Von den Fans des FC Augsburg wird Tobias Werner als "Fußballgott" verehrt. Das liegt einerseits an dem sportlichen Erfolg, den der 32-Jährige mit dem FCA hatte. Werner erzielte in 208 Spielen 38 Tore für den Klub, stieg mit ihm in die erste Liga auf und zog in die Europa League ein. Andererseits gewann der Mann aus Gera auch mit seiner Art die Herzen der FCA-Fans. Eine Zuneigung, die auf Gegenseitigkeit beruht: Werner betonte auch nach seinem Abschied aus Augsburg, dass der FCA sein Verein sei. Sollte es für die Anhänger des Klubs noch eines weiteren Liebesbeweises bedurft haben, hat ihn Werner nun geliefert.
Der Außenbahnspieler kehrt in diesem Sommer vom 1. FC Nürnberg zum VfB Stuttgart zurück. Die Schwaben, zu denen er im im Sommer 2016 gewechselt war, hatten Werner in der vergangenen Saison an den Erstligaaufsteiger ausgeliehen. Werner, dessen Vertrag in Stuttgart noch ein Jahr läuft, kann den Klub bei einem entsprechenden Angebot verlassen. Interessenten gab es schon: Wie der Spieler dem Kicker sagte, hätten sich die beiden Drittligaklubs Kaiserslautern und 1860 München nach ihm erkundigt.
1860 München? "Kann ich als Augsburger nicht machen"
Ein Wechsel nach Kaiserslautern sei aber mit Blick auf seine Familie, die weiterhin in Augsburg lebt, nicht machbar gewesen. Und der TSV 1860 München? Der kam aus anderen Gründen nicht infrage. Werner, der acht Jahre lang das Trikot des FC Augsburg getragen hatte, sagte dem Kicker: "Geht nicht. Kann ich als Augsburger nicht machen."
Die Fans beider Klubs verbindet eine schwierige Beziehung - man könnte auch sagen: Sie mögen sich gar nicht. Zuletzt war dies zu sehen, als der TSV 1860 in der vergangenen Regionalliga-Saison beim FC Augsburg II gastiert hatte. Die Partie in der Augsburger WWK-Arena war von der Polizei als Risikospiel eingestuft worden, es gab im Vorfeld zahlreiche Festnahmen.
Dennoch wird der TSV 1860 in der kommenden Saison mit einigen ehemaligen Augsburgern auflaufen. Mit Efkan Bekiroglu wechselte bereits ein Spieler des FCA II nach München, aus dem Profikader steht Abwehrspieler Tim Rieder vor dem Absprung zu den Löwen.