind die an der Guthabenkarte beteiligten Parteien – der FCA, die Stadtwerke und die Lechwerke – auf einem guten Weg, eine Lösung zu finden.
Klappt das, bekommen die Fans auf jeden Fall einen Teil ihres Geldes zurück, das sie zuvor auf die Karte geladen haben. Wie genau die Guthaben erstattet werden sollen, ist noch unklar. Fakt ist: Am Dienstag wird verhandelt. Die Chancen, sich zu einigen, stehen offenbar gut. Als wahrscheinlich gilt, dass schon in den kommenden Tagen eine Entscheidung verkündet werden kann.
Eine Million Euro: Das Guthaben der Fans ist höher als bisher gedacht
Das auszulösende Guthaben der Fans ist offenbar weitaus höher als bisher gedacht: Alleine bei den Karten des FC Augsburg geht es um mindestens eine Million Euro. Eben diese Summe müssten die Vertragspartner auf die ein oder andere Weise auslösen. Bislang war die Rede von einer halben Million Euro gewesen, aktuelle Daten liegen erst seit kurzem vor.
Mit im Boot sitzen beim FC Augsburg auch die Lechwerke (LEW), die für das Catering zuständig sind. Mit dem Bezahlsystem wurden die Stadtwerke Augsburg (SWA) betraut. Daraufhin erteilten die SWA dem Marktführer, der Payment Solutions Services GmbH, den Auftrag. Das Geld der Fans floss direkt zu Payment Solutions, die Essen und Getränke mit den LEW abrechneten. Die SWA waren am Umsatz beteiligt. Wobei die Einnahmen nach eigenen Angaben ins Sponsoring des Klubs flossen, unter anderem in die Nachwuchsarbeit.
Dass Gläubiger ihr Geld vom vorläufigen Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz zurück erhalten, scheint unwahrscheinlich: Zwar können auf der für das Verfahren eingerichteten Seite ihre Forderungen online anmelden (zum Online-Formular geht es hier). Doch selbst der Insolvenzverwalter räumt ein, dass dies wohl eher keinen Erfolg haben dürfte – schließlich plagen das insolvente Unternehmen, die Payment Solutions Services GmbH, Schulden in Höhe von über zehn Millionen Euro. Wie FCA-Fans im Stadion künftig ihre Wurst zahlen sollen, ist bislang noch nicht bekannt. Als ziemlich sicher ist, dass beim Test gegen den PSV Eindhoven am 6. August in der WWK Arena bar gezahlt werden kann. Dies wird nach Informationen unserer Zeitung in den kommenden Tagen auch formell bestätigt werden.
Gibt es auch in der kommenden Saison beim FCA ein Bezahlkartensystem?
Die Bar-Zahlung wäre wohl den meisten Fans nach dem Insolvenz-Ärger die liebste Lösung. Doch hinter den Kulissen wird auch die Fortführung eines bargeldlosen Bezahlkartensystems geprüft. Dabei müsste der potenzielle Vertragspartner nicht mehr Payment Solutions heißen. Das erste Bundesligaheimspiel steht am 26. August gegen Mönchengladbach an.
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