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FC Augsburg: Ex-FCA-Torhüter Andreas Luthe geht mit einem Knall

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Ex-FCA-Torhüter Andreas Luthe geht mit einem Knall

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    Andreas Luthe wird den FC Augsburg nach vier Jahren verlassen.
    Andreas Luthe wird den FC Augsburg nach vier Jahren verlassen. Foto: Michael Dalder, dpa

    Andreas Luthe hat sich vom FC Augsburg verabschiedet. In den sozialen Netzwerken bedankte er sich für vier Jahre beim FC . Das allerdings zu einem Zeitpunkt am Montagnachmittag, als sein Abgang vom Fußball-Bundesligisten noch gar nicht endgültig feststand. Der FCA hatte seinem Torwart noch nicht die Freigabe erteilt, Luthe aber reiste bereits zu Gesprächen und der offiziellen Untersuchung nach Berlin.

    Am frühen Abend einigten sich Union und der FCA dann auf den ablösefreien Wechsel, wie der Bundesligist in einer Mitteilung bestätigte. In Berlin soll der 33-Jährige den zum FCA gewechselten Rafal Gikiewicz ersetzen und erhält die Rückennummer eins. Beim Trainingsstart des FCA, der am Montag mit Laktattest und Diagnostik stattfand, fehlte Luthe also ebenso wie sein Torwartkollege Fabian Giefer, dessen Wechsel zu den Würzburger Kickers die FCA-Verantwortlichen allerdings frühzeitig abgesegnet hatten. Er hat einen Vertrag bis 2022 beim Zweitliga-Aufsteiger unterschrieben.

    Luthe und der FCA: Vertrauensverhältnis wurde nachhaltig zerstört

    So endete die Beziehung zwischen dem FCA und Andreas Luthe mit einem Knall. Das allerdings dürfte nach den vergangenen Wochen und Monaten nicht wirklich überraschen. Wie aus dem Umfeld des Vereins zu erfahren ist, gibt es wohl einen deutlichen Unterschied zwischen Luthes Außendarstellung und seinem Wirken innerhalb des Vereins.

    Vor allem während der Corona-Pause müssen Dinge vorgefallen sein, die das Vertrauensverhältnis zwischen Verein und Spieler nachhaltig zerstört haben. So soll Luthe, wie die Bild-Zeitung berichtet, innerhalb der Mannschaft gegen den Gehaltsverzicht Stimmung gemacht haben. Zudem soll er gefordert haben, dass FCA-Präsident Klaus Hofmann für die Differenz durch den Gehaltsverzicht mit seinem Privatvermögen aufkommen solle. Gerüchte, die im Umfeld des Torwarts für Verwunderung sorgen. Hofmann hatte direkt nach der Saison in einem Interview mit unserer Redaktion über Probleme während der Corona-Pause geredet. "Es sind Dinge vorgefallen, die mit den Werten des FCA nicht zu vereinbaren sind", sagte Hofmann, "wir haben gerade in der Corona-Pause einiges über die Wichtigkeit von Teamfähigkeit und Loyalität dem FC Augsburg gegenüber gelernt." Der Präsident hatte bereits da einige Veränderungen angekündigt.

    Die kamen nun. Erst die Trennung von Kapitän Daniel Baier, nun die Vertragsauflösung mit Andreas Luthe, dem die Verantwortlichen auch nicht zutrauten, auf Dauer die Nummer eins in der Bundesliga zu sein. Der 33-Jährige hatte zwar großen Anteil am Klassenerhalt, als er nach der Corona-Pause den Nummer-eins-Status von Tomas Koubek übernommen hatte, das reichte aber nicht für eine Weiterbeschäftigung. Der Tscheche bleibt beim FCA und wird sich wohl mit der Rolle als Ersatzmann begnügen müssen. Die Fans jedenfalls haben Luthe, der sich sozial engagiert und in der Öffentlichkeit nichts zuschulden kommen ließ, in ihr Herz geschlossen. So sprachen sie sich bei einer Umfrage unserer Redaktion für Luthe als Kapitän aus. Intern aber müssen die Probleme wohl immer größer geworden sein. Der Torwart ließ vor wenigen Wochen durchklingen, dass er nicht verstehe, warum es intern an ihm Kritik gebe wegen der Gehaltsverhandlungen. Das sahen die FCA-Verantwortlichen offenbar anders.

    So reagiert Luthe auf die Vertragsauflösung

    Luthe hatte offenbar bereits vergangene Woche um die Auflösung seines Vertrags gebeten, als er sich in den sozialen Netzwerken bereit für die neue Saison gezeigt hatte – da allerdings noch im Trikot des FC Augsburg. Obwohl ihm schon klar gewesen war, dass sein Weg weg aus Augsburg führen würde. Ihm war von den FCA-Verantwortlichen schnell nach Saisonende mitgeteilt worden, dass er sich einen neuen Verein suchen könne. Vor wenigen Wochen hatten sich die Augsburger bereits von Baier nach fast elf Jahren Zusammenarbeit getrennt. Zwei Stützen des Klubs also müssen gehen. Das wird eine neue Hierarchie in der Mannschaft zur Folge haben. In der Mitteilung des FCA wird Luthe so zitiert: "Ich sehe den aktuellen Zeitpunkt als den richtigen an, um ein neues Kapitel in meiner Laufbahn aufzuschlagen."

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Der FCA geht mit dem Luthe-Abgang ein hohes Risiko ein

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