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FC Augsburg: "Euro-Fighter" Trochowski will auch in der Liga auftrumpfen

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"Euro-Fighter" Trochowski will auch in der Liga auftrumpfen

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    Piotr Trochowski ist zumindest in der Europa-League der Mann für Standards. In der Bundesliga kam er bisher nur wenig zum Einsatz.
    Piotr Trochowski ist zumindest in der Europa-League der Mann für Standards. In der Bundesliga kam er bisher nur wenig zum Einsatz. Foto: Christian Kolbert

    Er weiß, dass er längere Einsatzzeiten braucht, um seine Qualitäten ausspielen zu können. „Ich glaube, ich bin schon ein Mann, der die Spiele durch Standards entscheiden kann. Aber dazu braucht man halt ein bisschen mehr Zeit.“ Doch die ist dünn gesät für den 35-fachen Nationalspieler, der vor dieser Saison von den Augsburgern verpflichtet wurde. Nach vier Jahren beim FC Sevilla wollte Trochowski zurück in die Bundesliga. Doch noch vor dem Saisonstart riss er sich den Außenmeniskus im Knie und fiel aus. Erst Mitte September kehrte er zurück und hatte seinen ersten Kurzeinsatz im Europa-League-Spiel in Bilbao.

    In der Bundesliga konnte er bis jetzt nicht zum Stammspieler avancieren. Auf nur 88 Spielminuten kommt der Standardspezialist in seinen vier bisherigen Bundesligapartien für den FC Augsburg. „Ich glaube, jeder Spieler ist unzufrieden, wenn er nicht spielen kann. Ich ändere aber nichts an meiner Einstellung oder am Training. Für mich ist das immer gleich, ich gebe immer hundert Prozent. “

    Spektakuläres Freistoßtor

    Ganz anders sieht Trochowskis Bilanz auf europäischer Bühne aus. Auch hier war er vier Mal für den FCA im Einsatz, stand aber zwei Mal in der Startaufstellung und erzielte zwei Tore. Darunter jenes spektakuläre Freistoßtor bei AZ Alkmaar, das dem FCA seinen ersten Sieg in der Europa League brachte. Trochowski durfte anschließend noch einmal in Dortmund ran und saß danach als Folge der stetigen Rotation, die Trainer Weinzierl angesichts der Doppelbelastung von Bundesliga und Europa League durchführt, wieder auf der Bank. „Natürlich ist es schwierig, einen ganzen Monat nicht zu spielen und letzte Woche gegen Bilbao von Beginn an. Man braucht ja eigentlich den Spielrhythmus, um wieder reinzukommen.“

    Die nächste Möglichkeit sich anzubieten hat er am Samstag, wenn der FCA beim 1. FC Köln gastiert (15.30 Uhr). Trochowski hofft, dass Augsburg dort seine Aufwärtstendenz bestätigt. Nach dem 4:0-Sieg in Stuttgart und dem 0:0 gegen Wolfsburg hat der FCA den letzten Tabellenplatz verlassen und steht auf Rang 16. „Wir haben die letzten zwei Spiele in der Bundesliga zu null gespielt. Natürlich darf man das 4:0 in Stuttgart nicht überbewerten. Aber solche Spiele nehmen wir gern mit, da haben wir alles richtig gemacht. Tendenziell sind wir zurzeit stabiler und gefestigter, was uns für die letzten Spiele bis zum Jahreswechsel positive Energie bringt“, sagt Trochowski.

    Auch die Kölner haben zuletzt nicht gerade überzeugt. Ein schnörkelloses, bisweilen behäbiges 0:0 gab es zuletzt gegen die Hertha aus Berlin, mit Erlebnisfußball hat die Truppe von FC-Trainer Peter Stöger wenig am Hut. Doch der Erfolg gibt ihnen recht. Die Kölner stehen auch deshalb im Mittelfeld der Tabelle, weil sie sich konsequent an die Vorgabe halten, kompakt zu stehen und defensiv zu agieren. Eine Taktik, gegen die sich der FC Augsburg eher schwertut.

    Trochowski: "Ich will einfach nur spielen, egal wo"

    Da könnte ein Freistoßspezialist wie Trochowski helfen. „Gegen Mannschaften, die tief stehen, muss man erst mal durchkommen. Natürlich gibt es die Möglichkeit, über Standards zum Torerfolg zu kommen. Diese Qualität haben wir und die müssen wir ausnutzen. Das ist eine Möglichkeit, dem Gegner wehzutun. Aber auch mit unserem schnellen Umschaltspiel können wir ihnen gefährlich werden“, sagt Trochowski und zeigt sich zuversichtlich: „Wenn alles optimal läuft, kann man ja auch mal drei Spiele in Folge gewinnen. Warum nicht? Die Qualität haben wir, auch wenn wir da untendrin stehen. Unsere Tendenz geht nach oben. Auch die anderen Mannschaften, die jetzt noch kommen, sind nicht so sattelfest.“

    Und dazwischen wartet ja noch das letzte Gruppenspiel in der Europa League bei Partizan Belgrad. Mindestens drei Tore muss der FCA schießen und darf nicht mehr als eines kassieren, um weiterzukommen. Eine Aufgabe ganz nach dem Geschmack des Augsburger „Euro-Fighters“: „Ich will einfach nur spielen, egal wo. Aber die Herausforderung in Belgrad ist natürlich riesig. Drei Tore zu erzielen und nur eins zu kassieren, das wird schwierig. Aber wir dürfen jetzt nicht mehr dem Bilbao-Spiel nachtrauern, sondern müssen nach vorne schauen. Wir werden alles tun, um das zu verwirklichen, und ich hoffe, ich kann dazu beitragen.“

    Als kleinen Vorgeschmack auf die Reise nach Belgrad präsentierte Piotr Trochowski denn auch das erste Türchen des FCA-Adventskalenders auf der Facebook-Seite des Vereins. Geschickt faltet er im Video einen schnittigen kleinen Papierflieger. „Den Flieger kenne ich noch aus meiner Schulzeit. Anstatt zu lernen habe ich den Flieger gebastelt“, erzählt Trochowski lachend und legt Wert auf eine Sache, die im Video nicht mehr zu sehen ist. „Er sah nicht nur optisch gut aus, sondern ist auch ziemlich lange geflogen.“ Wenn auch nicht bis Belgrad.

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